Fußball-Regionalligist FC Homburg Schuck steht gegen seinen Ex-Club goldrichtig

Homburg · Fußball-Regionalliga Südwest: Homburg zeigt beim 2:1 gegen Pirmasens nach Platzverweis sowie „blödem“ Gegentor Siegeswillen.

FCH-Kapitän Patrick Lienhard diskutiert mit Schiri Luigi Satriano, während der des Platzes verwiesene Seonhoon Cheon (li.) fassungslos daneben steht.

FCH-Kapitän Patrick Lienhard diskutiert mit Schiri Luigi Satriano, während der des Platzes verwiesene Seonhoon Cheon (li.) fassungslos daneben steht.

Foto: Markus Hagen

Ein Derby, das es in sich hatte, sahen die gut 1300 Zuschauer am Freitagabend im Homburger Waldstadion. Die Hausherren setzten sich in der Regionalliga-Partie trotz halbstündiger Unterzahl mit 2:1 (1:0) gegen den FK Pirmasens durch – und durften sich über den dritten Sieg in Folge freuen. Der abstiegsbedrohte FKP dagegen blieb auch im fünften Spiel nach der Winterpause punktlos. Sieben Gelbe Karten, ein Platzverweis, teilweise viel Hektik auf dem Platz und ein Eigentor sorgten nach dem Abpfiff der Partie noch für viel Gesprächsstoff beim FCH.

„Der Schiri hat sich von dem schauspielerischen Auftreten des Keepers sehr beeinflussen lassen, Rot für Cheon war nicht nachvollziehbar“, ärgerte sich FCH-Trainer Timo Wenzel über den Platzverweis nach einem angeblich schweren Foulspiel Cheons gegen FKP-Torwart Jan Schulz. Cheon kam im Strafraum gegen Schulz einen Schritt zu spät, dieser wälzte sich theatralisch am Boden. Satriano verwies den FCH-Stürmer des Platzes. Die zudem vielen „unnötigen“ Karten, mit denen der Unparteiische Luigi Satriano nur so um sich schmiss, hätten für unnötige Hektik auf dem Platz gesorgt. „Es sprach aber für die Moral und den unbedingten Siegeswillen, dass wir diesen Platzverweis so hingenommen und durch den Siegtreffer von Schuck verdient gewonnen haben“, lobte Wenzel.

Bereits in der ersten Halbzeit hätte seine Mannschaft mit 3:0 oder 4:0 klar vorne liegen können, so der FCH-Trainer. Der FK Pirmasens, der sich zunächst vornehmlich auf das Halten eines 0:0 konzentrierte, traf mit dem einzigen Torschuss vor der Halbzeit durch Sascha Hammann (23.) den Pfosten. Die Gäste hatten aber mehrfach Glück vor dem eigenen Gehäuse. So ging ein Kopfball von Außenverteidiger Tim Stegerer (12.) nach einem Eckball von Markus Mendler knapp vorbei. Dann prüfte Mart Ristl (26.) den Gästekeeper aus 20 Metern. Nur eine Minute später verpasste ein 16-Meter-Knaller von Mendler knapp das FKP-Tor. Auch Shako Onangolos Vorstoß in den Strafraum brachte höchste Gefahr für den abstiegsbedrohten FKP. In der 33. Minute dann die bis dahin beste Chance für den FCH, als Cheon das Kunststück fertig brachte, den Ball aus fünf Metern neben den Kasten zu setzen. Die 1:0-Pausenführung durch den sechsten Saisontreffer von Patrick Dulleck (42.) war überfällig.

Wenzel ärgerte sich über den Auftakt seiner Elf in Halbzeit zwei. „Sechs bis acht Minuten haben wir total verpennt.“ Die Homburger ließen die Pirmasenser nun ins Spiel kommen. Der Ausgleich kam einem Geschenk gleich. Nach einer hohen Freistoß-Hereingabe des Ex-Homburger Jugendspielers Arman Ardestani, faustete FCH-Torhüter Krystian Wozniak den Ball auf die Brust von Innenverteidiger Philipp Schuck. Von hier prallte die Lederkugel per Eigentor zum schmeichelhaften 1:1 für den FK Pirmasens ins Tor (50.). Zehn Minuten später folgte die Rote Karte für Cheon.

„Dieser blöde Ausgleich und erst recht dieser Platzverweis haben uns noch mehr angestachelt, das Spiel noch zu gewinnen“, erklärte Philipp Schuck. Auch ihn hielt es nicht mehr hinten, und so gelang dem Ex-Pirmasenser der erneute Führungstreffer der Grün-Weißen. In der 68. Minute stand er goldrichtig und schoss zum umjubelten 2:1-Derbysieg ein. „Ich habe nicht nachgedacht, sondern gleich draufgehalten“, erklärte der 22-Jährige nach seinem zweiten Saisontreffer. „Schucki ist der Mann für die wichtigen Tore“, sagte sein Trainer Timo Wenzel schmunzelnd. Sein erstes Tor der laufenden Runde gelang Schuck beim 1:0-Heimsieg über den TSV Schott Mainz.

„Der Sieg gegen den FKP ist absolut verdient. Wir wollten gewinnen und haben alles in die Waagschale geworfen, um auch in Unterzahl die unbequemen Pirmasenser zu bezwingen“, meinte Schuck überglücklich. Teamkollege Patrick Lienhard pflichtete ihm bei. „Zu der Schiedsrichter-Leistung sage ich besser nichts. Wir sind froh, dass wir das Derby hochverdient gewonnen haben“, sagte der scheidende Kapitän nach seinem letzten Saarpfalz-Duell mit dem FC Homburg.

 Die Freude über den Sieg wird beim FC Homburg von der weiter schrumpfenden Personaldecke getrübt. Am Samstag beim Bahlinger SC muss der FCH neben den Verletzten und dem nun rotgesperrten Cheon auch auf Serkan Göcer verzichten, der am Freitag wegen Meckerns die fünfte Gelbe sah und ebenfalls zuschauen muss.

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