Fußball-Regionalligist FC Homburg FCH hat „nichts mehr zu verschenken“

Homburg · Der Fußball-Regionalligist startet zum Rückrundenauftakt gegen Rot-Weiß Koblenz in den Jahresendspurt. Und will in Reichweite zur Spitze überwintern. Trauer um Gerd Schwickert.

 Fabian Eisele (re.) ist mit bislang zehn Treffern der Topstürmer des FC Homburg. Zum Rückrundenstart gegen RW Koblenz will er nachlegen.

Fabian Eisele (re.) ist mit bislang zehn Treffern der Topstürmer des FC Homburg. Zum Rückrundenstart gegen RW Koblenz will er nachlegen.

Foto: Markus Hagen

Nach einem kleinen Durchhänger in der Vorrunde ist der FC Homburg in den zurückliegenden Wochen wieder stabiler aufgetreten. Sieben Zähler sammelten die Grün-Weißen aus den letzten drei Regionalliga-Spielen. Damit beträgt der Abstand des Tabellenfünften vor den letzten vier Spielen des Jahres auf Spitzenreiter SSV Ulm neun Zähler. Vier Zähler liegt die Mannschaft von Trainer Timo Wenzel hinter dem Zweiten TSV Steinbach-Haiger. Allerdings hat der FCH auch ein Spiel weniger auf dem Konto, nachdem das Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim II in der Vorwoche auf den 14. Dezember (Anstoß 17 Uhr) verlegt wurde. Mit einer möglichst vollen Punktausbeute aus den vier noch ausstehenden Partien, darunter drei Heimspiele, könnte der FC Homburg wieder auf Tuchfühlung zur Spitze kommen. Heimsiege sind also Pflicht, Ausrutscher darf sich das Team von Trainer Timo Wenzel keine mehr erlauben. Auch nicht an diesem Samstag, 14 Uhr, im Waldstadion gegen Schlusslicht FC Rot-Weiß Koblenz.

„Der Heimsieg ist gegen Koblenz Pflicht“, betont Wenzel, der personell aus den Vollen schöpfen kann. Nachdem sein Team am vergangenen Wochenende spielfrei war, nutzte er die Zeit, um weiter an Spielsystemen zu arbeiten. Trotz des 5:2-Erfolges in Worms und sieben Punkten aus den letzten drei Partien gebe es noch einiges zu verbessern, erklärt der 44-jährige Fußballlehrer. „Wir kassieren nach wie vor zu viele Gegentore. Auch in Worms waren die zwei zu viel. Zugleich muss die eigene Chancenverwertung effektiver werden.“ Auch im schnellen Umschaltspiel sei noch Luft nach oben. Zudem habe sein Team im Waldstadion in dieser Saison einfach zu viele Zähler liegen gelassen. Von den acht Partien im Waldstadion gewannen die Homburger nur vier. Bereits drei Partien – 1:3 gegen SG Fulda-Lehnertz, 1:4 gegen Ulm, 0.3 gegen den FSV Mainz 05 II – gingen auf eigenem Rasen verloren. Zudem kam ein mageres 1:1 gegen den Aufsteiger Eintracht Trier. „In der Rückrunde muss hier einiges passieren.“ Wenzels Mannschaft müsse im eigenen Stadion gute Lösungen gegen defensiv eingestellte Teams finden.

 So nun auch im anstehenden Heimspiel gegen die Koblenzer, die mit sieben Punkten bei erst einem Sieg (1:0 gegen Offenbach) und vier Remis abgeschlagen am Tabellenende stehen. Neun Zähler fehlen dem Team von Coach Adrian Alipur schon zum rettenden Platz 15. Alipur hatte erst vor drei Wochen das Traineramt von Oliver Reck übernommen. An der Niederlagenserie änderte dies bislang nichts. Nach der 0:1-Heimpleite gegen den VfR Aalen zum Einstand des neuen Coachs, unterlag RW am letzten Vorrunden-Spieltag auch mit 0:1 bei der TSG Balingen.

Für den FCH heißt es am Samstag, geduldig zu spielen, die Torchancen zu nutzen – und so die Heimpunkte zu behalten. Das Hinspiel im Stadion Oberwerth gewann Grün-Weiß mit 3:1. Die Koblenzer 1:0-Führung drehten die Homburger durch zwei Tore von Fabian Eisele und einem von Thomas Gösweiner.

Der mit zehn Saisontreffern beste Homburger Schütze, Fabian Eisele, möchte vor dem Rückrundenstart – wie auch sein Trainer – nicht zu sehr rechnen. „Gegen das Schlusslicht aus Koblenz müssen wir aber gewinnen.“ Überhaupt habe das Team im Waldstadion noch einiges gut zu machen. In den Heimpartien vor der Pause gegen Freiberg und im Nachholspiel gegen Hoffenheim sollten die drei Punkte jeweils beim FCH bleiben. „Wenn wir bis zur Winterpause optimal punkten, dann schaue ich gerne wieder auf die Tabelle, vorher nicht“, sagt der Stürmer und fügt an: Es gibt jetzt nichts mehr zu verschenken.“ Zumindest nicht, wenn die Grün-Weißen nochmal oben angreifen wollen.

Timo Wenzel gibt sich bezüglich der sportlichen Chancen über die Winterpause hinaus bedeckt. Ebenso in Sachen Installation eines Sportdirektors. Solche Überlegungen habe es in den vergangenen Wochen nach Merkur-Informationen in Aufsichtsrat, Vorstand und beim Sponsor gegeben. „Darüber kann ich nicht viel sagen. Das ist eine reine Angelegenheit des Vereins“, sagt der Trainer am Donnerstag bei der Spieltagspressekonferenz. Er habe zusammen mit dem Sportvorsitzenden Michael Koch 99 Prozent der Spieler (insgesamt 15) für diese Saison geholt, die man vorhatte. „Wenn der Verein der Meinung ist, dass wir einen Sportdirektor brauchen, werde ich mit ihm zusammenarbeiten.“ Bisher habe der FCH in den sportlichen Belangen aber auch ohne einen Sportdirektor gut gearbeitet. Koch betonte: „Aktuell ist die Position beim FCH kein Thema.“

Der FC Homburg trauert um seinen ehemaligen Spieler, Trainer und Geschäftsführer Gerd Schwickert. Wie der Verein im Internet mitteilte, starb Schwickert am Dienstag mit 73 Jahren. Zehn Jahre war der gebürtige Westerwälder in den 80er und 90er-Jahren als Spieler in Homburg aktiv und trug unter anderem maßgeblich zum Aufstieg des FCH 1986 in die Bundesliga bei. Nach dem Ende seiner Spieler-Karriere übernahm Schwickert das Amt des Geschäftsführers. In den darauffolgenden Jahren sprang er mehrmals als Interimstrainer ein. Von Juli 1990 bis August 1992 war Schwickert dann durchgehend Cheftrainer des FC Homburg.

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