Fremgen wagt Neustart im Team

Zweibrücken · Erfolgreich war Nico Fremgen in den vergangenen Jahren als Zehnkämpfer und Stabhochspringer unterwegs. Nun hat der 17-Jährige seine Liebe für den American Football entdeckt.

 Nicht Meter und Sekunden in der Leichtathletik, sondern Yards im American Football will Nico Fremgen künftig gutmachen. Foto: Hutzler

Nicht Meter und Sekunden in der Leichtathletik, sondern Yards im American Football will Nico Fremgen künftig gutmachen. Foto: Hutzler

Foto: Hutzler

Bei den Pfalzmeisterschaften der Leichtathleten am Samstag in Zweibrücken hat ein Name auf den Teilnehmerlisten gefehlt. Einer, der im vergangenen Jahr oft ganz oben in den Ergebnislisten stand: Nico Fremgen. Er hat zu der Zeit, als die männliche U20 zum Kugelstoßen als eine seiner bisherigen Stärken antritt, auf dem Saarbrücker Matzenberg am Spielfeldrand der "Saarland Hurricans" gestanden und sein Team unterstützt. Der erfolgreiche Leichtathlet des LAZ Zweibrücken hat sich vor drei Monaten einer neuen Sportart zugewandt und seine Leidenschaft für den American Football entdeckt.

"Mir hat der Teamsport gefehlt", sagt der erfolgreiche Zehnkämpfer dazu, was ihn bewogen hat, im Leistungssport neun Disziplinen aufzugeben. Denn vom Stabhochsprung will er auch in Zukunft nicht lassen und weiterhin bei Bernhard Brenner in Zweibrücken trainieren. Dorthin war er vor zwei Jahren vor allem auch wegen dieser Disziplin gewechselt, in seinem Heimatverein TV Thaleischweiler gab es dazu keine Möglichkeit gibt.

Zum letzten Mal war Nico Fremgen im Februar bei den Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften in Neubrandenburg gesprungen. In der Zeit hat er auch mit dem Football-Training begonnen. Dahin hat ihn nicht zuletzt auch sein Zehnkampf-Trainer Todd Henson gebracht. "Wir haben uns gemeinsam Spiele angeschaut und haben auch den gleichen Lieblingsverein, die Seattle Seahawks ", erzählt der 17-Jährige. Henson wird es bedauern, dass sich sein Schützling für eine der Nationalsportarten aus seiner Heimat begeistert. Bereits mit seinem ersten Zehnkampf war Fremgen im vergangenen Jahr in die nationale Spitze aufgerückt, belegte mit 6791 Punkten auf Anhieb den zweiten Platz in der deutschen Jahresbestenliste der U18. Bei den Mehrkampfmeisterschaften des Deutschen Turnerbundes wurde er dreimal in Folge deutscher Meister im Leichtathletik-Fünfkampf, zudem zweimal deutscher Meister im Steinstoßen.

"Es war nicht der Wunsch nach einem Mannschaftssport allein", sagt Nico Fremgen. Hinzu gekommen sei die hohe Trainingsbelastung gerade beim Zehnkampf an sechs Tagen in der Woche. "Das war zu intensiv. Es hat mir richtig Spaß gemacht, aber für die Schule brauche ich natürlich auch noch Zeit", setzt der Gymnasiast Prioritäten.

Vor mehr als einem Jahr war er von Pirmasens ans Zweibrücker Hofenfels-Gymnasium gewechselt, das gegenüber dem Westpfalzstadion und der Dieter-Kruber-Halle des LAZ liegt. Demnächst stehen im Leistungskurs Sport Prüfungen an, die fürs Abitur zählen. Auch deshalb schonte er sich am Samstag beim Spitzenspiel gegen die "Pikes" aus Kaiserslautern, zumal er sich verletzt hatte. Die "Coaches" in Saarbrücken hatten seine Qualitäten schnell erkannt und den 90 Kilo schweren, im Wortsinne athletischen Neuzugang in der Bundesliga, der "German Football League Juniors", bereits bei drei Spielen eingesetzt. Von seinem Leichtathletiktraining profitiere er auch beim Football , ist sich Fremgen sicher. Deshalb will er es auch nicht aufgeben und neben Stabhochsprung auch gerade in den Laufdisziplinen etwas tun. Die Leichtathletik wird der dann 18-Jährige trotz neuem Mannschaftssport nicht gänzlich aufgeben.

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