Fußball-Regionalliga Südwest Nullnummer bei Homburger Chancenwucher

Homburg · Fußball-Regionalliga: Die Grün-Weißen kommen im Heimspiel gegen Balingen über ein 0:0 nicht hinaus. Am Mittwoch geht es im Saarlandpokal gegen den FCS.

 Energisch im Zweikampf zeigten sich Balingens Marco Gaiser (links) und Homburgs Markus Mendler. Doch auch für den mit 17 Treffern zweitbesten Schützen der Fußball-Regionalliga Südwest schien das Tor am Samstag wie vernagelt.

Energisch im Zweikampf zeigten sich Balingens Marco Gaiser (links) und Homburgs Markus Mendler. Doch auch für den mit 17 Treffern zweitbesten Schützen der Fußball-Regionalliga Südwest schien das Tor am Samstag wie vernagelt.

Foto: Markus Hagen

Da war mehr drin für den FC Homburg. Aufgrund der vielen klaren Tormöglichkeiten – besonders in der ersten Halbzeit – hätten sich die Grün-Weißen in ihrem Heimspiel vor der Saison-Minuskulisse von 767 Zuschauern im Waldstadion einen Sieg gegen die TSG Balingen verdient gehabt. Da der Sechste der Fußball-Regionalliga Südwest allerdings nicht eine Chance nutzte, musste sich das Team von Trainer Timo Wenzel mit einem enttäuschenden 0:0 zufriedengeben.

„Wir sind gut ins Spiel gekommen, haben in der ersten Halbzeit auch ordentlich gespielt. Doch wir haben unsere klaren Chancen nicht genutzt. Zur Pause hätten wir in Führung liegen müssen“, ärgerte sich der FCH-Coach. Seine Elf dominierte die ersten 45 Minuten. Patrick Dulleck (9.) köpfte den Ball nach einem Lienhard-Eckball knapp über das Tor. Dann vergab Shako Onangolo (12.) aus etwas spitzem Winkel die nächste Chance für Grün-Weiß. Auch FCH-Torjäger Markus Mendler (16.) verzog knapp. Zwei Minuten später eine Rückgabe des Balingers Pedro Almeida Morais, die Torwart Marcel Binanzer über den linken Fuß sprang. Der Ball rollte in Richtung Tor und der TSG-Schlussmann rettete scheinbar gerade noch rechtzeitig. Da der Schiedsrichter und sein Assistent das Leder nicht klar hinter der Torlinie sahen, blieb es beim zu diesem Zeitpunkt glücklichen 0:0 für die Gäste. Nur eine Minute später schoss Dulleck frei vor dem Tor aus zwölf Metern genau auf Binanzer.

In der 24. Minute dann die einzige Möglichkeit für die Gäste, die Homburgs Torhüter Krystian Wozniak mit einleitete. Sein Ausflug 30 Meter vor seinem Tor misslang, als er gegen den Balinger Jonas Meiser zu spät kam. Glück für den FCH, dass dieTSG den Ball nicht im leeren FCH-Gehäuse unterbrachte. Die Homburger Hintermannschaft sprang mit vereinten Kräften in die Bresche und bügelten den Patzer ihres Keepers aus. Meisers Schuss ging dann drüber. Die nächsten Möglichkeiten hatten wieder die Hausherren. Dullecks 17-Meter-Schuss (27.) streifte die Latte. FCH-Innenverteidiger Jonas Scholz (29.) köpfte nach einem Eckball von Lienhard knapp über das Gäste-Tor. Schließlich ging ein Dulleck-Schuss (40.) abgefälscht neben den Balinger Kasten. Eine 2:0 oder 3:0-Führung zum Seitenwechsel für das Wenzel-Team wäre in Ordnung gewesen.

Dulleck musste wegen Wadenproblemen zur zweiten Halbzeit passen. Für ihn kam Winterneuzugang Mounir Bouziane. Und der 31-jährige Stürmer hätte den FCH gleich in Fürung bringen können. Aber zunächst landete sein Kopfball (51.) genau auf Balingens Schlussmann, dann traf er mit einem von Laurin Curda aus fünf Metern abgefälschten Schuss (67.) nur das Außennetz. Das war es aber dann mit der Offensivkraft des FC Homburg. Während Balingen durch die gute Möglichkeit von Matthias Schulz (76.) fast den Spielverlauf auf den Kopf gestellt hätte. „Die zweite Halbzeit war mehr als ernüchternd, ja schwach von uns“, beklagte Wenzel. „So hatten wir uns das nicht vorgestellt. Scheinbar hatten die Spieler schon das Pokalspiel am Mittwoch gegen den 1. FC Saarbrücken im Hinterkopf.“ Der Schwung seiner Elf aus der ersten Halbzeit war wie weggeblasen. Die zweiten 45 Minuten waren von beiden Mannschaften sehr zerfahren.

„Wenn man die guten Torchancen aus der ersten Halbzeit nicht vorentscheidend verwertet, darf man sich über dieses 0:0 nicht mehr beklagen“, erklärte FCH-Defensivspieler Serkan Göcer, der nach abgelaufener Gelbsperre auf die rechte Außenverteidigerposition zurückkehrte. „Unser Anspruch war ein Sieg, doch am Ende muss man über den Punkt noch froh sein, weil wir schon oft in der Saison nach klarer Überlegenheit noch einen unnötigen Gegentreffer hinnehmen mussten.“ Mart Ristl bewertete die Leistung seines FC Homburg als in Ordnung. „Irgendwie wollte uns trotz klarer Möglichkeiten aber kein Tor gelingen. Ein Sieg wäre für uns absolut verdient gewesen.“ Auch Innenverteidiger Jonas Scholz trauerte den vergebenen Möglichkeiten nach. „Es sollte nicht sein. Nehmen wir halt den Punkt mit.“

Jetzt geht der Blick der Grün-Weißen aber ganz auf das Pokalspiel am Mittwoch ab 18 Uhr gegen den Saarrivalen 1. FC Saarbrücken. Gegen den Vierten der 3. Liga werden auf Scholz und Co in der Hintermannschaft ganz andere Aufgaben zukommen, als beim Heimspiel gegen die TSG Balingen, die sich nach 90 Minuten über den glücklichen Punkt deutlich mehr freuen konnten als der Gastgeber.

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