Findungsphase zu schlechtem Zeitpunkt
Zweibrücken · Schwere Wochen haben die Handballer des SV 64 Zweibrücken in der 3. Liga vor sich. Mit der Partie in Östringen beginnt eine Serie von Spielen gegen hochkarätige Gegner. Und genau jetzt muss Trainer Stephan Bullacher das Team umstellen.
Als Außenseiter reist der SV 64 Zweibrücken zum Auswärtsspiel bei der SG Kronau-Östringen. Zwar liegen die Gastgeber in der 3. Handball-Liga Süd derzeit nur zwei Zähler vor den 64ern, dennoch sind die Rahmenbedingungen für die 64er vor der Begegnung ungünstig. Junioren-Nationalspieler Robin Egelhof verletzte sich am vergangenen Wochenende schwerer als zunächst vermutet und wird bis Ende des Jahres ausfallen. Der Torjäger zog sich eine Verletzung an der Schulter zu. "Positiv ist, dass er um eine OP herumkommen wird", sagte Trainer Stephan Bullacher nach der MRT-Untersuchung. "Wir haben jetzt aber ein großes Problem im Angriff und in der Abwehr. Insbesondere in der Defensive müssen wir komplett umstellen und improvisieren." So muss der Coach nicht nur seine Mannschaft auf die starke Truppe der Bundesligareserve der Rhein-Neckar-Löwen vorbereiten, sondern zunächst einmal "müssen wir uns in personeller Hinsicht erst einmal selbst finden". Und das, wo vor Weihnachten für die Zweibrücker noch sehr schwere Spiele anstehen.
Bullacher hat, nachdem in der Vorwoche bereits Niklas Bayer aus dem Jugendbundesliga-Kader in die erste Mannschaft aufrückte, für dieses Wochenende wieder Thomas Zellmer, Spielertrainer der SV-Zweiten, reaktiviert. In seinem ersten und bislang einzigen Einsatz im Zweibrücker Drittligateam gelang Zellmer gegen die SG Köndringen/Teningen ein Torerfolg, sodass er auch einen Anteil an dem 24:24 hatte.
Zusammenspiel stören
In der Östringer Sporthalle treffen die 64er am Samstag, 20 Uhr, nun wieder auf eine top besetzte Mannschaft aus überwiegend "jungen, hungrigen Spielern, die die herausragende Ausbildung bei der SG Kronau-Östringen genossen haben und auf dem Weg in die Bundesliga sind". Der überragende Spieler dieser Drittligasaison, Michael Abt, derzeit mit 111 Toren mit deutlichem Abstand Führender der Torschützenliste der 3. Liga Süd ist dabei Kopf und Herz der Mannschaft, ist Torjäger , Anspieler und Abwehrchef in einer Person. Abt zählte in den Spielzeiten 2012/13 und 2013/14 zum Bundesligakader der Rhein-Neckar-Löwen und hatte vor zwei Jahren sogar Einsätze in der Champions-League. Hinzu kommen mit Torhüter Kevin Bitz, der auch bereits dreimal in Champions-League-Spielen dabei sein durfte, und den Jugendnationalspielern Marvin Gerdon und Rico Keller auch drei Spieler, die bereits dem Kader der Bundesligatruppe angehören. "Wir müssen es irgendwie schaffen, das Zusammenspiel zwischen Michael Abt und Kreisläufer David Ganshorn zu unterbinden", hat Bullacher dennoch den Schwerpunkt der Zweibrücker Abwehrarbeit für dieses Spiel herausgestellt. Und auch dabei wird Robin Egelhof sicher sehr fehlen.
Da die A-Junioren ihr Heimspiel der Bundesligarunde gegen die HG Oftersheim-Schwetzingen bereits am vergangenen Wochenende ausgetragen haben, sind sie in der JBLH an diesem Wochenende spielfrei. Ein echtes Spitzenspiel steigt allerdings am Sonntagabend in der Ignaz-Roth-Halle, wenn die zweite Männermannschaft des SV 64 Zweibrücken als aktueller Tabellendritter der Saarlandliga um 17.45 Uhr den Tabellenzweiten TV Niederwürzbach empfangen wird. Bereits um 14 Uhr empfängt die männliche B1 der 64er in der RPS-Oberliga die TG Osthofen.
SV-Frauen in Wittlich gefragt
Die Zweibrücker Handballfrauen müssen am Samstagabend um 20 Uhr bei der HSG Wittlich antreten - und treffen dabei auf eine "schnelle Mannschaft mit flexibler Deckung und guter Torfrau", wie es SV-Trainer Rüdiger Lydorf nach seinem Videostudium des kommenden Gegners zusammenfasste. "Da die Gastgeberinnen die vergangenen drei Spiele verloren haben, stehen sie merklich unter Zugzwang", betont der Zweibrücker Coach vor der Begegnung beim Tabellenneunten der RPS-Oberliga. Von seiner eigenen Mannschaft erwartet Lydorf hingegen, dass sie konstanter wird und in der Abwehr noch etwas aggressiver verteidigt. Wenn es dann noch gelänge, schnell umzuschalten und mit Tempo hinten herauszuspielen, dann dürften die SV-Frauen aber auch in Wittlich nicht chancenlos sein. Mit einem Sieg könnte der Tabellendritte den Anschluss an die oberen Plätze halten.