Pferdesport Landgestüt wird zum Mekka für Fjordpferd-Fans
Zweibrücken · Im Rahmen der Fjordpferd-Woche beginnt heute ein Turnier, das im Zeichen der gutmütigen Tiere steht.
Ab Donnerstag wird Zweibrücken zum Mekka für Fjordpferdreiter und Freunde der Tiere aus dem ganzen Bundesgebiet. Denn das Landgestüt Zweibrücken ist in ganz Deutschland als Veranstaltungsort bekannt und genießt einen guten Ruf. So kam die Interessengemeinschaft Fjordpferd IGF auf die Idee, ihr 45-jähriges Bestehen am westlichen Zipfel der Bundesrepublik zu feiern. Die Fjordpferdwoche samt Turnier und Stutenschau findet jedes Jahr an einem anderen Ort statt und Zweibrücken erfüllt mit der Kombination aus Reitanlage und Rennwiese mit Geländestrecke sowie dem einzigartigen Ambiente alle Wünsche für das IGF-Treffen.
Freundlich, ruhig und eher anspruchslos – das ist der Charakter der Fjorpferde mit ihren meist stehend kurz geschnittenen Mähnen und dem typischen Aalstrich auf dem Rücken. Noch heute ist das Pferd das Nationalsymbol Norwegens. Ursprünglich stammt die Rasse aus den westlichen Distrikten, wo die für Skandinavien typischen Fjorde tief in die Gebirgsketten einschneiden. Das ursprüngliche Fjordpferd entstand aus den Pferden der Wikinger, die auf ihren Raubzügen auch keltische Pferde erbeuteten und mit ihren eigenen Pferden kreuzten. Die Ursprünglichkeit der Fjordpferde spiegelt sich in ihrer Färbung wieder, die mit insgesamt fünf Schattierungen und dunklen Zebrastreifen an den Beinen an die Zeichnung der Wildpferde erinnert. Mit ihrem gutmütigen Charakter eigenen sich Fjordpferde gut für Kinder, Reitanfänger sowie als Therapiepferde. Fjordpferde sind beliebte Freizeitpferde, die sich Dank ihrer Ausdauer gut für Wanderritte, das Distanzreiten, Rallyes und Geschicklichkeitsturniere eignen.
Rund 120 der Pferde und bis zu 200 Reiter aus Deutschland erwartet Pressesprecher Sönke Frenzel zum Fjordpferd-Cup, dem viertägigen Turnier mit Dressur, Springen, Gelände, Kutschenfahren, Western und breitensportlichen Veranstaltungen wie Treck und Trail sowie Reiterspielen. Dazu werden auch Gäste aus Frankreich, Österreich oder der Schweiz erwartet. Teilweise unterbrochen wird das Turnier von der Zuchtstutenschau am Samstag.
Die meisten Fjordpferdreiter sind Freizeitreiter, denn der Vorteil des Fjordpferdes ist seine Vielseitigkeit. Dennoch ist auch das Turnier regelmäßig gut besucht. Ausgetragen werden an den vier Tagen vom
1. bis 4. August zahlreiche kombinierte Prüfungen, unter anderem der Fjord-Cup 2019, ein Junioren-Cup 2019, ein Bambini-Cup 2019, ein Ländervergleich 2019 sowie ein Fahrer-Cup für Ein-und Zweispänner 2019. Ausgeschrieben sind insgesamt 56 unterschiedliche Prüfungen für nahezu jede reiterliche Zielrichtung, darunter etliche Spaßwettbewerbe. Allein 43 Prüfungen und Wettbewerbe richten sich in den Bereichen Dressur, Springen sowie Gelände an die Turnierreiter, von der Führzügelklasse über Reiterwettbewerbe und Einstiegs-Springprüfungen bis hin zur L-Dressur auf Kandrenzäumung und einer Hunter-Klasse mit Hindernissen von 80 Zentimetern Höhe.
Höhepunkte für die Zuschauer bieten der Kür-Wettbewerb im Kostüm im Landgestüt sowie die unterschiedlichen Geländeveranstaltungen auf der Rennwiese. Trails mit Naturhindernissen, Stangen-L, Slalom oder Flattergasse sowie Aufgaben aus dem Wanderreiten wie Auf- und Tiefsprüngen sind bislang eher selten dort zu sehen.
Für Gaudi sorgen Reiterspiele wie Sekt-Challange (mit gefülltem Sektglas durch einen Trailparcours) oder Fahnenrennen. Sogar an die Nichtreiter wurde gedacht mit Jump and Run oder einem Fußgängerparcours. Die Fjordpferd-Kutschenfahrer messen sich in Dressur-, Hindernis- und Geländefahren.