Erstes Punktspiel gegen FCH FSV Jägersburg vor größtem Spiel der Vereinsgeschichte

Jägersburg · Der FSV Jägersburg trifft erstmals in einem Punktspiel auf den FC Homburg. Die Rollen im Derby am Samstag sind klar verteilt.

 Jägersburgs Trainer Thorsten Lahm (links) und seine Spieler sind voll fokussiert auf das Stadtderby gegen den FC Homburg.

Jägersburgs Trainer Thorsten Lahm (links) und seine Spieler sind voll fokussiert auf das Stadtderby gegen den FC Homburg.

Foto: Markus Hagen

Dienstagabend, 18.30 Uhr, Rasenplatz im Alois-Omlor-Sportpark: Thorsten Lahm, Trainer des Oberligisten FSV Jägersburg, hat seinen Kader versammelt, um das Wochentrainingsprogramm bis zum nächsten Samstag bekanntzugeben. Nach dem Training am Dienstag gebe es noch eine Einheit am heutigen Donnerstag und am Freitag. Klar, bei Spielern, Trainer und Vorstand herrscht Hochspannung und auch Vorfreude auf das größte Spiel der FSV-Vereinsgeschichte. Denn am Samstag treffen die Jägersburger um 15.30 Uhr in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar zu Hause erstmals in einem Punktspiel auf den Tabellenführer und Meisterschaftsanwärter FC Homburg, der bisher alle Spiele gewinnen konnte.

„Ich habe ein gutes Gefühl für dieses Spiel. In den letzten Jahren konnte Homburg in Jägersburg ja nie Punktspiel gewinnen“, sagt Thorsten Lahm mit einem Augenzwinkern. Der heute 47-Jährige spielte viele Jahre beim FC Homburg. Einst in der B-Jugend beim FCH aktiv, schaffte der Mittelfeldspieler später dann den Sprung zu den Aktiven. Für die Grün-Weißen absolvierte Lahm unter anderem 17 Zweitligaspiele und ein Spiel in der Bundesliga. Im Juni 1993 verließ er den FCH in Richtung SV Edenkoben. Über die Stationen SC Noerderstedt und Borussia Neunkirchen kehrte Lahm im Juli 2001 wieder für eine Spielzeit zurück zu den Homburgern.

„Wer hätte gedacht, dass der FC Homburg, der zu meiner Aktivenzeit sechs Spielklassen höher als der FSV spielte, am Samstag in der gleichen Liga mit dem FSV um Punkte spielt“, meint Lahm. Ein besonderes Spiel sei dieses Lokaltreffen für ihn trotz seiner langen FCH-Vergangenheit nicht. „Das ist schon zu lange her.“ Dennoch: Auch Lahm freut sich riesig auf dieses Stadtderby vor einer großen Kulisse im Alois-Omlor-Sportpark. Außerdem kann nicht nur Thorsten Lahm auf eine sportliche Vergangenheit beim FC Homburg zurückschauen, sondern auch ein Großteil des aktuellen FSV-Kaders. Steven Simon, Frederic Ehrmann und Mirko Gerlinger waren im Aktivenbereich für den FCH tätig. Murat Adiguezel, Philipp Luck, Pascal Gherram, Tom Koblenz, Steven Labisch und Valdrim Dakaj schnürten vor Jahren in der FCH-Jugend ihre Fußballschuhe.

Mittelfeldspieler Ehrmann kam nach nach der Saison 2014/15 vom FC Homburg nach Jägersburg, weil er aus beruflichen Gründen nicht mehr als Vollprofi beim FCH weiterspielen wollte und konnte. „Klar freue ich mich auf dieses Spiel, auch wenn der Tabellenführer als haushoher Favorit bei uns antritt. Dieses Spiel vor ganz großer Kulisse bei uns, ist schon etwas ganz Besonderes für den Verein und alle Spieler“, sagt er. Und so ganz chancenlos gegen den FCH sei der FSV auch nicht. „Wir werden alles zeigen und raushauen, um dem FC Homburg das Leben zumindest sehr schwer zu machen“, erklärt er entschlossen. Die Punkte wollen die Lila-Weißen nicht bereits vor dem Spiel abschreiben. Schließlich sei im Fußball alles möglich.

Am Dienstag absolvierte Frederic Ehrmann wegen einer leichten Fußprellung nur ein leichtes Training. „Aber gegen den FC Homburg bin ich dabei“, gibt er Entwarnung. Dagegen stehen hinter dem Einsatz von Murat Adiguezel und Tim Schäfer laut Lahm noch kleine Fragezeichen, obwohl beide Spieler am Dienstag nach auskurierten Verletzungen wieder ins Training zurückkehrten. Mannschaftskapitän Daniel Dahl fällt nach seiner Leistenoperation am vergangenen Donnerstag aus. In zwei Wochen will er wieder mit dem Training beginnen.

Für den FSV-Trainer ist das Lokalderby ein weiteres schweres Spiel zum Saisonstart. „Wir hatten zuletzt zwei richtig schwere Spiel gegen Trier und Wiesbach“, erklärt Lahm nach sechs Spieltagen. Erst drei Punkte hat der FSV auf dem Konto. „Gegen Eintracht Trier (2:3-Niederlage) verloren wir unglücklich und auch bei der 2:5-Niederlage in Wiesbach war viel mehr drin.“ Doch mit dem FC Homburg warte ein ganz anderes Kaliber. „Da gilt es absolut an unsere Leistungsgrenze heranzukommen, um diese Partie einigermaßen zu überstehen.“ Gut mithalten und nicht mit einer hohen Niederlage „untergehen“ sei das Ziel. Dafür ist er optimistisch: „Wir wollen uns so gut es geht aus der Affäre ziehen“, will Lahm nicht an einen Punkterfolg oder an einen Sensationssieg denken, auch „wenn dieses Lokalderby erst einmal gespielt werden muss“.

Im Saarlandpokal standen sich der FSV Jägersburg und der FCH schon zweimal gegenüber. Am 20. November 2002 setzte sich der FC Homburg in der zweiten Runde mit 5:1 beim FSV durch. Am 19. März 2008 trafen sich beide Teams sogar im Viertelfinale des Saarlandpokals wieder. Der FCH behielt mit 3:1 die Oberhand. Bisher bedeuteten die 800 Zuschauer 2002 im Pokalspiel mit dem FCH die Zuschauer-Rekordkulisse bei einem Spiel in Jägersburg beim FSV. Diese Zahl wird am Samstag im Stadtderby übertroffen werden. Vereinsvorsitzender Werner Finken rechnet mit gut 1000 Zuschauern. Der Kartenvorkauf laufe auf Hochtouren. Über 600 Karten seien bereits weg. Nicht nur auf der Geschäftssstelle des FC Homburg, sondern auch im FSV-Sportheim gebe es am Donnerstagabend weitere Tickets im Vorverkauf.

An eine Verlegung des Derbys ins Waldstadion aufgrund der großen Kulisse habe man nicht gedacht, so Finken. „Wir wollten unseren Heimvorteil keinesfalls abgeben.“ Man sei gut gerüstet für das „Spiel der Vereinsgeschichte“. Die große Kulisse bekomme man auch im eigenen Sportpark unter. Für bis zu 1500 Fans gebe es Stehplätze. Eine Begrenzung der Zuschauerzahl, so Finken, habe es seitens der Polizei nicht gegeben.

Für dieses besondere Spiel hat der FSV Jägersburg auch in der Organisation und Ablauf für dieses Derbys einiges verändert. Finken: „Wir haben extra drei Eingänge – statt wie sonst einen Zugang – eingerichtet.“ Statt wie sonst einer Kasse werden drei Kassen ab 13.30 Uhr geöffnet sein. Statt einem Getränke- und einem Rostwurststand, gibt es fünf Getränke- und drei Grill-Stände.

 FSV-Trainer Thorsten Lahm (links) und Spieler Frederic Ehrmann haben eine Homburger Vergangenheit. Nun wollen sie die Grün-Weißen zumindest ärgern.

FSV-Trainer Thorsten Lahm (links) und Spieler Frederic Ehrmann haben eine Homburger Vergangenheit. Nun wollen sie die Grün-Weißen zumindest ärgern.

Foto: Markus Hagen

Rund 30 Ordner sind am Samstag rund um das Stadion im Einsatz, die für die Sicherheit, den Verkehr sowie die Parkplatzsituation rund um den Rasenplatz verantwortlich sind. Finken rät zur rechtzeitigen Anreise. „Parkplätze gibt es beim TV Jägersburg und auch am Brückweiher“, rät Finken den Fans, die mit dem Auto anreisen. Noch besser wäre es, mit dem öffentlichen Nahverkehr zu der Partie zu kommen. Der Bus hält unmittelbar am Alois-Omlor-Sportpark.

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