Fußball-Regionalligist FC Homburg Blitz-Verpflichtung, Blitz-Einsatz – und nun das Topspiel
Homburg · Einiges war unter der Woche los beim FC Homburg. Neuzugang von Piechowski will nun bei Spitzenreiter Stuttgarter Kickers punkten.
Zum Finale der Vorrunde in der Fußball-Regionalliga Südwest kommt es am Sonntag (14 Uhr) zum Topspiel, wenn Aufsteiger und Spitzenreiter Stuttgarter Kickers den Tabellendritten FC Homburg empfängt. Beide Teams trennen nur drei Zähler. Für die Saarländer geht es darum, mit mindestens einem Punkt den Anschluss an den Spitzenplatz zu halten.
Homburgs Trainer Danny Schwarz will aber noch mehr. „Wir haben in den vergangene Monaten gezeigt, dass wir spielerisch durchaus in der Lage sind, auch gegen die Spitzenteams zu gewinnen. In Stuttgart werden wir alles versuchen, um optimal zu punkten.“ Obwohl ihm durchaus bewusst ist, wie schwer diese Aufgabe wird. „Die Kickers haben immer noch den Aufstiegsflow, haben eine starke und eingespielte Mannschaft, die zu Recht aktuell ganz oben steht.“ Schwarz‘ Kollege auf der Stuttgarter Bank, Mustafa Ünal, der seit September 2021 dort Trainer ist, spricht von einer großen Herausforderung für sein Team, wenn der FCH im Degerloch antritt. „Wir stehen in der Tabelle dort, wo uns niemand erwarten konnte.“ Aber über Meisterschaft und Aufstieg mache er sich keine Gedanken. „Es steht nach der Partie noch die gesamte Rückrunde auf dem Plan.“ Mit dem FC Homburg komme nun eine Mannschaft, „die sich in den letzten Wochen stetig steigerte und nun dort angekommen ist, wo man sie vor der Saison erwartet hat“.
Zu welchen Leistungen die Grün-Weißen fähig sind, sei bei den beiden erfolgreichen DFB-Pokalspielen gegen Darmstadt 98 und Greuther Fürth deutlich geworden. „Der FC Homburg ist ein Topteam, das uns herausfordern wird.“ Probleme habe Ünal zurzeit in der Defensive. Die Innenverteidiger Marcel Schmidt und Paul Polauke sind verletzt, wie auch Außenverteidger Marian Riedinger. Viele Ausfälle in der Vierer-Abwehrkette hatte zuletzt auch der FCH. Aber Danny Schwarz gab am Donnerstag Entwarnung: Michael Heilig und Benjamin Kirchhof sind nach Erkrankung wieder im Training. Auch Max Dombrowka und Dennis Lippert könnten wieder zur Verfügung stehen.
Zudem haben die Saarpfälzer am Montag mit Laurin von Piechowski einen weiteren Innenverteidiger verpflichtet. Zuletzt spielte er für die SV Elversberg. Der bis Juni 2024 gültige Vertrag mit dem 1,93 Meter großen Berliner könnte sich beim Aufstieg des FCH in Liga drei um ein Jahr verlängern. „Darauf haben wir uns per Option geeinigt“, erklärt Piechowski, der einst beim Lichterfelder FC Berlin im Alter von vier Jahren mit dem Sport begann. Über den BFC Preußen Berlin und Hertha Zehlendorf ging es 2012 zum SV Babelsberg. Ab Juni 2017 spielte er für den Chemnitzer FC, den er ein Jahr später wieder verließ. Der heute 29-Jährige kickte fortan beim West-Regionalligisten SV Rödinghausen. Danach wechselte Piechowski im Juni 2020 zur SVE. Bisher stehen in seiner Spielbilanz 35 Drittliga-Einsätze und 184 in den Regionalligen Nord-Ost, West und Südwest.
„Nach Vertragsende in Elversberg war Homburg schon im Sommer an mir dran. Es gab einige Gespräche“, berichtet von Piechowski. In der Regionalliga wollte er aber noch nicht spielen, wartete auf weitere mögliche Angebote von Drittligisten. „Es kam aber nichts Passendes.“ So stand er ohne Verein da – und dann kam wieder der FCH auf ihn zurück. „Danny Schwarz informierte mich, dass der FCH aufgrund von personellen Engpässen dringend noch einen Innenverteidiger brauche.“ Innerhalb von wenigen Stunden waren sich Spieler und Club einig. Am Dienstag trainierte er erstmals mit seinem neuen Team und nur einen Tag später durfte Piechowski beim 1:0 im Saarlandpokal in Bliesmengen nach längerer Zeit wieder über 90 Minuten auflaufen. „Für mich war es erfreulich, wieder über die volle Distanz spielen zu können. Wir sind eine Runde weiter, spielerisch war es nicht besonders gut.“ Zum FC Homburg sei er nun doch noch gekommen, weil der Verein das Potenzial hat, in die 3. Liga aufsteigen zu können. „Bei den Kickers werden wir natürlich ganz anders auftreten, auch mit einer ganz anderen Mannschaft als unter der Woche“, erklärt er. Ob Piechowski im Gazi-Stadion wieder von Beginn an dabei ist? „Das ist offen“, sagt Schwarz: „Ich muss sehen, wie unsere zuletzt erkrankten Innenverteidiger drauf sind.“