Fußball-B-Klasse Pirmasens/Zweibrücken West TuS Rimschweiler landet Spielertrainer-Coup

Zweibrücken · Dennis Gerlinger und Ahmed El Khadem bilden in der kommenden Saison ein Trio mit Marco Schwarz. Julian Müller verlässt den Verein.

 Im Vorjahr lief Dennis Gerlinger (rot) noch für den TSC Zweibrücken auf, hatte sich danach aber eigentlich aufs Mentalcoaching konzentriert. Nun kehrt er beim B-Ligisten TuS Rimschweiler als Spielertrainer auf den Platz zurück.

Im Vorjahr lief Dennis Gerlinger (rot) noch für den TSC Zweibrücken auf, hatte sich danach aber eigentlich aufs Mentalcoaching konzentriert. Nun kehrt er beim B-Ligisten TuS Rimschweiler als Spielertrainer auf den Platz zurück.

Foto: maw/Martin Wittenmeier

Eine große vorweihnachtliche Überraschung ist dem TuS Rimschweiler gelungen. Mit Dennis Gerlinger und Ahmed El Khadem rücken zur kommenden Saison zwei neue Männer ins Trainerteam des Fußball-B-Ligisten. Julian Müller, der zurzeit zusammen mit Marco Schwarz die Mannschaft betreut, wird den Verein nach zwei Spielzeiten auf eigenen Wunsch verlassen, wie der TuS am Montag mitteilte. Ex-Spieler Schwarz, der 2017 nach Rimschweiler kam, wird hingegen weiterhin an der Seitenlinie bleiben und mit Gerlinger sowie El Khadem ein Trio bilden.

„Die zwei kommen als Spielertrainer, wenn die beiden auf dem Feld sind, wird Marco Schwarz von außen coachen“, erklärt TuS-Sportvorstand Hans-Peter Schmidt, dass die beiden Neuen dem Club auch auf dem Platz weiterhelfen wollen. Ein Trainer-Trio, und dann solch ein namhaftes, ist bei einem B-Klasse-Vertreter nicht gerade alltäglich. „Was heißt ungewöhnlich? Marco Schwarz war dabei, als wir die eigenständige Mannschaft (nach Auflösung der Spielgemeinschaft mit dem SV Hornbach zur Saison 2017/18, Anm. d. Red.) neu gegründet haben. Den lassen wir ja jetzt nicht hängen.“ Dass Ahmed El Khadem und Dennis Gerlinger nun zum TuS kommen möchten, sei ein Segen, betont Schmidt, dass der Verein sich die Chance, die beiden Wunschkandidaten zu verpflichten, nicht entgehen lassen konnte.

Vor allem der Schritt des Ex-Profis Gerlinger in diese Spielklasse dürfte nicht wenige verwundern. „So einen Mann zu bekommen, ist ein absoluter Glücksfall“, betont Schmidt. So wie es auch damals schon bei Julian Müller gewesen sei, der Oberliga gespielt hat, bevor er für seine erste Trainertätigkeit in die C-Klasse wechselte. „Das ist nicht gerade üblich“, sagt Schmidt. Und Dennis Gerlinger lief sogar noch eine Spielklasse höher auf.

Der heute 30-Jährige, der unter anderem auch für die VB und den SVN Zweibrücken auf Torejagd ging, bestritt für den FK Pirmasens, den FC Homburg und Eintracht Trier insgesamt 97 Regionalliga-Spiele – erzielte dabei 26 Treffer. Der anfänglich gute Start in Trier in die Saison 2015/16 wurde durch eine Verletzung am Schambein gebremst, was auch das Ende der Profiambitionen des gebürtigen Zweibrückers bedeutete. Der Weg führte zurück in die Landesliga zum TSC – wo Gerlinger in 70 Ligaspielen 79 Tore erzielte. Nach einem kurzen Gastspiel beim damaligen Saarlandligisten FSV Jägersburg wendete sich der Justizvollzugsbeamte vom aktiven Spiel auf dem Platz ab und einer Ausbildung zum Mentalcoach zu (wir berichteten). Nun kehrt er in Rimschweiler auf den grünen Rasen zurück.

Zusammen mit Ahmed El Khadem, den er noch aus seiner Zeit beim TSC bestens kennt. El Khadem kickte die vergangenen fünf Jahre am Wattweiler Berg und trainiert dort derzeit zudem die zweite Mannschaft. „Ahmed und Dennis sind zwei Spieler, die mit Sicherheit immer noch höher spielen könnten – daher sind wir gücklich, dass wir sie gekriegt haben.“ Die Freude über die Neuverpflichtungen ist verbunden mit der Hoffnung, dass es beim TuS unter dem Trainer-Trio so, „wie es Julian Müller die vergangenen Jahre mit aufgebaut hat, jetzt auch weitergeht“.

Nicht nur, weil es etwas mehr Planungssicherheit in dieser ansonsten so ungewissen Zeit bedeutet, hat der TuS Rimschweiler schon früh diese ersten Weichen für die neue Runde gestellt. „Eigentlich sind wir in Rimschweiler immer spät dran mit der Planung des neuen Kaders. Aber Julian hat frühzeitig Bescheid gesagt, dass er sich anderweitig orientieren will.“ Der 36-Jährige beginnt im Januar mit der B-Lizenz an der Sportschule in Edenkoben und strebt eine Trainerposition bei einem höherklassigen Club an. In einer Videokonferenz des Vereinsverantwortlichen seien dann ein paar Namen möglicher Nachfolger für Müller notiert worden. „Ahmed und Dennis waren für uns alle klar. Die beiden, die schon in der Jugend bei uns gespielt haben, waren unsere ersten Ansprechpartner“, erklärt Schmidt, wie der Kontakt zustande kam. „Es ist auch viel über Julian Müller gelaufen, weil die drei sich gut kennen.“ Beide signalisierten Interesse und so wurde schnell Nägel mit Köpfen gemacht.

Müller und Schwarz haben in der abgebrochenen Runde 2019/20 mit ihrem Team als Zweiter – ohne Niederlage – den Aufstieg in die B-Klasse Pirmasens/Zweibrücken West geschafft. Dort liegen die Rimschweilerer in der Gruppe A der geteilten Liga nun – zum Zeitpunkt der erneuten Unterbrechung – mit vier Punkten auf Rang sieben. Trotz erschwerter Vorbereitung, trotz der erneuten Unterbrechung müsste die Mannschaft „so langsam“ in der neuen Liga angekommen sein. Wenn der TuS durch die lange Corona-Pause auch die Euphorie des Aufstiegs nicht mitnehmen konnte. „Meiner Meinung nach haben wir aber die stärkere Gruppe mit Althornbach, Hornbach und dem TSC Zweibrücken II erwischt – das sind Mannschaften, die im Vorjahr mit auf den oberen Plätzen waren“, betont Hans-Peter Schmidt. Natürlich dürfe sich der TuS dennoch nicht so abschießen lassen wie in Bottenbach (0:9) oder Hornbach (1:8). „Doch wir sind guter Dinge, dass wir die Klasse halten können“, bleibt der Sportvorstand zuversichtlich. Wenn dann nach dem Re-Start – wann auch immer dieser erfolgt – „die Abstiegsrunde gegen die Vereine der anderen Gruppe kommt, dann hoffen wir natürlich, dass wir gegen die noch den einen oder anderen Punkt holen“. Immerhin habe der Tus ‚schon’ vier Zähler. „Es sind in den beiden Gruppen noch Teams mit null oder einem dabei. Gegen solche Mannschaften sollten wir dann schon gewinnen“, sagt Schmidt. „Unsere Aussage zu Beginn der Runde war: Wenn wir nicht absteigen, dann haben wir unser Soll erfüllt“. Und mit diesem Soll könnte das nun neu gebildete Trainer-Trio um Marco Schwarz, Ahmed El Khadem und Dennis Gerlinger dann weiter in der B-Klasse auf Tore- und Punktejagd gehen.

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