FC Homburg will die Ruhe bewahren

Homburg · Trotz der prekären Situation beim Fußball-Regionalligisten, der nur noch drei Punkte vor dem ersten möglichen Abstiegsplatz liegt, plant der Verein mit großen Ambitionen und höherem Etat bereits die neue Runde.

 Gedämpfte Stimmung: An Trainer Jens Kiefer hält der FC Homburg trotz der Negativserie aber fest. Foto: Hagen/pmd

Gedämpfte Stimmung: An Trainer Jens Kiefer hält der FC Homburg trotz der Negativserie aber fest. Foto: Hagen/pmd

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Die Stimmung im Umfeld des FC Homburg ist auf dem Tiefpunkt. Kein Wunder, der Tabellenzwölfte der Regionalliga Südwest steckt nach der dritten Niederlage im vierten Spiel nach der Winterpause mitten im Abstiegskampf. Unerreichbar weit entfernt ist das vom FCH gesetzte Saisonziel Platz fünf bis sechs. Stattdessen fürchten die Fans sogar den Abstieg in die Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar. Nur noch drei Zähler liegen die Grün-Weißen vor dem ersten möglichen Abstiegsrang. Im Stadion und in sozialen Netzwerken wird von Anhängern der Rauswurf von Trainer Jens Kiefer gefordert. Doch der Vorstand hält an dem 42-Jährigen fest, will die Ruhe bewahren. Nach der 2:5-Niederlage bei Hoffenheim II erklärte der Vorsitzende Herbert Eder: "Der Trainer steht nicht zur Diskussion."

Schon einmal in dieser Saison waren "Kiefer raus"-Rufe im Homburger Waldstadions zu hören. Der FCH stand nach neun Spieltagen mit nur vier Punkten auf dem letzten Platz. "Ich vertraue der Mannschaft und dem Trainer. Beide Seiten, Trainer und Spieler, sind aber gefordert, dort unten wieder herauszukommen", betonte Eder damals. Dennoch behielt der Verein auch damals die Ruhe. Und alles schien sich wieder einzurenken. In sieben der darauffolgenden acht Partien gingen die Homburger als Sieger vom Platz. Als Zehnter aus der Winterpause gestartet, kam der FCH aber wie auch in den vergangenen Jahren schlecht aus den Startlöchern. Unerwartet setzte sich die Heimmisere gegen die Tabellenvorletzten Eintracht Trier (1:2) und 1. FC Kaiserslautern II (1:4) fort. Die Bilanz: acht Niederlagen in 13 Heimspielen. Nur beim damaligen Spitzenreiter SV Elversberg zeigte der FCH, was er zu leisten imstande ist. Das 2:2 war für die SVE eher schmeichelhaft. Auch bei der jüngsten Pleite in Hoffenheim habe die Leistung gestimmt, aber nicht das Ergebnis. "In diesem Spiel waren wir nicht chancenlos und gingen nicht sang- und klanglos unter", betonte Kiefer. Vielmehr sah er die Fehler in seiner Defensivabteilung. Gleich dreimal passte seine Elf bei Freistößen des Gegners nicht auf. Eine Kopfsache? "Sicherlich wächst der Druck nach jeder Niederlage und der Blick geht weiter in die Abstiegszone, aber nun einfach draufhauen, hilft uns nicht weiter." Selbstverständlich fielen nach Niederlagen auch deutliche Worte, aber man müsse sachlich die Spiele und Misserfolge analysieren.

Und obwohl Kiefer damit in dieser Runde alle Hände voll zu tun hat, die Abstiegszone bedrohlich nahe rückt, laufen die Planungen für die nächste Regionalliga-Saison auf Hochtouren. Mit ambitionierten Zielen. "Wir haben einiges vor", betonte Sportvorstand Angelo Vaccaro. Mit erhöhtem Etat - der FCH soll dann mehr Geld vom Hauptsponsor zur Verfügung haben - wollen die Grün-Weißen an die beiden ersten Tabellenplätze herankommen. Vaccaro: "Sicher ist die Situation für uns tabellarisch derzeit schwierig. Aber ich bin mir 1000-prozentig sicher, dass der FCH nicht absteigen wird." Mit Ex-Bundesligaspieler Tobias Weis steht der erste Neuzugang fest. Leistungsträger wie Christian Lensch und Tim Stegerer haben ihre Verträge in den letzten Tagen verlängert. "Die personellen Planungen laufen stetig weiter", erklärt Vaccaro. Abwarten, bis der Klassenverbleib sicher ist, werde man nicht. Die bisher abgeschlossenen Kontrakte gelten ohnehin nur für die Regionalliga.

Der FCH lasse sich von der wachsenden Unruhe von außen nicht anstecken. Die Hoffnung besteht, dass schnell wieder der Knoten platzt. Vielleicht schon am Samstag, 14 Uhr, beim Ligadritten TSV Steinbach.

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