Handball-Oberliga Frauen Erst Schützenfest – dann Tabellenführung

Zweibrücken · Die Handballerinnen vom SV 64 Zweibrücken sind nach einem 40:33-Sieg gegen die TSG Friesenheim Spitzenreiter in der RPS-Oberliga. Nächsten Samstag Topspiel in Wittlich.

 Lucy Dzialoszynski vom SV 64 Zweibrücken (am Ball) wird in dieser Szene von zwei Friesenheimer Verteidigerinnen hart in die Mangel genommen. Ansonsten ließen es die beiden Teams in Sachen Abwehrarbeit aber eher gemächlich angehen. Der SV 64 gewann das Schützenfest mit 40:33.

Lucy Dzialoszynski vom SV 64 Zweibrücken (am Ball) wird in dieser Szene von zwei Friesenheimer Verteidigerinnen hart in die Mangel genommen. Ansonsten ließen es die beiden Teams in Sachen Abwehrarbeit aber eher gemächlich angehen. Der SV 64 gewann das Schützenfest mit 40:33.

Foto: maw/Martin Wittenmeier

Als am Samstagabend die Oberliga-Handballerinnen vom SV 64 Zweibrücken und ihre Gegnerinnen von der TSG Friesenheim zur Halbzeitpause in den Kabinen verschwanden, hätte man den Spielstand auf der Anzeigetafel der Ignaz-Roth-Halle gut und gerne für das Endresultat halten können. 24:20 stand es zu diesem Zeitpunkt für die SV-Frauen, die das Schützenfest am Ende deutlich mit 40:33 für sich entschieden. Auf Seite der Löwinnen trug sich alleine Lucie Krein mit 13 Treffern in die Torschützenliste ein. Bei den Friesenheimerinnen traf Yvonne Rolland zweistellig (10).

In der Anfangsphase sahen die Zuschauer eine Partie auf Augenhöhe. Die Zweibrückerinnen hatten zwar zunächst stets mit ein bis zwei Toren die Nase vorn, konnten sich aber nicht absetzen. Im Gegenteil: In der zehnten Minute erzielte Rolland den 8:8-Ausgleich für die TSG. Zu diesem Zeitpunkt hatten die 120 Zuschauer in der Halle alle 37 Sekunden ein Tor gesehen. Diese irre Quote war zum einen dem hohen Tempospiel der Mannschaften geschuldet. Allerdings auch dem Umstand, dass beide Teams in der Defensive zuweilen die Zweikampfhärte vermissen ließen.

Der Friesenheimer Ausgleich war dann ein Weckruf für die Löwinnen. In der der Offensive trumpfte vor allem Krein immer stärker auf. Alleine in den vierzehn Minuten vor der Pause erzielte sie sechs Tore. Und auch in der Defensive lief es besser. Die SV-Frauen gestatteten der TSG in den zwölf Minuten nach dem Ausgleich nur noch zwei Treffer und zogen auf sechs Tore davon (18:12/22.). 

Doch der Gegner aus Ludwigshafen ließ sich von dem Rückstand nicht entmutigen und legte seine Ladehemmung rasch ab. Als die Seiten gewechselt wurden, war der Vorsprung der Zweibrückerinnen auf vier Tore geschmolzen.

Auch in der zweiten Halbzeit hielt die junge Mannschaft aus Friesenheim, die nur mit einer Auswechselspielerin angereist war, das Tempo zunächst hoch. Allerdings machte sich die schmale Bank und die hohe Intensität der ersten Hälfte bei den Gästen zunehmend bemerkbar. Die TSG leistete sich immer mehr Fehler. Ab der 35. Minute konnte sich Zweibrücken absetzen. Auch weil Friesenheim in dieser Phase zwei Siebenmeter verwarf. Spätestens als Janine Baus den SV 64 sechs Minuten vor dem Ende wieder mit sechs Toren in Führung warf (37:31), war die Partie entschieden.

Die Zuschauer in der Ignaz-Roth-Halle dürften den Besuch des spektakulären Schützenfestes nicht bereut haben. SV-Trainer Rüdiger Lydorf kostete die Partie allerdings einige Nerven: „Wir haben es nicht geschafft, die Friesenheimer konsequent zu verteidigen. Mit so einer schlechten Zweikampfquote dürfte man eigentlich kein Oberligaspiel gewinnen“, kritisierte er. Und ergänzte: „Uns sollte bewusst sein, dass wir nächste Woche im Spitzenspiel gegen Wittlich eine bessere Leistung zeigen müssen.“

Trotz der Unzufriedenheit des Trainers konnten der SV 64 mit dem Sieg nicht nur seine weiße Heimweste wahren (8 Siege), sondern sogar die Tabellenspitze erobern. Allerdings hat die zweitplatzierte HSG Wittlich zwar einen Zähler, aber auch ein Spiel weniger auf dem Konto. Wer als Tabellenführer überwintert, entscheidet sich am kommenden Samstag, wenn die Zweibrückerinnen zum Spitzenspiel in Wittlich zu Gast sind.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort