Fußball-Landesligist TSC Zweibrücken „Das Wort Aufstieg ist kein Thema bei uns“

Zweibrücken · Der TSC Zweibrücken überwintert in der Fußball-Landesliga West auf dem fünften Platz, hat noch Chancen auf Relegationsrang zwei. Doch Trainer Florian Opitz, der bereits für die kommende Runde verlängert hat, richtet den Fokus in der Rückrunde zunächst auf andere Dinge.

 Nach seinem Achillessehnen-Teilabriss im Oktober 2021 kämpft sich TSC-Kapitän Tobias Schön (rechts) in dieser Saison zurück.

Nach seinem Achillessehnen-Teilabriss im Oktober 2021 kämpft sich TSC-Kapitän Tobias Schön (rechts) in dieser Saison zurück.

Foto: Martin Wittenmeier

In der Winterpause stellt der TSC Zweibrücken die ersten Weichen für das neue Jahr. Der Fußball-Landesligist hat vor Weihnachten seinen ersten Winterneuzugang präsentiert – und zuvor weitere wichtige Hausaufgaben erledigt: Sowohl Cheftrainer Florian Opitz als auch Co-Spielertrainer Dennis Hirt haben ihre Verträge vorzeitig um eine weitere Saison verlängert (wir berichteten). „Der Verein war auf uns mit dem Wunsch zugekommen, mit uns weitermachen zu wollen. Dennis und ich haben uns dann über dieses Thema unterhalten. Uns beiden macht es sehr viel Spaß hier. Wir ergänzen uns gut. Und Dennis ist ja auch mein verlängerter Arm auf dem Spielfeld. Von daher stand es auch für uns außer Frage, weitermachen zu wollen“, erklärt Opitz, der vor der laufenden Runde Peter Rubeck beerbt hatte. Hirt geht am Wattweiler Berg bereits in seine fünfte Spielzeit. Er war zur Saison 2018/19 von den VB Zweibrücken zum TSC gewechselt. Seit dem vergangenen Jahr fungiert er hier als spielender Co-Trainer.

Bereits für die Restsaison zum Team stoßen wird Luca Baur. Der offensive Außenbahnspieler kommt vom Ligarivalen SG Rieschweiler. „Eigentlich wollte ich ja von meinem Heimatverein SG Rieschweiler keine Spieler ansprechen. Wir hatten allerdings mitbekommen, dass Luca bereits im Winter definitiv wechseln will. Und da andere Vereine bereits mit ihm in Kontakt getreten waren, wollte ich ihn lieber zu mir holen, als wenn er irgendwo anders hinwechselt“, sagt Opitz. Allerdings liegt Baur noch keine Freigabe vor. „Sollte dies so bleiben, könnte er erst in den letzten drei bis vier Saisonspielen eingesetzt werden. Für Testspiele wäre er aber dennoch direkt frei. Für uns wird er auf jeden Fall eine gute Verstärkung sein – und dies nicht nur sportlich, sondern auch menschlich“, ist sich Opitz sicher. Der 21-jährige Baur hat es im bisherigen Saisonverlauf für die SGR auf fünf Einsätze gebracht und dabei einen Treffer erzielt.

Dass noch weitere Wintertransfers getätigt werden, schloss Opitz nicht aus. „Aktuell laufen diesbezüglich die Verhandlungen. Es ist allerdings noch nichts spruchreif. Uns liegt es am Herzen, den Kader künftig breiter aufzustellen. Schließlich gab es bislang viele Verletzte. Dies hatte negative Auswirkungen auf unsere Kaderstärke“, erklärt der TSC-Coach und fügt an: „Der Konkurrenzkampf muss künftig wieder angeheizt werden. Kein Spieler darf sich sicher sein, aufgrund von vielleicht fehlenden Alternativen aktuell gesetzt zu sein und dadurch vielleicht etwas weniger zu geben.“ Abgänge gibt es bislang keine. Nach und nach werden nun auch wieder zuvor verletzte Spieler zurückkehren.

Zu ihnen wird allerdings nicht der 26-jährige Offensivspieler Luca Brödel gehören. Sein Kreuzband war zu stark in Mitleidenschaft geraten, um seine Fußballkarriere fortzsetzen zu können. Dafür will Angreifer Quincy Henderson trotz einer anstehenden Knieoperation beim Vorbereitungsbeginn am 16. Januar wieder angreifen. Dem 30-Jährigen wird im Knie ein freier Gelenkkörper entfernt und außerdem der Meniskus geglättet. Jonathan Kauf ist laut Opitz ein „richtig guter Allrounder“. Er kann sowohl als Innenverteidiger als auch auf der Sechser- und Zehnerposition eingesetzt werden. „Er hatte einen Kreuzbandriss. Nach Trainingsbeginn kann er nach und nach immer mehr machen. Vielleicht reicht es ja in dieser Saison noch zu einigen Kurzeinsätzen“, hofft sein Trainer. Im Gegensatz zu Kauf konnte Außenverteidiger Marcel Julier im bisherigen Saisonverlauf zumindest einmal eingesetzt werden. Nach einer erfolgreichen Operation aufgrund eines Knorpelschadens im Fuß kann der 23-Jährige ab Januar wieder voll angreifen. Im Training wird er nicht auf Pascal Julier treffen, der sich bei einem Pokalspiel in Fehrbach das Kreuzband gerissen hatte. Zwar war der Eingriff erfolgreich verlaufen, aber Julier muss dennoch aus beruflichen Gründen weiter aussetzen. Berufliche Verpflichtungen hinderten in der Vorrunde auch Mittelfeldspieler Max Leyes daran, es auf mehr als nur zwei Einsätze zu bringen. Nun steht der 25-Jährige nach Aussage von Opitz aber wieder regelmäßiger zur Verfügung. Jonas Marschall, der als Innenverteidiger und Sechser eingesetzt werden kann, greift nach anhaltenden muskulären Problemen ebenfalls wieder voll ins Geschehen ein. Noch etwas warten auf sein Comeback muss dagegen Außenverteidiger Felix Decker, dessen Operation aufgrund eines Knorpelschadens im Fuß auf den 14. Januar verschoben wurde.

Florian Opitz hat beim TSC Zweibrücken bereits für die kommende Saison verlängert. Er überwintert mit seinem Team auf Platz fünf der Landesliga West.

Florian Opitz hat beim TSC Zweibrücken bereits für die kommende Saison verlängert. Er überwintert mit seinem Team auf Platz fünf der Landesliga West.

Foto: Stefan Holzhauser

Trotz der großen Ausfallliste spielt der TSC in der Landesliga West eine ordentliche Runde. In den letzten Wochen vor der Winterpause hat sich der Spitzenreiter SG Eintracht Bad Kreuznach mit 37 Punkten nach 16 Partien allerdings schon etwas von der Konkurrenz abgesetzt und ist nun auch der große Meisterschaftsfavorit. Zu den Mannschaften, die noch um Relegationsrang zwei kämpfen, gehören neben dem Tabellenfünften TSC Zweibrücken (15 Partien/27 Zähler) der TuS Hackenheim (32 Zähler), die Sportfreunde Bundenthal (30) sowie die mit den Zweibrückern punktgleichen Teams aus Rodenbach, Hauenstein, Kirn und Weselberg.

Das erste Spiel nach der Winterpause für den TSC findet am Sonntag, 26. Februar, um 15 Uhr daheim gegen den aktuellen Zweiten TuS Hackenheim statt. Danach weiß das Team vom Wattweiler Berg bereits mehr darüber, wo der Weg hinführen könnte. „Bei uns ist das Wort ‚Aufstieg‘ aber keinerlei Thema. Wir wollen im neuen Jahr einfach so viele Punkte wie möglich holen und am Ende unter den ersten fünf Mannschaften stehen. Es gibt keinerlei Druck von Vereins- oder Trainerseite aus in Richtung Spieler, aufsteigen zu müssen“, betont der TSC-Coach. Es gehe vielmehr darum, die aktuelle Tabellenposition zu festigen, mehr Konstanz in das eigene Spiel hineinzubringen, den Konkurrenzkampf zu erhöhen, die individuellen Fehler zu verringern und in Sachen Chancenverwertung effektiver aufzutreten. „Wir spielen in einer Klasse, die aufgrund von ständig überraschenden Ergebnissen stets viel Abwechslung bietet. An einem guten Tag kann jeder gegen jeden gewinnen. Auch wir müssen natürlich stets am Leistungslimit agieren, um unsere Punkte einzufahren“, erklärt der 35-Jährige.

Bevor am 16. Januar wieder der Trainingsschweiß beim TSC fließt, sollen die Spieler bereits ab dieser Woche in Eigenregie an ihrer Kondition feilen. „Den Jungs wurde ein Plan mit vier Läufen pro Woche ausgehändigt. Schließlich wollen wir auch ab dem 16. Januar vermehrt mit dem Ball arbeiten und nicht noch irgendwelche Grundlagenausdauer nachholen müssen“, betont der Trainer des TSC Zweibrücken.

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