„Funktionierendes Team ist das große Plus“

Mit Platz sechs hat der FC Homburg die Saison 2014/15 in der Fußball-Regionalliga Südwest beendet. Zudem standen die Grün-Weißen im Saarlandpokal-Finale, das mit 1:2 gegen die SV Elversberg verloren ging. Trainer Jens Kiefer zieht im Gespräch mit Merkur -Mitarbeiter Markus Hagen eine sportlich positive Bilanz und gibt einen Ausblick auf die kommende Saison, in der der FC Homburg weiter nach oben kommen will.

Herr Kiefer, der FC Homburg hat die Regionalliga-Saison 2015/16 als Tabellensechster beendet. Sind sie damit zufrieden?

Jens Kiefer: Absolut. Unsere Planungen und Zielsetzung vor der Saison sahen so aus, dass wir einen Rang zwischen vier und sieben erreichen wollten. Mit dem sechsten Platz haben wir die Erwartungen erfüllt. Zudem haben wir das Pokalfinale erreicht, das wir nach dem Spielverlauf auch gewinnen hätten können. Das war natürlich schade - in sportlicher und finanzieller Hinsicht.

Dabei gab es aber Auf und Abs in der Spielzeit.

Kiefer: Ja, in den ersten Wochen und Monaten spielten wir sehr unterschiedlich. Es gab gute, aber auch schwache und wirklich schlechte Auftritte. In dieser Phase sicherten wir nur elf Punkte aus zehn Spielen. Nach dem ersten Drittel der Saison haben wir uns leistungsmäßig aber stabilisiert. Wir wurden immer mehr zu einer spielstarken Einheit und konnten uns dann im oberen Tabellendrittel festsetzen. Mit Meister Kickers Offenbach , dem Vize-Meister 1. FC Saarbrücken und der SV Elversberg sowie dem 1. FC Kaiserslautern standen vier Teams dennoch zu Recht vor uns.

Auch in den letzten Partien gab es dann doch noch einige Punktverluste, die Platz vier kosteten?

Kiefer: Sicherlich haben wir in den letzten Begegnungen einige Punkte liegen gelassen. Aber man muss auch festhalten, dass wir viele Wechsel in der Mannschaft bedingt durch verletzte und gesperrte Spieler sowie auch durch die Vielzahl der Spiele in kürzester Zeit vornehmen mussten. Ich bin jedenfalls mit der Entwicklung der Mannschaft zufrieden. Im Endeffekt ist es mir egal, ob wir Vierter oder Sechster in der Abschlusstabelle sind. Wichtig ist die sportliche Entwicklung der Mannschaft. Und die funktioniert als Team. Das ist unser großes Plus - und sollte es auch für die nächste Saison sein.

Sie sprechen die kommende Saison an. Bisher haben 15 Spieler aus dem letztjährigen Kader auch einen Vertrag für die nächste Runde. Wie sieht es ansonsten hinsichtlich der Wechsel aus?

Kiefer: Mit David Buchholz, Jaron Schäfer, Marc Gallego, Nils Fischer, Clement Halet, Tim Stegerer, Thierry Steimetz, Sebastian Wolf, Chadli Amri, Andreas Gaebler, André Kilian, Steven Kröner, Emil Noll und Kai Hesse bleibt unser Kader fast komplett zusammen. Kevin Broll hat zwar auch einen Vertrag für die nächste Saison bei uns, doch er zog eine Ausstiegsklausel, die ihm vertraglich zustand, weil er eine gewisse Anzahl von Spielen nicht für den FCH absolvierte. Ich würde ihn gerne halten. Aber das muss er entscheiden. Offen ist zurzeit noch, ob Matteo Timpone, Nico Zimmermann und Patrick Schmidt bleiben. Selbstverständlich wollen wir Patrick, den mit zwölf Toren besten unserer Torschützen, gerne weiter verpflichten. Aber er hat noch andere Angebote und hat sich auch noch nicht entschieden, wo er in der nächsten Saison aufläuft. Verlassen werden uns Frederik Ehrmann, Christian Grimm und Giancarlo Pinna. Angelo Vaccaro hat seine Fußballkarriere beendet. Er wird Teammanager beim FC Homburg. Bisher haben wir mit André Dalphin, Jan Eichmann und Giovanni Runco drei Spieler aus dem U19-Bundesligateam des 1. FC Saarbrücken als Neuzugänge verpflichtet.

Zu weiteren möglichen Kandidaten zählen Innenverteidiger Benjamin Maas von Wormatia Worms und Michael Geldhauser, den 20-fachen Saisontorschützen des FC Memmingen, den Sie unter die Lupe nahmen. Wie sieht es mit den beiden aus?

Kiefer: Beide Spieler sind kein Thema mehr für uns.

Wie groß wird der Kader sein und auf welcher Position sehen Sie noch Bedarf?

Kiefer: Ich gehe von einer Kadergröße mit 20 bis 22 Spielern aus. Sicherlich wollen und sollten wir uns auf der einen oder anderen Position noch verstärken. Aber es gibt ja auch einige Fragezeichen hinter denjenigen Spielern, die bislang bei uns spielten. So zum Beispiel hinter Patrick Schmidt. Geht er, müssen wir uns natürlich im Angriff verstärken.

Sportlich gesehen will der FC Homburg in der kommenden Runde ein ernstes Wort um die ersten beiden Plätze und damit um die Aufstiegschance zur 3. Liga sprechen. Wie realistisch ist diese Zielsetzung?

Kiefer: Selbstverständlich wollen wir uns nicht nur leistungsmäßig, sondern auch tabellarisch verbessern. Wie weit der Weg für uns nach oben geht, kann ich noch nicht einschätzen. Mein Kader steht noch nicht komplett. Zum anderen bleiben Offenbach und Saarbrücken, da sie beide den Aufstieg in den Relegationsspielen verpassten, weiterhin unsere Kontrahenten um die beiden Spitzenplätze. Daher bleibt es schwer. Aber erste Prognosen sind erst mit Beginn der neuen Saison möglich.

Zum Thema:

Auf einen BlickMit der Vorbereitung auf die neue Saison beginnt der FC Homburg am 25. Juni. Einen Tag später lädt er zum "Fußballfest der Inklusion" ins Homburger Waldstadion ein. Das erste Testspiel findet am 4. Juli in Karlsbrunn gegen eine Warndt-Auswahl statt. Einen Tag später geht's um 17 Uhr gegen den Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern . Ein Austragungsort steht noch nicht fest. Am 7. Juli ist der FCH bei der SG Erbach zu Gast. Am 10. und 11. Juli spielen im Waldstadion Elversberg, Schalke 04 II, der FK Pirmasens und der FCH um den Latschenkiefer-Cup. Beim SV Kirkel trifft der FCH am 15. Juli auf Hauenstein. Am 18. Juli geht's um 14 Uhr zur SG Großaspach. Beim FC Palatia Limbach spielen die Grün-Weißen am 21. Juli, 18.30 Uhr. mh

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