Fußball-Regionalliga Südwest Mink vermisst letzte Konsequenz im Angriff

Mainz · Fußball-Regionalligist FC Homburg rettet in einem schwachen Spiel ein 1:1 beim FSV Mainz 05 II. Der Spieltag unter der Woche ist abgesagt.

 Philipp Hoffmann (links) musste sich mit dem FC Homburg bei der U23 des FSV Mainz 05 mit einem 1:1 zufrieden geben.

Philipp Hoffmann (links) musste sich mit dem FC Homburg bei der U23 des FSV Mainz 05 mit einem 1:1 zufrieden geben.

Foto: mh/Markus Hagen

Über ein mageres 1:1 kam der FC Homburg am 12. – und möglicherweise vorerst letzten – Spieltag der Fußball-Regionalliga Südwest bei der U23 des FSV Mainz 05 am Samstag im Bruchwegstadion nicht hinaus. Patrick Dulleck rettete dem Tabellenvierten mit einem verwandelten Foulelfmeter wenigstens einen Punkt, nachdem sich der FCH in einem schwachen Spiel lange Zeit sehr schwer tat.

FCH-Trainer Matthias Mink war wenig erfreut über die Leistungen seiner Elf gegenüber dem 6:1-Heimsieg gegen den VfR Aalen. „Gut 80 Minuten haben wir die Partie bestimmt, aber es fehlte einfach die Qualität in unserem Offensivspiel, um die Mainzer Fünfer-Abwehrkette zu gefährden oder unter Druck zu setzen.“ Mit dem ersten Torschuss ging die U23 des FSV nach zehn Minuten durch Marlon Mustapha in Führung. Vorangegangen war ein Fehlpass von FCH-Außenverteidiger Luca Plattenhardt vor dem eigenen Strafraum. „Das war wieder unnötig“, ärgerte sich nicht nur Mink über den erneuten Rückstand seiner Mannschaft mit dem ersten Angriff des Gegners. Mainz zog sich mit der frühen Führung noch mehr zurück, störte aggressiv und auch erfolgreich die Angriffsbemühungen der Saarländer, die nur sehr wenig vor und im Strafraum der 05er ausrichten konnten. Patrick Dulleck hatte mit einem Freistoß aus 20 Metern die erste Möglichkeit. Nach zwei Halbchancen für Marcel Carl und Philipp Hoffmann, dem durchaus ein Foulelfmeter hätte zugesprochen werden können (Mink), musste der Mainzer Torwart Marius Liesegang erst wenige Minuten vor der Pause gegen Hoffmann ernsthaft eingreifen. „Es fehlte die letzte Konsequenz im und am Mainzer Strafraum“, kritisierte der Homburger Trainer.

Hinzu kamen aber auch viele Fehler im Spielaufbau, mangelndes Zweikampfverhalten und Durchsetzungsvermögen in der ersten Halbzeit – trotz des deutlich höheren Ballbesitz-Anteils der Gäste. Daran änderte sich auch in der zweiten Halbzeit lange Zeit nichts, ehe Mink mit Damjan Marceta und Jannik Sommer für Marcrel Carl und Loris Weiss nach 67 Minuten neue Offensivkräfte auf den Rasen schickte. Nur eine Minute später hatte Marceta den Ausgleich auf dem Fuß, doch er verzog den Ball. Der FC Homburg zeigte sich weiter bemüht, vieles blieb aber Stückwerk im Offensivspiel der Grün-Weißen. In der 72. Minute sorgte Sommer mit einem 20-Meter-Schuss für Torgefahr. Nach einem Trikotzieher des Mainzers Stefan Bell bei Innenverteidiger Stefano Maier entschied Schiedsrichter Manuel Digeser auf Foulelfmeter für Homburg, den Patrick Dulleck (76.) sicher zum 1:1-Ausgleich verwandelte. Zwei Minuten später prüfte Hoffmann den Mainzer Keeper Liesegang. Doch die Wende gelang den Saarländern nicht mehr. In den Schlussminuten wachte plötzlich die U23 des FSV wieder auf und drängte den FCH in den eigenen Strafraum. Schrecksekunde für den FC Homburg kurz vor Schluss, als der Mainzer Paul Nebel über den Ball trat, während Homburgs Torhüter David Salfeld verletzt am Boden lag. Der FCH-Keeper hielt sich noch nach Abpfiff die Schulter. Die genaue Diagnose steht noch aus.

„Letzten Endes müssen wir uns mit dem einen Punkt zufrieden geben, weil wir bei weitem nicht unsere Offensivmöglichkeiten umsetzen konnten“, bilanziert Mink. Insgesamt sei es einfach spielerisch zu wenig gewesen, um im Mainzer Bruchwegstadion die anvisierten drei Punkte zu sammeln. So sah es auch Mittelfeldspieler Marco Hingerl: „Uns fehlten die zündenden Ideen, um die massiv in der Defensive stehenden Mainzer zu gefährden.“ Torschütze Patrick Dulleck meinte zwar, dass der FCH in der ersten Halbzeit ganz gut gespielt habe, „wir haben uns im und am Strafraum aber sehr schwer getan.“ Dies sei dann in der zweiten Halbzeit besser geworden. „Es fehlte einfach die Qualität, die uns gegen den VfR Aalen beim 6:1 auszeichnete.“

Mit dem mageren Punktgewinn verpasste der FC Homburg die Chance, sich weiter an die Spitze der Tabelle heranzuarbeiten, da auch die SV Elversberg (2:2 beim VfR Aalen) und der TSV Steinbach Haiger (1:1 im Heimspiel gegen den SSV Ulm) Zähler liegen ließen.

Inzwischen hat der Fußball-Regional-Verband Südwest den 13. Spieltag der Regionalliga Südwest, der bereits am Dienstag und Mittwoch auf dem Terminkalender stand, abgesagt. Coronabedingt ist demnach auch hier vorerst eine Pause angesagt. Noch immer ist der Status der Spielklasse, ob sie als Profi- oder Amateurliga gilt, nicht geklärt. Während die Landesregierungen von Hessen und dem Saarland der Regionalliga Südwest den Status „Profiliga“ zugesprochen haben, stehen die Entscheidungen der Landesregierungen Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg diesbezüglich noch aus. Nur bei Profi-Status sind Geisterspiele erlaubt. Es ist demnach offen, ob am kommenden Wochenende die Saison mit dem 14. Spieltag fortgesetzt wird. Da die saarländische Landesregierung den FC Homburg als Profiverein einstuft, darf dieser weiter trainieren. Nach zwei freien Tagen geht es für Minks Team demnach am Mittwoch wieder auf den Platz.

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