„Für mich ist das kein Absturz“

Homburg. Vor zwei Wochen ist der Fußball-Regionalligist FC Homburg noch einmal auf dem Transfermarkt tätig geworden. Überraschend verpflichtete der Club den zuletzt vereinslosen Torwart Florian Fromlowitz. Der 29-Jährige wurde von Trainer Jens Kiefer als neue Nummer eins auserkoren. Der einstige Bundesliga-Keeper des 1. FC Kaiserslautern und von Hannover 96 will sich nun mit den Homburgern in der Regionalliga beweisen. Im Interview mit Merkur -Mitarbeiter Markus Hagen sprach Fromlowitz neben den ersten Eindrücken aus Homburg auch über seine persönlichen Ziele.

 Das Angebot aus Homburg kam für den Ex-Bundesliga-Torwart Florian Fromlowitz gerade zur rechten Zeit. Der 29-Jährige ist froh, einfach wieder Fußball spielen zu können. Foto: Markus Hagen

Das Angebot aus Homburg kam für den Ex-Bundesliga-Torwart Florian Fromlowitz gerade zur rechten Zeit. Der 29-Jährige ist froh, einfach wieder Fußball spielen zu können. Foto: Markus Hagen

Foto: Markus Hagen

Herr Fromlowitz, nach 70 Bundesliga-Spielen für den 1. FC Kaiserslautern und Hannover 96 , 15 Zweitliga-Partien für den MSV Duisburg sowie Dynamo Dresden und Einsätzen in der 3. Liga (Wehen Wiesbaden) laufen Sie nun in der Fußball-Regionalliga beim FC Homburg auf. Wie gehen sie mit diesem "sportlichen Absturz" um?

Florian Fromlowitz: Für mich ist das kein Absturz, sondern eine neue Herausforderung. Ich will wieder Fußball spielen, da spielt die Klasse überhaupt gar keine Rolle. Beim FC Homburg sehe ich die Möglichkeit, mich wieder als Nummer eins zu präsentieren, um dem Verein zu helfen, seine sportlichen Ziele zu erreichen.

Trainer Jens Kiefer hat Ihnen vor der Verpflichtung zugesagt, die neue Nummer eins im Homburger Tor zu sein und damit den bisherigen Stammtorwart David Buchholz abzulösen. Wie verhält man sich in solch einer Situation gegenüber dem Konkurrenten um den Stammplatz in der Mannschaft?

Fromlowitz: Ich habe mit David gesprochen. Wir haben ein ganz normales Verhältnis. Natürlich ist das für David Buchholz eine sehr schwierige Situation. Auch ich musste in den vergangenen Jahren damit umgehen, als ich immer wieder einem anderen Torwart den Vortritt geben musste. Das ist im Fußballgeschäft halt so - erst recht für Torhüter .

Welche sportlichen und persönlichen Ziele stecken Sie sich beim FC Homburg?

Fromlowitz: Ich persönlich denke erst einmal von Spiel zu Spiel. Wir wollen Erfolg haben und möglichst viele Partien gewinnen. Sicherlich ist langfristig die 3. Liga als ein sportliches Ziel für den Verein anzusehen.

Auch ein Grund, weshalb in Ihrem Vertrag mit dem FC Homburg noch eine zweijährige Option für eine Verlängerung eingebaut wurde?

Fromlowitz: Ja. Ich habe gerade ein Haus in Landstuhl erworben, das wir umbauen. Meine Familie und ich wollen langfristig hier bleiben und da kam das Angebot vom FC Homburg gerade richtig. Ich würde gerne hier bleiben, warte aber die Entwicklung in den nächsten Wochen und Monaten ab. Ich denke in der Winterpause werden der Verein und ich uns zusammensetzen, um über meinen Vertrag über die Saison hinaus zu reden.

Wie sind Ihre bisherigen Eindrücke beim FC Homburg nach 14 Tagen?

Fromlowitz: Die sind positiv, was das Umfeld, Mitspieler und Trainer betreffen. Leider habe ich bei meinem ersten Punktspiel in Pirmasens beim 1:2-Gegentreffer gepatzt. Gegen Kaiserslautern II haben wir dann aber den ersten Heimsieg der Saison eingefahren. Nun gilt es, an die Leistungen der ersten Halbzeit vom vergangenen Freitagsspiel gegen die Reserve der Roten Teufel anzuknüpfen, wenn es am kommenden Samstag zum SV Spielberg geht, um dort weitere drei Punkte zu sichern.

Der 1. FC Kaiserslautern als Stichwort: Ihre Fußballkarriere als Profi begann bei den Roten Teufeln. Von den Junioren haben Sie den Sprung bis in die Erstliga-Mannschaft geschafft, ehe es dann 2008 zu Hannover 96 ging. Schauen Sie noch auf die Entwicklungen in Kaiserslautern und verfolgen Sie noch Spiele beim FCK?

Fromlowitz: Klar schaue ich weiter auch zum 1. FC Kaiserslautern . Mit einigen Mitarbeitern aus dem Umfeld aus meiner eigenen FCK-Zeit habe ich noch Kontakt, so etwa mit Torwarttrainer Gerry Ehrmann oder auch dem neuen Zweitmannschafts-Trainer Oliver Schäfer. Mein Vater ist bei den Lautrern auch weiterhin als Busfahrer in der Jugendabteilung tätig. Einige Male hat er mich auch schon zu Zweitliga-Spielen eingeladen. Zeitlich gesehen hat es bisher aber noch nicht geklappt.

Auch weil Sie neben dem Fußballplatz viel Zeit mit Ihrer Familie verbringen wollen?

Fromlowitz: Natürlich auch das. Meiner 18 Monate alten Tochter Evita und meinem fast dreijährigen Sohn Matteo sowie meiner Frau gehört meine ganze Aufmerksamkeit, wenn ich nicht gerade auf dem Fußballplatz im Tor stehe. Daher bleibt auch für weitere Hobbys keine Zeit.

Haben Sie sich bereits Gedanken darüber gemacht, was Sie nach Ihrer Fußballkarriere gerne beruflich tun wollen?

Fromlowitz: Ich würde später gerne mit Jugendlichen arbeiten, sei es im erzieherischen Bereich oder auch im sportlichen. Jugendfußball-Trainer oder Torwarttrainer für den Nachwuchs, einen solchen Job könnte ich mir für mich später schon vorstellen.

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