„Fechten ist ein Sport für alle Sinne“

Zweibrücken. Seit über drei Jahrzehnten ist Volker Petri Abteilungsleiter der Fechter bei der VT Zweibrücken, sein Name ist in der Region eng mit dem Sport verbunden. In seiner aktiven Zeit hat er sogar mit IOC-Präsident Thomas Bach, der 1976 mit dem Team Fecht-Olympiasieger wurde, die Klingen gekreuzt. Im Gespräch mit Merkur -Redakteur Gerrit Dauelsberg zieht der 72-Jährige Bilanz der Südwestdeutschen Meisterschaft, erzählt vom Stellenwert des Fechtens bei der VTZ und den Reiz des Sports.

 Stolz ist Trainer und Abteilungsleiter Volker Petri auf Leistungen wie die Bronzemedaille von Svenja Voigt (re.) bei den Südwestdeutschen Meisterschaften am vergangenen Wochenende. Foto: marco Wille

Stolz ist Trainer und Abteilungsleiter Volker Petri auf Leistungen wie die Bronzemedaille von Svenja Voigt (re.) bei den Südwestdeutschen Meisterschaften am vergangenen Wochenende. Foto: marco Wille

Foto: marco Wille

Herr Petri, wie lautet das Fazit der Südwestdeutschen Meisterschaft der Fechter vom vergangenen Wochenende aus Sicht des Organisators?

Volker Petri: Die Erwartungen vonseiten der VT Zweibrücken wurden weit übertroffen. Das Pokerspiel beim VTZ- Degenteam mit drei Linkshändern ohne Namensmeldung beim Deutschen Fechter-Bund hat die amtierenden Südwestdeutschen Meister von 2014 aus Friesenheim völlig aus dem Konzept gebracht. Auch kam der dritte Platz durch Svenja Voigt mit dem Florett wirklich unerwartet. Der Sportwart des Verbandes Fabian Nillius (Mainz Gonsenheim) war zudem voll des Lobes über den reibungslosen Ablauf der Meisterschaft und die geleistete Arbeit der VTZ- Fechtabteilung.

Werden Sie die Meisterschaften wie in den zurückliegenden auch in den kommenden Jahren in Zweibrücken austragen?

Petri: Durch die neuesten Trefferanzeigen, die den internationalen Bestimmungen für Florett, Degen und Säbel entsprechen und einer zusätzlichen Fechtbahn hat man trotz der Enge die Titelkämpfe auch für das Jahr 2016 an die VTZ übertragen. Sie werden am 19/20. November stattfinden. Seit 1992 hat der Verband ununterbrochen die Ausrichtung der Meisterschaft an die VTZ übertragen.

Wie beurteilen Sie das Abschneiden der VTZ-Fechter? Welche Leistung sticht hervor?

Petri: Trotz Trainingsrückstand hat das Degenteam mit dem Gewinn der Silbermedaille gezeigt, dass es, wenn es darauf ankommt, den richtigen Biss hat und mit ihm zurechnen ist. Sie sind damit auch Vorbilder für die Jugendlichen. Auch die Einzelkämpfer haben bei dem hohen Niveau das bestmögliche Ergebnis erzielt.

Wie sehen Sie allgemein die Entwicklung innerhalb der Fechtabteilung des Vereins?

Petri: Durch das abwechslungsreiche Training, das nicht nur aus Fechten besteht, den zahlreichen Turnierbesuchen, den Aktivitäten neben der Planche und der ständigen Präsentation unter anderem in der Presse wird das Interesse daran immer wieder geweckt. So üben nicht nur Sportler aus Zweibrücken und Umgebung, sondern auch aus Pirmasens und Umland, Ramstein sowie aus dem Saarland den Fechtsport bei uns aus. Das ist sehr positiv.

Welchen Stellenwert hat die Fechtabteilung innerhalb der VTZ?

Petri: Ich denke, dass wir die Farben des Vereines mit großem Engagement vertreten und somit eines der Aushängeschilder der VT Zweibrücken sind.

Wie viele aktive Fechter haben Sie derzeit im Verein?

Petri: Das sind derzeit 42, aufgeteilt in die Minigruppe ab sechs Jahren, Schüler, Jugendliche und Erwachsene.

Wie ist die Mitgliederentwicklung innerhalb der Fechtabteilung der VTZ? Haben Sie mit Nachwuchssorgen zu kämpfen? Wenn ja, in welchem Bereich?

Petri: Im Januar 2015 lagen wir in der Fechtabteilung bei 85 Mitgliedern, im November 2015 sind es nun 103. Der Zuspruch ist besonders bei der Jugend groß. Daher haben wir in keinster Weise mit Nachwuchssorgen zu kämpfen.

Am kommenden Wochenende steht der Erzeuger-Cup auf dem Programm. Worum geht es dabei und was versprechen Sie sich von dieser Veranstaltung?

Petri: Der Erzeuger-Cup ist ein Schnupperwettkampf nur für Nichtfechterinnen und -fechter. Vereins- und Nichtmitglieder bekommen hier kostenlos die Gelegenheit, selbst wie die Musketiere mit dem Degen umzugehen. Wir versprechen uns davon, dass die Eltern von Kindern selbst erfahren, wie ihre Kinder mit Erfolg und Misserfolg bei Wettkämpfen umgehen müssen. Die Teilnehmer haben garantiert zu 100 Prozent Spaß.

Was macht aus Ihrer Sicht den Reiz des Fechtens aus?

Petri: Fechten ist ein Sport für alle Sinne: Man braucht Reaktionsvermögen, Konzentration, Kondition, Disziplin sowie Schnelligkeit. Sicher ist es ein Sport mit geringer Verletzungsgefahr, der geeignet ist für weibliche und männliche Sportler - und das ohne Altersbegrenzung.

Wie viele Fechtvereine gibt es überhaupt in der Region?

Petri: Von A wie Alzey bis Z wie Zweibrücken sind derzeit 17 Vereine im Südwestdeutschen Fechtverband und neun im Saarländischen Fechterbund beheimatet.

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