Frostige Stimmung in Homburg

Homburg · Nach der erneuten Heimniederlage am Wochenende gegen Kaiserslautern II geht der Blick in Richtung Abstiegszone.

 Nicht gerade glücklich mit der derzeitigen Situation in der Fußball-Regionalliga Südwest sind Homburgs Kapitän Kai Hesse (links) und sein Trainer Jens Kiefer (Mitte). Foto: Markus Hagen

Nicht gerade glücklich mit der derzeitigen Situation in der Fußball-Regionalliga Südwest sind Homburgs Kapitän Kai Hesse (links) und sein Trainer Jens Kiefer (Mitte). Foto: Markus Hagen

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Selten verließen die Fans des FC Homburg so schnell schon vorzeitig, ja fast fluchtartig, das Homburger Waldstadion, wie bei der 1:4-Heimpleite ihrer Grün-Weißen am Sonntag gegen die U23 des 1. FC Kaiserslautern. Gerade 52 Minuten waren gespielt, als der Tabellenvorletzte 1. FC Kaiserslautern II den nächsten dicken Fehler in der Homburger Defensive zum vierten Treffer nutzte. Von den rund 800 Zuschauern erlebten am Ende nur noch knapp die Hälfte den Schlusspfiff. Der FC Homburg muss angesichts der achten Heimpleite in dieser Saison nun den Blick in Richtung Abstiegszone der Fußball-Regionalliga richten.

"Wir müssen uns alle an die Nase fassen und diese Schlampereien abstellen, wie wir sie uns gegen den 1. FC Kaiserslautern II leisteten, wenn wir nicht schon bald mitten im Abstiegskampf stecken wollen", so der Mannschaftskapitän und Torschütze des einzigen FCH-Treffers am Sonntag, Kai Hesse. Nach dem guten Spiel beim einstigen Spitzenreiter der Regionalliga Südwest SV Elversberg, bei dem der FCH immerhin ein 2:2 holte, habe man sich fest vorgenommen, das Heimspiel gegen die stark abstiegsbedrohten Lauterer zu gewinnen. "Doch wir haben viel zu viele Fehler gemacht, die Kaiserslautern zu seinen Treffern nutzte". Hesses Trainer Jens Kiefer sprach davon, dass seine Mannschaft alle Tore machte. Dieser Aussage schließt sich Hesse an: "Wenn man so viele individuelle Fehler sich leistet, braucht man sich nicht wundern, wenn man schnell mit 0:3 in Rückstand liegt", so der 31-jährige Stürmer des Tabellenzwölften FC Homburg. Man habe sich selbst besiegt.

Die Stimmung rund um das Homburger Waldstadion ist bei den Fans frostig. Acht Niederlagen musste das Kiefer-Team in 13 Heimspielen dieser Saison bereits einstecken. In den sozialen Medien wird schon von Abstiegskampf gesprochen und das kürzlich vom Verein ausgegebene Ziel, "in der nächsten Saison oben in der Regionalliga mitspielen zu wollen" wird auf's Korn genommen. So heißt es: "Wahrscheinlich gilt das für die Oberliga."

Auch bei den Spielern und Trainer geht der Blick nun nur noch unten und nicht mehr Richtung sechster Tabellenplatz, jener Rang den die Grün-weißen in den letzten beiden Spielzeiten einnahmen. FCH-Trainer Jens Kiefer: "Es gilt schnellstens zu punkten, wenn wir nicht durchrutschen wollen." Nur noch vier Punkte trennt seine Mannschaft vor dem ersten möglichen Abstiegsrang 16, den zur Zeit Drittligaabsteiger Stuttgarter Kickers einnimmt. Kai Hesse sieht das Problem der Heimschwäche so: "Wir haben nach wie vor unsere Schwierigkeiten, das Spiel gegen spielschwächere Teams zu machen. Gegen die Spitzenteams wie 1 FC Saarbrücken, Waldhof Mannheim oder zuletzt bei der SV Elversberg haben wir gezeigt, dass wir gegen spielstarke Mannschaft mithalten können, weil der Gegner offensiv mitspielt." Im Waldstadion habe man große Schwierigkeiten, das zweifelslos vorhandene spielerische Potenzial gegen defensiv eingestellte Teams umzusetzen. "Dazu nutzen wie unsere Torchancen zu wenig und dann werden wir immer wieder vom Gegner nach unnötigen eigenen Fehlern mit Gegentreffern überrascht."

Angesichts dieser Analyse könnte der FC Homburg froh sein, dass man an den nächsten beiden Spieltagen nicht im Waldstadion gegen die Kellerkinder antreten muss. Aber die nächsten Aufgaben haben es in sich: Am Sonntag geht es zum Tabellenfünften TSG Hoffenheim II, und am 11. März folgt die Partie beim Ligadritten TSV Steinbach. Kai Hesse hat vor diesen schweren Aufgaben keine Angst. "Hier können wir durchaus bestehen und auch punkten"

Außenverteidiger Christian Lensch weiß, was die Stunde geschlagen hat: "Es gilt die Ärmel hochzukrempeln, um nicht noch weiter nach unten zu fallen." Sein Vertrag läuft wie bei anderen Spielern zu Saisonende aus. So spielen bis Saisonende Faiz Gbadamassi, Timothy Van der Meulen, Jan Eichmann, Tim Stegerer, Andreas Gaebler, Steven Kröner, Andre Kilian, Randy Edwini-Bonsu, Timo Cecen, Chadli Amri und Manuel Fischer nicht weniger als elf Spieler um eine Vertragsverlängerung. Nils Fischer laboriert zurzeit an einer Knieverletzung und wird daher nicht mehr in dieser Saison für den FCH spielen. Die Vertragsverlängerung des einstigen Stammspielers auf der Innenverteidigerposition ist daher eher unwahrscheinlich.

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Vertragsverlängerung mit Christian Lensch Verteidiger Christian Lensch bleibt dem FC Homburg erhalten. Gestern wurde sein Vertrag um ein Jahr verlängert. Lensch war letzten Sommer von der U23 des 1. FC Kaiserslautern gekommen und spielte sich schnell in die Startelf. Er hat diese Saison bereits 19 Einsätze als Rechtsverteidiger absolviert. Sein Vertrag läuft nun bis Sommer 2018. Sportvorstand Angelo Vaccaro: "Wir freuen uns, dass Christian sich so gut entwickelt hat und wir ihn ein weiteres Jahr an uns binden konnten."

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