FSV hat sich nie runterziehen lassen

Jägersburg · Das ein oder andere Spitzenteam geärgert, sich nach Niederlagen nie aus der Bahn werfen lassen und nie zu sicher gefühlt: So lautete das Erfolgsrezept des FSV Jägersburg im ersten Jahr in der Oberliga, das mit Rang acht erfolgreich endete.

 Mittelfeldregisseur Frederik Ehrmann (re.) hat in der Oberliga-Runde eine wichtige Rolle gespielt. Foto: mh

Mittelfeldregisseur Frederik Ehrmann (re.) hat in der Oberliga-Runde eine wichtige Rolle gespielt. Foto: mh

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Letzten Endes souverän hat der FSV Jägersburg im ersten Jahr nach dem Oberliga-Aufstieg den Klassenverbleib gesichert. "Ich denke, für einen Aufsteiger haben wir eine sehr gute Saison gespielt, auch wenn es am Ende noch knapp wurde", zieht Trainer Marco Emich Bilanz. In der Tat ging es zum Schluss, blickt man auf die Tabelle der Fußball-Oberliga, noch einmal eng zu. Zwischen dem FSV auf Rang acht und dem ersten Absteiger Burgbrohl lagen nur drei Punkte.

Dennoch betont Emich, dass seine Mannschaft "verdient die Oberliga gehalten hat, weil wir nie auf einem Abstiegsplatz oder überhaupt einmal in bedrohlicher Nähe gestanden haben". Zu sicher habe er sich aber nie gefühlt. "Ich habe immer gesagt, dass wir uns nicht ausruhen dürfen und möglichst versuchen müssen, in jedem Spiel zu punkten." Und der Coach behielt recht. Nur drei Zähler weniger und der FSV wäre nicht mehr in der Oberliga. Auf der anderen Seite wäre für die Jägersburger aber sogar Platz sechs möglich gewesen. Nur zwei Punkte fehlten zum TSG Pfeddersheim. Doch die letzten drei Spiele, darunter eine 1:2-Heimniederlage gegen Absteiger SV Elversberg II, verlor die Truppe.

Wertvoll war der gute Saisonstart. Die Euphorie nach dem überraschenden Aufstieg als Saarlandliga-Meister nahmen die Jägersburger gleich mit in die Oberliga-Runde. Nach dem Sieg im ersten Heimspiel (3:1 gegen Salmrohr) folgte ein Punktgewinn (0:0) bei Borussia Neunkirchen . Am dritten Spieltag zeigte der FSV bereits, dass er vor ,,großen Namen" keine Angst hatte. Der Regionalliga-Absteiger und spätere Oberliga-Meister TuS Koblenz wurde im heimischen Alois-Omlor-Sportpark verdient mit 2:0 bezwungen. Anschließend setzte der FSV mit einem 4:0-Auswärtssieg in Ludwigshafen noch einen drauf. Zehn Punkte aus den ersten vier Oberligaspielen, besser hätte der Start für den Aufsteiger kaum laufen können. Es folgten zwar die ersten beiden Niederlagen (1:2 gegen Völklingen und 1:3 bei Schott Mainz), aber der FSV zeigte sich nicht geschockt. "Es gab nie eine Phase, in der wir wochenlang ohne Sieg blieben, um dann in der Tabelle erheblich abzurutschen", sagt Emich. Denn es folgten gleich wieder Erfolge, etwa das 2:1 gegen den späteren Fünften FC Wiesbach. Wichtig waren in der Vorrunde die Erfolge gegen die direkten Mitkontrahenten um den Klassenverbleib, wie der 2:1-Auswärtssieg bei der SV Elversberg II oder das 2:2 beim SV Mehring.

Nicht zu vergessen, dass die Homburger Vorstädter auch mit Verletzungspech zu kämpfen hatten. Julian Fricker, vom aufgelösten Oberligateam des 1. FC Saarbrücken gekommen, war nach seinem Kreuzbandriss lange nicht einsatzbereit. Mit ihm plante Emich in der Abwehr, doch erst zur Rückrunde konnte Fricker als Stammspieler helfen. "Wir sind aber nie in ein tiefes Loch gefallen, auch nicht nach klaren Niederlagen. Wir haben uns kurz geschüttelt und sind schnell wieder aufgestanden", erklärt Marco Emich, der bereits seit über 13 Jahren Trainer beim FSV ist. Auch das Aus im Saarlandpokal nach 0:3 beim klassentieferen Saarlandligisten SF Köllerbach schlugen sie drei Tage später den Oberligadritten FC Karbach (3:0).

Zum Auftakt nach der Winterpause gab Emich vor: "Wir wollen so schnell wie möglich mindestens 40 Punkte holen, um die Klasse zu halten." Diese Vorgabe schaffte das Team am viertletzten Spieltag, als ein weiteres Spitzenteam in Jägersburg strauchelte: Mit 2:1 setzte sich der Aufsteiger gegen Vizemeister SC Hauenstein durch. 42 Punkte standen auf dem Konto, der Ligaverbleib war in trockenen Tüchern.

Auch für die nächste Saison in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar lautet das Ziel des FSV Jägersburg : Klassenverbleib. Emich, Spieler und Vorstand wissen nur zu genau, dass die zweite Saison nach einem Aufstieg noch schwerer wird. Doch Emich gibt sich zuversichtlich: "Bis auf Steven Meier, der seine Karriere beendet hat, bleiben alle Spieler bei uns." Auch Daniel Dahl, mit 17 Treffern fünftbester Torschütze der Oberligarunde wird für den FSV wieder auf Torjagd gehen. Den einen oder anderen Neuen nach Florian Holzweißig (SV Elversberg II) will der FSV noch holen, um gut gerüstet in die neue Runde zu gehen.

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