Fußball-Regionalliga Dem Pokal-Jubel folgt die Liga-Tristesse
Homburg · Der FC Homburg hat fünf Tage nach der Sensation im DFB-Pokal gegen Bundesligist Darmstadt 98 (3:0), in der Regionalliga Südwest eine ganz schwache Leistung gezeigt. Die Grün-Weißen unterlagen der TSG Hoffenheim II völlig verdient mit 1.2.
Dem Freudentaumel im Pokal folgte beim FC Homburg die Ernüchterung in der Liga. Nachdem der FCH am Montag im DFB-Pokal Erstligist Darmstadt 98 mit 3:0 aus dem Waldstadion gefegt hatte, unterlagen die Grün-Weißen am Samstag in der Regionalliga Südwest an gleicher Stelle vor 860 Zuschauern mit 1:2 (0:1) gegen die TSG Hoffenheim II. Schon zum Saisonauftakt war der FCH nicht über ein 1:1 gegen den VfR Aalen hinausgekommen.
Für die ambitionierten Homburger, die um den Aufstieg mitspielen wollen, ist ein Zähler aus den ersten beiden Begegnungen zu wenig. Der Pokalsensation zum Trotz – der Saisonstart ist missglückt. Nach der Partie gegen Hoffenheim herrschte bei den Saarpfälzern die große Ratlosigkeit. „Wir sind brutal schlecht in die Partie gekommen. Wenn ich sehe, was die Mannschaft am Montag geleistet hat, bin ich von dem Auftritt heute erschrocken“, haderte FCH-Trainer Danny Schwarz. Fünf Tage nach dem Pokalspiel habe sein Team dieses noch in den Knochen gespürt. „Es war aber weniger eine Kraftsache, als vielmehr Kopfsache“, sagte der Trainer.
Gegen Bundesligist Darmstadt hatten seine Spieler noch drei Tore erzielt – gegen Hoffenheim II schossen sie nur drei Mal überhaupt auf den gegnerischen Kasten. Mit der knappen Niederlage war der FCH noch gut bedient. Die TSG hatte insbesondere im zweiten Spielabschnitt viele Chancen, das Ergebnis – deutlich – höher zu gestalten. Zwei Mal bewahrte der Pfosten und einmal die Latte Homburg vor weiteren Gegentoren. Zudem rettete Torwart Tom Kretzschmar mehrmals stark.
Dabei war die Grundausrichtung der Homburger zu Beginn eigentlich eine defensive. Gegen Hoffenheim setzte Schwarz auf die Fünfer-Kette in der Abwehr, an der sich Darmstadt die Zähne ausgebissen hatte. Allerdings hatten gegen den Bundesligisten im Homburger Mittelfeld noch Fanol Perdedaj und Markus Mendler die Fäden gezogen. Die beiden fehlten gegen Hoffenheim II aus familiären Gründen (Perdedaj), beziehungsweise gesperrt (Mendler). Dafür standen Ivan Knezevic und als zusätzlicher Stürmer Phil Harres in der Startelf. Doch ohne die beiden Stammspieler entwickelte das Homburger Mittelfeld kaum Druck – und präsentierte sich nicht sattelfest. Nach einem haarsträubenden Fehlpass im Mittelfeld fuhren die Gäste einen Konter – und David Mokowa Ntusu traf zur verdienten Pausenführung für die TSG (42.).
Schwarz löste die Fünfer-Kette in der Abwehr nach der Pause auf. Die eingewechselten Dominik Schmidt, Angelos Stavridis und Fabian Eisele sollten den Grün-Weißen im Angriff mehr Wucht verleihen. Doch deutlich mehr Chancen hatte der FCH auch nach der Pause nicht. Und in der Homburger Abwehr herrschte Tag der offenen Tür. Hoffenheim hatte Chancen in Hülle und Fülle – als Abdul Fesenmeyer zum 2:0 traf (74.), hätten die Gäste schon deutlich höher führen können, vielleicht sogar müssen. So wurde es noch einmal kurz spannend, als Homburgs David Hummel in der 88. Minute nach Flanke von Tim Steinmetz auf 1:2 verkürzte. Mehr gelang den Saarpfälzern aber nicht mehr.
Außenverteidiger Max Dombrowka gab unumwunden zu: „Wir haben 90 Minuten ganz schwach verteidigt. Und vorne ist uns auch kaum etwas gelungen.“ Kapitän Max Weber bestätigte: „Den ersten Gegentreffer bereiten wir quasi selbst vor. Danach hat man totale Verunsicherung in der Mannschaft gespürt.“ Der Spielführer machte – noch – mildernde Umstände geltend: „Man muss festhalten, dass wir viele Neuzugänge im Team haben. Es ist noch nicht alles eingespielt.“
Vollkommen konsterniert war Mittelfeldspieler Steinmetz, der mit leerem Blick auf dem Rasen stand: „Wir hatten so viele Ballverluste, die uns gegen ein Team wie Hoffenheim nicht passieren dürfen. Wir müssen ganz schnell nach vorne schauen und den schlechten Saisonstart korrigieren.“ Diese Chance hat der FC Homburg schon an diesem Mittwoch ab 19 Uhr im Nachholspiel bei Eintracht Frankfurt II.