Fußball-Saarlandpokal FCH gegen FCS Der FC Homburg feiert die Pokalüberraschung

Homburg · Der Fußball-Regionalligist hat sich am Mittwochabend im Saarlandpokal-Viertelfinale unerwartet mit 2:1 gegen den Drittligisten 1. FC Saarbrücken durchgesetzt.

 Patrick Dulleck (rechts), hier im Duell mit dem Saarbrücker Dominik Becker, brachte den FC Homburg mit einem satten 17-Meter-Schuss zur Pause mit 1:0 in Führung.

Patrick Dulleck (rechts), hier im Duell mit dem Saarbrücker Dominik Becker, brachte den FC Homburg mit einem satten 17-Meter-Schuss zur Pause mit 1:0 in Führung.

Foto: Markus Hagen

Grün-weißer Jubel auf der einen, blau-schwarze Tristesse auf der anderen Seite: Dem FC Homburg ist am Mittwochabend die erhoffte Pokalsensation gelungen. Vor 6200 Zuschauern im Waldstadion setzte sich der Fußball-Regionalligst unerwartet gegen den hoch gehandelten Favoriten 1. FC Saarbrücken im Viertelfinale des Saarlandpokals mit 2:1 (1:0) durch. Die Treffer für die Hausherren erzielten Patrick Dulleck (41.) und Mart Ristl (82.). Der Drittligist aus der Landeshauptstadt hatte zwischenzeitlich durch Dominik Ernst (52.) zum 1:1 ausgeglichen. „Ein Riesenkompliment an meine Mannschaft, die alles in die Waagschale geworfen hat, was möglich war“, lobte FCH-Coach Timo Wenzel und fügte an: „Klar hatten wir am Ende schon das Glück des Tüchtigen, als der FCS die Großchance zum Ausgleich vergab. Aber ich bin stolz auf meine Jungs. Der Sieg, das haben auch die Saarbrücker zugegeben, war verdient.“ Obwohl er selbst gegen seinen Ex-Club ohne Treffer blieb, freute sich auch FCH-Offensivmann Markus Mendler riesig über den Halbfinaleinzug: „Unser Plan ist voll aufgegangen. Wir wollten den Saarbrückern das Spielen so schwer wie möglich machen und haben in der Defensive bis auf wenige Ausnahmen sehr gut gearbeitet. Es war ein tolles Spiel von uns vor einer tollen Zuschauerkulisse.“

Wenzel hatte gegenüber dem letzten Punktspiel der Grün-Weißen auf der Torhüterposition einen Wechsel vorgenommen. Für den zuletzt oft unsicheren Krystian Wozniak stand der Ex-Saarbrücker und einstige Stammkeeper David Salfeld zwischen den Pfosten.

Die ersten Minuten bestimmten die Saarbrücker, aber die erste Möglichkeit hatte Homburgs bester Offensivspieler Markus Mendler, der nach fünf Minuten aus günstiger Position nur das Außennetz traf. Auf der Gegenseite gefährdete Robert Scheu erstmals nach 14 Minuten das Homburger Gehäuse. Doch der FCH hielt das Spiel weiter offen. Mannschaftskapitän Patrick Lienhard zog aus 17 Meter ab. Die Lederkugel ging nur knapp am Torwinkel vorbei. Auf der Gegenseite vergab der Saarbrücker Ernst die bis dahin bester Chance der Begegnung. Das war es aber dann für den Drittligisten aus Saarbrücken in der ersten Halbzeit. Immer mutiger spielte der Regionalligist aus Homburg nach vorne. Mart Ristl zog aus 20 Metern ab (21.). Daniel Batz im Saarbrücker Tor musste ernsthaft eingreifen. Shako Onangolos (36.) Solo in den Strafraum der Gäste hätte ebenso die bis dahin verdiente Führung bringen können. Gleich drei Saarbrücker Akteure spielte er aus, um dann frei vor Batz an dem FCS-Schlussmann zu scheitern. Nur vier Minuten später war Batz aber erstmals geschlagen: Patrick Dulleck zog aus 17 Metern ab und der satte Schuss landete zum 1:0 der Hausherren in den Maschen (41.). „Zur Halbzeit hätten wir durchaus noch höher führen können. Es gab einige weitere gute Möglichkeiten“, sagte Wenzel. FCS-Trainer Uwe Koschinat ärgerte sich über die mangelnde Zweikampfhärte seiner Mannschaft in der ersten Halbzeit. „Das war einfach schlecht. In der Defensive haben wir dem FC Homburg einfach zu viele Möglichkeiten zugelassen.“

Dementsprechend wütend kamen die Saarbrücker aus der Kabine. Sie belagerten die Homburger Spielhälfte und wurden für den forschen Auftritt dann auch belohnt. In der 52. Minute bekamen die Gäste gleich dreimal die Gelegenheit zum Torabschluss. Die Homburger Hintermannschaft bekam den Ball nicht aus der Gefahrenzone und Dominik Ernst glich zum 1:1 aus.

Der FCH wirkte kurz geschockt. Diese Phase hätte Saarbrückens Sebastian Jacob fast zum 2:1 genutzt (59.). Wer nun dachte, dass der Drittligist das Spiel gegen die tapfer kämpfenden Homburger vollständig in die Hand nehmen würde, sah sich getäuscht. Der FCS hatte nun zwar mehr Ballbesitz, aber in der Offensive fiel dem Drittliga-Vierten nicht mehr viel ein. „Nach dem Ausgleich haben wir es nicht verstanden, aus unserer Überlegenheit mehr Kapital zu schlagen“, klagte Koschinat. Vielmehr gelang es den Hausherren, erfolgreich „Nadelstiche“ (Wenzel) zu setzen. Der FC Homburg machte – wie von seinem Coach gefordert – die Räume eng und versuchte, über Konter zu Chancen zu kommen. Während sich der 1. FC Saarbrücken die Zähne an der Homburger Defensive ausbiss, hatten die Hausherren in der 80. Minute die Riesenchance zur erneuten Führung. Patrick Dulleck tauchte auf halbrechter Position frei im Strafraum auf. Aus zehn Metern traf er jedoch nur das Außennetz. Zwei Minuten später machte es Kollege Mart Ristl besser. Sein Schuss landete unhaltbar für Daniel Batz fast im Torwinkel. Der entscheidende Treffer zum 2:1-Sieg des Tabellensechsten der Regionalliga Südwest. Nur noch einmal mussten die Homburger um die Pokalsensation bangen, als FCS-Stürmer Sebastian Jacob in der fünften Nachspielminute das Kunststück fertig brachte, aus wenigen Metern die Lederkugel knapp am Homburger Tor vorbeizuschießen. Die Grün-Weißen stehen somit im Pokal-Halbfinale. „90 Minuten haben wir in den Zweikämpfen den Saarbrückern den Schneid abgekauft, sind aggressiv dazwischen gegangen. Am Ende haben wir gnadenlos unsere Chance genutzt“, freute sich Siegtorschütze Mart Ristl über den rundum gelungenen Pokalabend – für die Grün-Weißen.

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