FC Homburg Mit Ball am Fuß erster Schritt in Richtung Normalität

Homburg · Der FC Homburg ist zurück auf dem Platz. Das erste Corona-Teamtraining des Regionalligisten streckte sich über viereinhalb Stunden.

 In Kleingruppen mit ausreichend Abstand und über den Tag verteilt – so sieht das Training beim FCH aus.

In Kleingruppen mit ausreichend Abstand und über den Tag verteilt – so sieht das Training beim FCH aus.

Foto: Hagen/Markus hagen

Vereinzelt trudeln Spieler des FC Homburg ein. Auch auf dem Platz bleiben die Gruppen überschaubar. Immerhin dürfen die Regionalliga-Fußballer aber wieder auf ihr geliebtes Grün. Gut sechs Wochen ist es bereits her, dass sich die Spieler des FCH im Training auf ihr nächstes Punktspiel vorbereiten konnten. Am 12. März, zwei Tage vor der Partie der Regionalliga Südwest bei den Offenbacher Kickers, fand die letzte normale Einheit auf dem Trainingsgelände am Waldstadion statt. Einen Tag später wurde die Begegnung auf dem Bieberer Berg abgesagt. Seitdem ruhten Spielbetrieb und Teamtraining. Alle Spiel- und Sportstätten wurden wegen der Coronavirus-Pandemie gesperrt. Nachdem am Montag das saarländische Innenministerium in Zusammenarbeit mit den zuständigen Gesundheitsämtern für die Profimannschaften des FC Homburg, der SV Elversberg und 1. FC Saarbrücken das Training unter strengen Maßnahmen zuließen, nahmen, nachdem der 1. FC Saarbrücken bereits am Mittwoch seine erste Übungseinheit im Sportfeld absolvierte, auch die Spieler des FC Homburg am Freitag ab zwölf Uhr ihr Training wieder auf.

„Es musste vieles geplant und durchgesprochen werden, um unter anderem die Hygienemaßnahmen zu beachten“, erklärt Chef-Trainer Jürgen Luginger. Er und sein Co-Trainer Joti Stamatopoulos standen am Freitag dann nicht weniger als viereinhalb Stunden auf dem Platz im Waldstadion. „Ein Stück Normalität ist in diesen Tagen wichtig. Ich freue mich darauf, die Spieler und auch die Trainerkollegen wiederzusehen“, sagte der FCH-Coach.

Trainiert wurde in Dreier- und Vierergruppen. „In der einen Spielhälfte war eine Vierergruppe bei mir, auf der anderen eine weitere Gruppe bei Joti“, erklärt Luginger das Vorgehen. 90 Minuten später waren zwei weitere Vierergruppen auf dem Platz. Um 15 Uhr nahmen dann in der dritten Einheit zwei Dreiergruppen das erste Training auf. In den jeweiligen 90 Minuten wurde dann unter Beachtung des Mindestabstands von zwei Metern einiges in den Bereichen Koordination, Passspiel, Flanken und Torabschluss getan. „Auch wenn Spielformen mit Zweikämpfen ausfallen mussten, konnten wir auf jeden Fall schon einiges mit dem Ball auf dem Platz machen“, freut sich der FCH-Coach, einen ersten Schritt Richtung Normalität auf dem Platz getan zu haben. Mittelfeldspieler Jannik Sommer war in einer der Vierergruppen ab 13.30 Uhr an der Reihe. „Am Donnerstag bekamen die Spieler per Videokonferenz genau erklärt, was zu beachten ist, um den Auflagen des Gesundheitsamtes Homburg gerecht zu werden“, erklärt er. Einzeln holten die Spieler ihre Trainingsbekleidung und ihre Fußballschuhe ab. Bereits umgezogen ging es am Freitag vom Auto direkt auf den Trainingsplatz. Die Mannschaftskabine blieb zu. Sommer: „Nach der Übungseinheit ging es dann sofort zum Auto. Geduscht wurde zu Hause.“ Auch für das Waschen ihrer Sportklamotten sind die Spieler nun selbst verantwortlich. So wird es in den nächsten Tagen und Wochen weitergehen. Zuschauer sind dabei nicht erlaubt. „Wir trainieren täglich einmal 90 Minuten. Trainingsfreie Tage, wie während der Saison zur Regeneration üblich, gibt es keine“, fügt Jürgen Luginger an. „Die Spieler hatten ja genügend Pausen, auch wenn sie sich individuell fit hielten.“

Nicht nur Jannik Sommer freute sich, zumindest einige seiner Teamkollegen endlich wieder auf dem Platz zu treffen. ,,Laufen und Stabilitäts- sowie Athletikeinheiten alleine zu machen, ist auf die Dauer auch nicht das Wahre.“ Endlich flog die runde Lederkugel wieder, wenn auch in Kleinstgruppen. „Endlich wieder Training mit dem Ball“, freute sich Außenverteidiger Maurice Neubauer. Doch ganz ohne das Spielgerät musste der 23-Jährige auch im ,,Homeoffice“ nicht auskommen. Als Zweikampfpartner stand ihm im heimischen Garten allerdings kein Mitspieler, sondern seine Freundin zur Verfügung.

Jürgen Luginger spricht sich nach der Wiederaufnahme des Trainings auch für die Fortsetzung der zurzeit unterbrochenen Saison in der Regionalliga fort. Weiß aber, dass das „in der Praxis kaum gehen wird. „Denn diese Maßnahmen, die für die Fortsetzung der 1. und 2. Liga angedacht sind, lassen sich in der Regionalliga nicht durchführen.“ Eine andere Option wäre, für die Wiederaufnahme der Runde im Kalender weit nach hinten zu rutschen in diesem Jahr.

Wann es auf dem Platz demnach wieder Mann gegen Mann und um Punkte geht, ist offen. Vorerst muss sich der FC Homburg mit dem Kleingruppentraining zufrieden geben. Sollte die Saison bald abgebrochen werden, will Luginger zumindest bis zum 15. Mai weiter trainieren lassen. Schließlich wäre das reguläre Ende der Runde für den FC Homburg am 16. Mai mit dem Heimspiel gegen den 1. FC Saarbrücken gewesen.

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