Fußball-Regionalligist FC Homburg Knoten platzt bei Acht-Tore-Gala

Stuttgart/Homburg · Fußball-Regionalliga: FC Homburg demontiert Tabellenführer VfB Stuttgart II. Phil Harres trifft vier Mal.

  Erleichterter Jubel: Dazu hatten die Homburger um David Hummel beim 8:1-Auswärtssieg gegen Spitzenreiter VfB Stuttgart II auch allen Grund.

Erleichterter Jubel: Dazu hatten die Homburger um David Hummel beim 8:1-Auswärtssieg gegen Spitzenreiter VfB Stuttgart II auch allen Grund.

Foto: Markus Hagen

Die etwa 50 mitgereisten Fans des FC Homburg rieben sich am Samstag im Robert-Schlienz-Stadion des VfB Stuttgart verwundert die Augen. Ihr so schlecht in die Saison der Fußball-Regionalliga Südwest gestartetes Team fegte Tabellenführer VfB Stuttgart II mit einem 8:1 (2:1) geradezu vom Rasen. Allein in der ersten Halbzeit hätte das Team von Trainer Danny Schwarz noch einige Treffer mehr erzielen können. Nach der Pause mussten die Hausherren lange mit nur zehn Mann spielen.

„Schon beim Heimspiel gegen den FSV Frankfurt hatten wir uns viele Möglichkeiten erspielt. Nur das Ergebnis stimmte beim 1:1 nicht. Diesmal haben wir unsere Chancen genutzt und uns auch nach dem zwischenzeitlichen 1:1 nicht aus dem Konzept bringen lassen“, sagte ein glücklicher FCH-Coach. Dessen Elf am Samstag von Beginn an dominiert hatte. Die 300 Zuschauer sahen schon nach acht Minuten die Führung der Gäste. Einen Eckball von Markus Mendler köpfte Fabian Eisele eiskalt ein. Doch nur acht Minuten später glich die VfB-Zweite durch Raul Carlos Vasko Caldaroska Paula aus. Er wurde gleich von vier Homburgern vor dem Strafraum nicht genügend gestört und sein 17-Meter-Schuss – von Innenverteidiger Felix Weber abgefälscht – landete unhaltbar für FCH-Torwart Tom Kretzschmar im Netz. Kurz zitterten die Homburger. „Es war der erste Torschuss und ich befürchtete, dass wir wieder für den guten Start nicht belohnt werden“, erzählte Schwarz von seinem Gefühlsleben.

Doch seine Elf blieb am Drücker und hatte mehrere klare Torchancen. Markus Mendler brachte gleich zwei Mal den Ball im leeren Kasten nicht unter. Kurz vor der Halbzeit machte es Eisele besser, als er eine Vorlage von Philipp Hoffmann direkt zur längst fälligen 2:1-Führung ins Tor ballerte. Stuttgart war mit dem knappen 1:2-Rückstand gut bedient. Eisele: „Wir hätten deutlicher führen können, aber am Ende war es auch egal.“ Er freute sich über seine Saisontreffer zwei und drei. „Ein bisschen haben wir uns in der zweiten Halbzeit den Frust aus den letzten Wochen von der Seele geschossen.“ Und dies in beeindruckender Art und Weise.

In der 53. Minute leistete sich der Stuttgarter Luan Simnica einen harten Tritt gegen Fanol Perdedaj. Wegen einer Knieverletzung musste dieser vom Platz. Auch Simnica durfte nicht weiterspielen: Er sah für sein überhartes Einsteigen die Gelb-Rote Karte. Nur wenige Sekunden nach dem Platzverweis landete der Ball erneut im Stuttgarter Tor. Die junge VfB-Hintermannschaft bekam den Ball nicht aus dem Strafraum. Im vierten Versuch drückte David Hummel zum 3:1 die Lederkugel über die Linie. Die Partie war entschieden, der Torhunger der Homburger aber noch lange nicht gestillt. Fast im Minutentakt legten sie nach. Danny Schwarz hatte inzwischen Phil Harres für Eisele ins Spiel gebracht und der 21-jährige Stürmer bedankte sich mit einem lupenreinen Hattrick. Innerhalb von 18 Minuten (60./62./78.) ballerte er mit drei Toren den FC Homburg zum 6:1. Dominic Noa Schmidt, der für den gesperrten Max Dombrowka erstmals in die Startelf gerückt war, legte zum 7:1 (79.) nach, ehe Harres mit seinem fünften Saisontreffer zum 8:1 (90.) erneut zur Stelle war.

„Das war ein richtiger Befreiungsschlag“, freute sich Phil Harres, der in der vergangenen Saison noch für Dynamo Dresden spielte. „Es ist alles optimal gelaufen. In der zweiten Halbzeit saß jede Torchance – das galt auch für mich“, schmunzelte der 21-jährige Stürmer.

„Es freut mich ganz besonders, dass alle drei eingesetzten Stürmer heute getroffen haben und wir unsere vorhandene Qualität so toll umgesetzt haben“, sagte ein sichtlich erleichterter Danny Schwarz. Der Trend zeige ganz klar nach oben, der aktuelle Tabellenstand elf interessiere ihn weniger. „Wichtig ist, dass wir nachlegen und unsere Formkurve weiter oben bleibt.“

Am liebsten mit dem ersten Saisonsieg im eigenen Stadion. Bereits am kommenden Freitag empfängt der FC Homburg um 19 Uhr dort den FC Astoria Walldorf, ehe es dann gleich zwei Mal auf Reisen geht: zuerst zur SGV Freiberg und anschließend zur TSG Balingen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort