Fußball-Drittligist 1. FC Kaiserslautern Nach komplizierter Woche zum Favoritenschreck

Kaiserslautern · Drei Zu-Null-Siege in Folge haben den 1. FC Kaiserslautern zu Beginn des neuen Jahres auf Platz zwei der 3. Fußball-Liga befördert. Diesen Rang wollen die Pfälzer im Auswärtsspiel beim Zwölften FSV Zwickau behaupten. Allerdings plagen den FCK Personalsorgen.

 Beim FSV Zwickau nimmt René Klingenburg (Vordergrund Mitte) mit dem 1. FC Kaiserslautern nach drei Heimsiegen nun die ersten Auswärtspunkte des neuen Jahres ins Visier.

Beim FSV Zwickau nimmt René Klingenburg (Vordergrund Mitte) mit dem 1. FC Kaiserslautern nach drei Heimsiegen nun die ersten Auswärtspunkte des neuen Jahres ins Visier.

Foto: imago images/Fotostand/Fotostand / Schmitt via www.imago-images.de

Eigentlich könnten Marco Antwerpen und seine Lauterer derzeit mit einem Dauergrinsen über den Platz laufen. Seit neun Spielen ist der Fußball-Drittligist ungeschlagen, in den drei Partien nach der Winterpause blieben die Roten Teufel ohne Gegentor (4:0 Meppen, 2:0 Viktoria Berlin, 1:0 Halle), haben damit Tabellenplatz zwei erobert. Vor dem ersten Auswärtsspiel des neuen Jahres beim FSV Zwickau an diesem Samstag (14 Uhr, SWR/Magenta Sport) wirkt der Trainer der Pfälzer allerdings nicht ganz so gelöst. Denn den 1. FC Kaiserslautern plagen Personalprobleme.

Neben Kenny Prince Redondo und Julian Niehues sind mit Torhüter Matheo Raab und Abwehrchef Kevin Kraus zwei weitere Stammkräfte erkrankt. Felix Götze ist nach seinem Muskelfaserriss wohl noch keine Option. Neben den zuletzt angeschlagenen Hikmet Ciftci, Marvin Senger sowie den Langzeitverletzten werden auch Kapitän Jean Zimmer und Max Hippe noch fehlen. Gerade in der – mit bislang nur 13 Gegentreffern so stabilen – Defensive könnte es eng werden am Samstag. „Das Training in dieser Woche war recht kompliziert“, erklärt FCK-Coach Antwerpen bei der Pressekonferenz am Donnerstag. „Wir standen teilweise nur mit zwölf, dreizehn Spielern auf dem Platz. Da war es nicht ganz so leicht, irgendwelche Schwerpunkte zu setzen. Wir haben Zweikampfsituationen vermieden, damit sich nicht noch jemand verletzt.“ Immerhin ist nach einwöchiger Pause der zentrale Mittelfeldspieler Marlon Ritter am Donnerstag wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen. Er fühle sich fit. Ob der 27-Jährige in Zwickau aber bereits wieder von Beginn an auflaufen kann, ließ Antwerpen offen.

Während der FCK vor allem in der Besetzung der Defensive vor einer Herausforderung steht, hat der Traditionsclub offensiv auch durch den vor zwei Wochen zum Team gestoßenen Neuzugang Terrence Boyd mehr Optionen. Der Stürmer, der vom Ligakonkurrenten Hallescher SC kam, finde sich bei den Pfälzern bereits sehr gut zurecht, wie Antwerpen erklärt. „Da gehören natürlich viele Komponenten dazu: Dass der Spieler sich integriert, dass die Mannschaft ihn aufnimmt, dass das Trainerteam ihn unterstützt“, zählt der Trainer auf und fügt an: „In allen drei Bereichen sind wir sehr zufrieden. Terrence macht das richtig gut, er bewegt sich so als wäre er schon längere Zeit bei uns.“

Nicht nur auf Boyds Offensivkraft hofft der FCK am Samstag bei den schwer zu bezwingenden Zwickauern. Zwar belegt der Club derzeit „nur“ Rang zwölf, doch nach seinem Fehlstart – erst am neunten Spieltag feierte der FSV den ersten Sieg – holte er mächtig auf. In 22 Partien gab es elf Unentschieden. Auch auf dem Betzenberg erkämpfte das Team von Trainer Joe Enochs im Hinspiel ein 1:1. Stark verlief der Start ins neue Jahr. Bevor die Partie am vergangenen Wochenende gegen Viktoria Berlin coronabedingt abgesagt wurde, schlugen die „Schwäne“ nicht nur Überraschungsteam SV Meppen (3:1), sondern auch Aufstiegsaspirant Eintracht Braunschweig mit 1:0. Auch gegen den Spitzenreiter SC Magdeburg erkämpfte der Favoritenschreck im Dezember beim 1:1 einen Zähler. Der 1. FC Kaiserslautern ist also gewarnt.

„Der FSV schafft es jedes Jahr wieder, sich gute Spieler zu holen und sie wissen, wie man Drittligafußball spielt“, sagt Marco Antwerpen, der Zwickau ein gutes Spielsystem bescheinigt. „Das wird eine sehr unangenehme Partie für uns. Aber wir wissen auch, was wir können.“

Und das weiß auch Zwickau. „Kaiserslautern kommt mit einer sehr starken Mannschaft, die gut drauf ist“, betont FSV-Trainer Enochs, dass sein Team eine ähnlich gute Leistung wie in den letzten beiden Spielen bringen müsse, wenn es etwas mitnehmen will. „Wir haben aber gezeigt, dass wir mit Spitzenmannschaften mithalten können“, sagt er vor der Partie gegen den FCK, gegen den 1000 Zuschauer, aber keine Gästefans, zugelassen sind.

Den guten Auftritten des Gegners und den eigenen Personalsorgen zum Trotz will der 1. FC Kaiserslautern aber den vierten Sieg im neuen Jahr einfahren – und damit den direkten Aufstiegsplatz verteidigen. Das würde Trainer Marco Antwerpen sicher auch etwas von der Anspannung der vergangenen Tage nehmen.

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