Kaiserslautern unterliegt Hannover 96 FCK verliert die Spitze aus dem Blick

Hannover/Kaiserslautern · Fußball-Zweitligist 1. FC Kaiserslautern kassiert bei Hannover 96 seine zweite Saisonniederlage – und verfällt dabei in alte Muster.

Erstmals stand FCK-Angreifer Ragnar Ache nach seiner längeren Verletzungspause in Hannover wieder einmal von Beginn an auf dem Platz. Der 26-Jährige glich zwischenzeitlich zum 1:1 aus, doch Kaiserslautern unterlag noch mit 1:3.

Foto: IMAGO/Noah Wedel

Eklatante Defensivschwächen, ein Stürmer mit Redebedarf und viel Arbeit für den Trainer: Fußball-Zweitligist 1. FC Kaiserslautern droht nach einem guten Saisonstart wieder in alte Muster zu verfallen. „Ich muss mit den Jungs reden. Wir waren von der ersten Sekunde an nicht so in der Partie. Es war alles besprochen. Wir können die Fehler bei uns im Trainerteam suchen, aber dann muss auch von der Mannschaft mal etwas kommen, was wir in den Abläufen besser machen können“, sagte FCK-Coach Markus Anfang nach dem 1:3 (0:1) bei Hannover 96 am Samstag. Durch die die Roten Teufel den Anschluss an die Spitzenplätze erst einmal verlieren.

Für die Pfälzer, die mit sieben Punkten im Tabellenmittelfeld festhängen, war es die zweite Niederlage nacheinander. In beiden Spielen kassierte der FCK insgesamt sieben Gegentore. „Die Probleme kommen jetzt klarer durch. Wir haben vor allem in der ersten Halbzeit viele Dinge gesehen, die wir besser machen können. Wir dürfen aber nicht zu negativ werden, müssen den Jungs die Situationen zeigen und nicht an ihnen zweifeln, sondern mit ihnen arbeiten“, sagte Anfang.

In Hannover war seine Mannschaft nur in wenigen Phasen konkurrenzfähig, ließ vor allem in den Zweikämpfen den Biss vermissen, den es braucht, um ein Zweitliga-Spiel zu gewinnen, und ermöglichte dem Gegner eine Vielzahl an Torchancen. Die erste hochkarätige bereits nach einer Minute. Doch Jessic Ngankam vergab die Großchance für die Niedersachsen. „Wir sind richtig schlecht in die Partie reingekommen, wir haben die ersten 25 Minuten überhaupt nicht stattgefunden und die gesamte erste Halbzeit war nicht gut.“ Und so erzielten die Hausherren durch die Bayern-München-Leihgabe Hyun-Ju Lee früh das 1:0 (7.). Lees Treffer wurde aufgrund einer vermeintlichen Abseitsstellung zunächst aberkannt, nach einer VAR-Prüfung aber doch gegeben. Kaiserslautern entwickelte ohne den angeschlagenen Kapitän Marlon Ritter nur wenig Gefahr. „Wir müssen da in den Spiegel schauen“, sagt Anfang, dessen Mannschaft nach rund 25 Minuten besser in die Partie kam, Ragnar Ache vergabe eine erste Möglichkeit. Dennoch seien die ersten 45 Minuten klar aufseiten der Hannoveraner gewesen. „Wir können viel aus dieser Situation lernen. Es kommt eben auf Kleinigkeiten an, erklärt Anfang: „In der zweiten Halbzeit haben wir es ein bisschen besser gemacht.“

Für das etwas mutigere Auftreten nach dem Seitenwechsel belohnte sich der FCK: Ache gelang nach 56 Minuten der zwischenzeitliche 1:1-Ausgleich. Der Topstürmer der Lautrer hatte schon nach wenigen Minuten die Kommunikation mit den Mannschaftskollegen gesucht. Direkt nach dem ersten Gegentor rief der Angreifer sein Team im Mittelkreis zusammen. „Wir waren am Anfang nicht aggressiv genug, haben die Zweikämpfe zu leicht verloren und lagen früh zurück. Ich wollte ein Reset bewirken. Das hat aber nicht wirklich geklappt. Man muss aber akzeptieren, dass Hannover die bessere Mannschaft war“, betonte Ache.

Der Angreifer stand erstmals nach langer Verletzungspause wieder in der Startelf und wurde nach 68 Minuten ausgewechselt. „Wieder von Beginn an zu spielen, war ein geiles Gefühl. Ich war aber einfach platt und hatte angezeigt, dass ich Krämpfe habe. Ich weiß, wo das Limit für meinen Körper momentan ist. Ich war ja sehr lange raus“, erklärte der 26-Jährige.

Die Hoffnung, die bei den Pfälzern durch den Ausgleich nochmal aufgekeimt war, hielt nicht allzu lange. Max Christiansen (73.) machte diese mit dem Treffer zum 2:1 zunichte. Thaddäus Momuluh (90.+4) legte mit Schlusspfiff noch zum 3:1 nach. Hannover 96 hält mit nun zehn Punkten aus fünf Spielen den Anschluss nach oben, der FCK hängt mit sieben Zählern als weiterhin Zehnter im Tabellenmittelfeld fest.

„Am Ende haben wir gegen eine richtig gute Hannoveraner Mannschaft zurecht verloren. Wir hätten es hier heute nicht verdient gehabt, Punkte mitzunehmen“, muss Anfang geknickt zugeben

Auf den FCK wartet nun am kommenden Samstag, 20.30 Uhr, der nächste namhafte Gegner, wenn der Hamburger SV im bereits ausverkauften Fritz-Walter-Stadion gastiert. Anfang hofft, dann wieder auf Marlon Ritter zurückgreifen zu können. Der Kapitän stand in Hannover wegen einer Oberschenkelverletzung nicht zur Verfügung.