Fußball-Regionalliga Südwest „Das war eine schwere Geburt“

Gießen · Der FC Homburg gewinnt sein Auftaktspiel der Fußball-Regionalliga in Gießen nach frühem Rückstand noch mit 2:1.

Patrick Dulleck (rechts) bereitete den Ausgleich mit seinem abgeblockten Torschuss vor. Später vergab er die Großchance zum 3:1 für Homburg.

Patrick Dulleck (rechts) bereitete den Ausgleich mit seinem abgeblockten Torschuss vor. Später vergab er die Großchance zum 3:1 für Homburg.

Foto: Hagen/Markus Hagen

Aufatmen beim FC Homburg. Zwar war das 2:1 beim FC Gießen durch späte Tore von Marcel Carl und Damjan Marceta verdient, doch nach frühem Rückstand musste Trainer Matthias Mink lange zittern, bevor er den ersten Dreier der Fußball-Regionalliga Südwest mit dem neuen Team feiern durfte. „Das war eine schwere Geburt, auch weil es uns Gießen nach der frühen Führung noch schwerer gemacht hat“, sagte er nach 90 aufreibenden Minuten vor 495 Zuschauern.

Homburg bestimmte von der ersten Minute an die Partie. Mittelfeldspieler Serkan Göcer (3.) hatte auch die erste Möglichkeit für die Gäste, die zwei Minuten später jedoch kalt erwischt wurden. Gießens Konter schloss der Gastgeber zum 1:0 (5.) ab. Die Flanke des Ex-Elversbergers Milad Salem fand den Kopf des freistehenden Tim Korzuschek, der den Ball mühelos unterbrachte. „Dieses unnötige Tor spielte Gießen voll in die Karten. Nun standen sie noch massiver“, sagte Mink, der sich von seiner Elf mehr Durchschlagskraft im letzten Drittel der gegnerischen Hälfte gewünscht hätte. So bestimmte der FCH zwar klar das Geschehen, aber zwingende Torchancen gab es zunächst kaum. Kapitän Patrick Lienhard prüfte Gießens Torwart Frederic Löhe mit einem Distanzschuss aus 16 Metern (16.). In der 38. Minute stand Lienhard erneut im Blickpunkt: Gießens Mannschaftskapitän Jure Colak hatte ihn rüde von den Beinen geholt. Dafür musste der Ex-Homburger vorzeitig zum Duschen. „In Unterzahl stand Gießen noch tiefer.“ Glück für Gießen, dass Schiedsrichter Philipp Reitermayer kurz vor der Pause bei einem Foul von Aykut Öztürk an Marcel Carl nicht auf Elfmeter für die Gäste entschied.

Mink reagierte zum Seitenwechsel. Für den enttäuschenden Außenverteidiger Tim Stegerer, der „einen schwarzen Tag erwischte“, brachte er Luca Plattenhardt, der für einige Impulse im Homburger Offensivspiel sorgte. Nachdem Jannik Sommer (51.) die Großchance zum 1:1 vergab, brachte der FCH-Coach mit dem Ex-Gießener Damjan Marceta einen weiteren Offensivmann. Homburg erspielte sich Chance um Chance. Marcel Göcers Schuss (65.) landete abgefälscht knapp neben dem Tor. Zwei Minuten später rettete Gießens Nikolas Trkulja einen Schuss von Marceta für seinen geschlagenen Keeper auf der Linie. Mink: „Wir müssen einfach effektiver unsere Chancen nutzen.“ In der 76. Minute konnte Mink aufatmen. Einen abgeblockten Schuss von Patrick Dulleck bekam die Gießener Hintermannschaft nicht aus der Gefahrenzone. Carl angelte sich die Lederkugel und drosch diese aus sieben Metern zum fälligen Ausgleich in die Maschen. Der FCH drängte auf den Sieg. Marceta vergab die nächste Chance. Dann tankte sich Marcel Carl an zwei Spielern vorbei in den Strafraum. Seine Hereingabe verwertete Marceta aus wenigen Metern zum 2:1-Siegtreffer. Wenn die Gießener in der Nachspielzeit – nach einem groben Schnitzer von Maurice Springfeld im Mittelfeld – durch Jann Bangert auch die Riesenchance zum 2:2 hatte, waren sie mit der Höhe der Niederlage gut bedient. Dulleck, der seine Großchance (89.) freistehend vor dem Tor versemmelte, und auch Marceta (90.+2) hätten zuvor den Sack für Homburg zu machen können.

„Die Partie wurde für uns zum Geduldsspiel, erst recht nach dem frühen Rückstand“, sagte Marcel Carl. „Unser Trainer hat uns zur Pause auch gesagt, dass wir weiter geduldig aufspielen sollen. Irgendwann bekamen wir auch unsere Chancen, weil wir es in der Offensive dann auch viel besser machten“, so Carl, der in den letzten 20 Minuten richtig aufdrehte. „Gießen wurde in Unterzahl müde, auch weil sie schon am Dienstag in Elversberg spielen mussten“, sagte der 53-jährige Chefcoach der Grün-Weißen.

Siegtorschütze Damjan Marceta ging mit einer gehörigen Portion Wut nach 60 Minuten auf den Platz. „Klar, will man immer in der Startelf stehen. Aber auch für mich gilt es, geduldig zu sein und meine Chance zu nutzen.“ Und dies hat er in der 86. Minute mit seinem Treffer zum 2:1 auch gleich umgesetzt.

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