Fit halten in Corona-Zeiten Das eigene Zuhause wird zum Trainingscenter

Zweibrücken · Sporthallen, Fußballplätze und Fitnessstudios sind zu. Auch für Amateur- und Breitensportler erschwert das in Corona-Zeiten die Bedingungen, sich fit zu halten. Viele Sportler, Verbände und Vereine geben allerdings Tipps und stellen Übungen für Groß und Klein zusammen. Auch der VT Zweibrücken ist es wichtig, in dieser schwierigen Phase für ihre Mitglieder da zu sein.

Ob im eigenen Wohnzimmer, im Garten oder auf dem Balkon – sich fit halten ist auch in der Coronakrise möglich. Vereine, Verbände, Sportler und Institutionen geben zudem Trainingstipps und stellen Programme zusammen.

Ob im eigenen Wohnzimmer, im Garten oder auf dem Balkon – sich fit halten ist auch in der Coronakrise möglich. Vereine, Verbände, Sportler und Institutionen geben zudem Trainingstipps und stellen Programme zusammen.

Foto: ski/Svenja Hofer

Rasend schnell hat die Coronavirus-Pandemie großen Einfluss in alle Lebensbereiche erhalten. Auch in den Sport. Nicht nur die Profis kämpfen mit den Auswirkungen, dem Stillstand im Trainingsbetrieb. Möglichst zuhause bleiben, soziale Kontakte vermeiden – ist derzeit oberstes Gebot. Sporthallen, Fitnessstudios, Schwimmbäder und Fußballplätze sind dicht. Joggen, Radfahren oder Walken an der frischen Luft, etwa in der Zweibrücker Allee, ist noch möglich. Allerdings im besten Fall alleine oder nur zu zweit – mit ausreichend Abstand zu den Mitmenschen. Doch auch Zuhause gibt es ausreichend Möglichkeiten, sich fit zu halten und in Bewegung zu bleiben.

Ob Kicken und Seilspringen mit den Kindern im Garten, Tanzen, Gymnastik und Kräftigungsübungen in der Wohnung oder auf dem Balkon. Auch vor Konsolen wie Xbox, Playstation oder Wii ist es tatsächlich drin, sich mit entsprechenden Sportspielen oder Fitnessprogrammen wirklich zu fordern. Doch auch viele Sportler, Fitnessstudios, Verbände und Vereine haben Tipps für Bewegungsliebhaber zusammengestellt, die auch während der Coronakrise nicht auf ihr Training verzichten wollen.

Neben einigen Fitnessstudios in Zweibrücken wie dem Springer Fitness & Gesundheitsclub, dem smile-x oder dem Mrs. Sporty Club, die auf ihren Homepages Workout-Videos für zuhause kostenfrei zur Verfügung stellen, will auch die VT Zweibrücken in dieser „für alle schwierigen Phase“ für ihre Vereinsmitglieder da sein. „Für die jungen Leute ist es sicher einfach, sich Übungen runterzuladen, oder gute Videos zu finden. Für uns ältere ist das schwieriger“, erklärt die VTZ-Vorsitzende Gisela Alt. Daher habe Dominik Hartmann, Studioleiter des vereinseigenen Trimini, das seit der vergangenen Woche aufgrund der Corona-Pandemie geschlossen ist, ein paar Mobilisations- und Kräftigungsübungen zusammengestellt – für die ­ Wohnzimmer, Küche, Bad oder Balkon als Trainingsplatz vollkommen ausreichen. „Das sind Übungen, die unsere Kursteilnehmer und Rehasportler auch kennen, die sie schon mal gemacht haben. Die Anleitung und Fotos helfen bei der richtigen Ausführung“, findet es Alt wichtig, dass auch ein persönlich Bezug da ist. „Wir sind stolz darauf, wie schnell wir die Übungen vergangene Woche auf unserer Seite und neue Lösungswege gefunden hatten“, betont die Vorsitzende, die dafür auch positive Rückmeldungen einzelner Mitglieder bekommen hat. „Mir ist es wichtig, dass unsere Sportler wissen, dass wir für sie da sind. Auch, wenn sie Fragen haben.“

„Ganz toll“, findet die 80-Jährige auch, dass sich die Übungsleiter so engagieren und ihre einzelnen Gruppen mit Übungen versorgen. So etwa Karl-Otto Benoit, der im Verein neben Karate auch die Budolife-Kurse, mit Übungen zur Haltung und Bewegung, trainiert. „Wir haben eine WhatsApp-Gruppe, in der er uns Übungsvideos schickt“, freut sich Alt, die selbst Teilnehmerin des Kurses ist. Neben dem Aspekt, auch in der Coronakrise sportlich in Bewegung zu bleiben, ist der 80-Jährigen aber auch wichtig, dass über diese Gruppen Kontakt gehalten werden kann. „Das hilft auch, die Isolation zu überwinden.“

Kontakt hält Gisela Alt in dieser Phase aber nicht nur zu den Sportlern, sondern auch zu ihren Übungsleitern und ihren Vorstandskollegen – dies teilweise über Skype-Konferenzen. Vieles musste in dieser schwierigen Situation auch rechtlich geklärt werden. Alles mit dem Ziel: Jetzt und auch künftig weiter gemeinsam in Bewegung zu bleiben.

Deutschlandweit gibt es viele weitere Beispiele und Motivatoren, die dafür sorgen wollen, dass sich Groß und Klein auspowern, fit halten und bewegen.

Die Basketballer von Alba Berlin richten sich mit ihren ihrer täglichen Sportstunde im Netz vor allem an Kinder und Jugendliche, da sie durch den Schulausfall sowie das Einstellen des Trainingsbetriebes kaum mehr die Möglichkeit haben, sich zu bewegen. Von montags bis freitags starten jeweils ab neun Uhr altersspezifische Einheiten für Kitakinder, Grundschüler (ab zehn Uhr) und Oberschüler (ab elf Uhr).

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat für die hunderttausende Kinder, die sich normalerweise zum Fußballtraining treffen, ein paar altersspezifische Challenges unter dem Motto „Trainieren trotz Corona“ aufbereitet. Die Kids sollen – unabhängig von der durch die sozialen Medien laufenden Toilettenpapier-Jonglier-Challenge – damit den Spaß am Fußball nicht verlieren. In kurzen Videos werden Tricks und Übungen gezeigt – etwa zu den Themen Übersteiger, Dribbeln, Ballannahme und Passen. Vieles lässt sich auch in den eigenen vier Wänden üben.

 Der ehemalige Skirennfahrer Felix Neureuther bietet unabhängig von der Coronakrise über den Bayerischen Rundfunk ein einfaches Bewegungsprogramm „Fit mit Felix“ an.

Der deutsche Judobund stellt auf seiner Homepage unter dem Motto „Judo at home“ unter anderem Videos mit judospezifischen Übungen für zuhause zur Verfügung

Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) bietet online unter dem Slogan „Der rbb macht Fitness“ – Familiensport, Powertraining oder Yoga an. Und das via Livestream zwei Mal täglich um 9.30 und um 14 Uhr.

Viele weitere Apps, Youtube-Kanäle und Vereine bieten kostenfrei die Möglichkeit für Groß und Klein, sich fit zu halten. Auch im eigenen Garten, im Wohnzimmer oder aufm Balkon. Dem Sporttreiben sind in der Coronakrise Grenzen gesetzt – ganz still liegen muss es daher aber nicht.

Seilspringen, Kräftigungsübungen, Gymnastik – all das ist ohne großen Aufwand möglich.

Seilspringen, Kräftigungsübungen, Gymnastik – all das ist ohne großen Aufwand möglich.

Foto: ski/Svenja Hofer
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