FCK-Truppe fehlt es an Erfahrung

Alle Jahre wieder - lauert kurz vor Weihnachten die Gefahr für den 1. FC Kaiserslautern . Denn sind die Roten Teufel in den vergangenen beiden Spielzeiten jeweils sehr gut gestartet, kam vor der Winterpause der Einbruch.

Nach den guten Auftritten der jungen, neu zusammengestellten Mannschaft, wäre es den Roten Teufeln nicht zu wünschen, dass das 0:2 im Spitzenspiel gegen den FC Ingolstadt auch im dritten Zweitliga-Jahr in Folge eine solche Negativserie einleitet. Bereits der fünfte Platz nach der Vorrunde täuscht etwas über die nach dem Umbruch überraschend guten, engagierten Leistungen des 1. FC Kaiserslauterns hinweg. Gegen den Spitzenreiter kann man verlieren - aber auf das "Wie" kommt es an.

Die Partie beim FC Ingolstadt steht sinnbildlich für die gesamte Hinrunde. Tolle erste Halbzeit, tolles Auftreten. Doch getroffen haben bei ihren hochkarätigen Chancen weder Srdjan Lakic, noch Amin Younes. Für die Gegentreffer waren einmal mehr individuelle Fehler der Lautrer verantwortlich. Zudem flog Younes mit Gelb-Rot vom Platz. Alle Anstrengungen waren zunichte. Die fehlende Erfahrung und Cleverness haben sich allerdings nicht erst in Ingolstadt gezeigt. Immer wieder spielten die Roten Teufel in dieser Runde frech, mutig, technisch stark und voller Leidenschaft auf - auch auswärts. Doch immer wieder bleibt die Belohnung für die eigene Arbeit aus.

In sieben Unentschieden wären einige Punkte mehr drin gewesen. Durch die mangelnde Chancenverwertung blieben dem FCK diese verwehrt. Nur ein Auswärtssieg gelang dem Traditionsclub so auf St. Pauli. 25 erzielte Treffer sind, hat man sich die 17 Begegnungen und unzähligen Möglichkeiten angeschaut, einfach zu wenig.

Hinter den vor der Saison formulierten Ansprüchen bleibt die Mannschaft damit nicht zurück, doch auch sie ärgert sich über die verschenkten Chancen. Noch ist aber in Sachen Aufstieg nichts verloren. Der Abstand auf Rang drei beträgt einen, auf den direkten Aufstiegsplatz zwei Zähler. Lediglich Ingolstadt ist nach dem Sieg gegen den Kontrahenten aus der Pfalz bereits auf acht Punkte weg. In den Partien heute bei der Kellermannschaft von 1860 München (16. Platz) sowie am Wochenende auf dem Betzenberg gegen den Tabellendreizehnten aus Sandhausen kann das Team von Trainer Kosta Runjaic den Auftritt aus Ingolstadt wettmachen. Den befürchteten Einbruch vor der Winterpause abwenden. Doch auch der FCK-Coach steht dabei vor einer schweren bis unmöglichen Aufgabe: Seiner Mannschaft das fehlende Stückchen Cleverness mit auf den Platz zu geben. Das bringt nur die Erfahrung.

Doch behält das junge Team trotz all der kleinen Rückschläge im Laufe der Runde seine Spielfreude, seine Kampfbereitschaft und Leidenschaft bei, dann ist die Chance auf den Aufstieg nach drei Jahren Zweitklassigkeit in Serie gegeben.

Die treuen Anhänger auf dem Betzenberg, die nach der Neuausrichtung der Mannschaft wieder nahezu uneingeschränkt hinter "ihrem FCK" stehen, würden den Schritt ins Fußball-Oberhaus nur zu gerne feiern. Das Potenzial in der jungen Truppe um Srdjan Lakic, den erstarkten Willi Orban, Kevin Stöger und Kerem Demirbay ist da - die Mannschaft muss nur schnellstmöglich lernen, die eigenen Bemühungen auch in Punkte umzuwandeln.

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