Landesliga-Derby zwischen SG Rieschweiler und TSC Zweibrücken „Das Feiern geht erst nach dem Spiel los“
Rieschweiler/Zweibrücken · Pünktlich zur Rieschweiler Kerwe kommt es in der Fußball-Landesliga zum Kreisderby gegen den TSC Zweibrücken. Das verspricht ein brisantes Duell zu werden. Zumal die SGR nach fünf Spieltagen überraschend auf Platz fünf und damit vor dem ambitionierten Club vom Wattweiler Berg liegt.
Am Wochenende geht es in Rieschweiler sicher mächtig rund. Nicht nur bei der traditionellen Kerwe, die hier über sechs Tage gefeiert wird, sondern auch auf dem Sportplatz an der Dicken Eiche. Dort steht am Sonntag ab 15.30 Uhr das Kreisderby der Landesliga West zwischen der SGR und dem TSC Zweibrücken an. Zuvor treffen bereits um 12.45 Uhr die SG Rieschweiler II in der A-Klasse und der FC Rodalben aufeinander. Nach ihrem ersten Saisonsieg beim 4:0 (0:0) bei Schlusslicht SC Stambach will nun die SGR-Zweite auch den aktuellen Spitzenreiter ärgern und ihm vielleicht sogar die erste Saisonniederlage zufügen.
Werden bereits zu diesem Spiel freie Parkplätze rund um den Sportplatz mit Sicherheit rar gesät sein, dürfte dies ein wenig später kaum entspannter aussehen. Denn zu dem Landesliga-Duell werden mehrere Hundert Besucher erwartet. Und was die Fußballexperten nach fünf Spieltagen kaum erwartet hatten, ist Realität: Die SG Rieschweiler ist mit neun Punkten Tabellenfünfter und hat damit völlig überraschend zwei Zähler mehr als der auf Rang zehn platzierte TSC auf dem Konto. Auf dem Kunstrasenplatz wird auf Schiedsrichter Maurice Fender sowie die Assistenten Fabian Bank und Miriam Dietz eine Menge Arbeit zukommen. Es wird mit sehr vielen hitzigen Zweikämpfen gerechnet, die das Schiedsrichter-Trio versuchen muss, richtig einzuordnen. Die Anhänger beider Seiten wollen lautstark ihre Mannschaft unterstützen.
Am Mittwoch konnten sich die Spieler des TSC Zweibrücken dank ihres 5:1 (2:0)-Pokalcoups gegen den Verbandsligisten SV Steinwenden nach dem mäßigen Start in der Meisterschaft neues Selbstvertrauen holen. Rieschweilers Trainer Björn Hüther ließ es sich nicht nehmen, den TSC zu beobachten. Sein Fazit: „Man hat gesehen, dass der TSC Zweibrücken extrem gefährlich wird – falls man sie spielen lässt. Der SV Steinwenden ist allerdings sicherlich auch nicht das Pokalspiel mit vollem Elan angegangen. Wir wissen, was uns am Sonntag erwartet, und sind gewarnt.“ Seine Elf habe gegen den TSC „mit seinen Ansprüchen rein gar nichts zu verlieren“. Die Hausherren wollen trotz der klaren Außenseiterrolle „etwas mitnehmen“, dürfe jedoch „keinesfalls überdreht“ ins Spiel hineingehen. Mit neun Punkten sei die SGR bezüglich der Zielsetzung Klassenverbleib „voll im Soll“. Lediglich die 0:2 (0:0)-Niederlage beim TuS Steinbach habe das Team noch nicht so gut verdaut, da dort mehr drin gewesen wäre. „Es geht zwar am Sonntag auch darum, die Mehrzahl an Zweikämpfen zu gewinnen. Wir wollen allerdings auch mutig sein, Fußball spielen und uns nicht hinten reinstellen“, verspricht Hüther.
In personeller Hinsicht stehen noch Fragezeichen hinter dem erkrankten Luis Neumüller, Oscar Diehl (Zerrung) sowie dem ebenfalls angeschlagenen Enrico Simon. Außerdem klagt Tim Weis über Achillessehnenprobleme. „Wir werden aber auf jeden Fall 18 motivierte Spieler im Kader stehen haben. Das Kerwe-Spiel ist immer besonders. Aber das Feiern geht für die Jungs erst nach dem Spiel los. Wir werden alles auf dem Platz lassen, um das Spiel erfolgreich zu gestalten“, betont der Trainer der SG Rieschweiler.
Für die Spieler des TSC Zweibrücken geht es darum, in der mit Sicherheit sehr hitzigen Atmosphäre die nötige Ruhe zu bewahren und ähnlich wie in der jüngsten Pokalpartie die spielerischen Elemente auf den Platz zu bringen. Spielertrainer Dennis Hirt plant mit dem identischen Kader wie am Mittwoch. „Gerade, da in Rieschweiler Kerwe ist, werden die wie abgerissen machen. Das ist eh eine Mannschaft, die über die Kompaktheit kommt und defensiv gut steht. Mit ihren schnell vorgetragenen Kontern über Mirko Tüllner und Elias Braun sind sie stets gefährlich. Die SG Rieschweiler lebt von ihrem Zusammenhalt und wird von ihrem Trainer stets sehr gut eingestellt“, meint Hirt. Von daher erwartet er eine „ganz, ganz, ganz harte Nuss“. Er geht davon aus, dass die Rieschweiler Anhänger ihre Mannschaft frenetisch anfeuern werden. „Da unsere Tabellensituation nicht zufriedenstellend ist, wollen wir natürlich trotz der Schwere der Aufgabe in Rieschweiler etwas holen. Wir schauen von Spiel zu Spiel und müssen unsere Punkte holen, um unsere Tabellensituation zu verbessern“, betont der Spielertrainer des TSC Zweibrücken.
Und sein gleichberechtigter Trainerkollege Özal Acar meint: „Die Jungs wissen genau, was in Rieschweiler auf sie zukommt. Wir wollen denen auf jeden Fall das Kerwespiel verderben. Das Pokalspiel war die richtige Antwort auf die jüngsten Ergebnisse in der Meisterschaft. Wir müssen am Sonntag genau dort weitermachen, wo wir am Mittwoch aufgehört hatten. Es gilt jetzt, die nötige Konstanz an den Tag zu legen.“