Fußball-Regionalliga Der FC Homburg versinkt im Mittelmaß

 Homburg · Fußball-Regionalligist FC Homburg hat sein Heimspiel gegen Hessen Kassel am Samstag mit 1:2 (0:2) verloren. Interimstrainer Stamatopoulos spricht von einem „Kopfproblem“. Gegen Kassel schien aber auch die spielerische Klasse nicht ausreichend, um in der Liga oben mitzumischen.

Bemüht, aber glücklos: Homburgs Stürmer Patrick Dulleck (grün) hatte in der 8. Minute die Führung seiner Mannschaft auf dem Fuß. Er vergab seine Gelegenheit aber genauso wie Daniel di Gregorio, der sogar vom Elfmeterpunkt scheiterte. Der FCH verlor die Partie gegen Hessen Kassel mit 1:2 – es war bereits die sechste Heimpleite in dieser Saison.

Bemüht, aber glücklos: Homburgs Stürmer Patrick Dulleck (grün) hatte in der 8. Minute die Führung seiner Mannschaft auf dem Fuß. Er vergab seine Gelegenheit aber genauso wie Daniel di Gregorio, der sogar vom Elfmeterpunkt scheiterte. Der FCH verlor die Partie gegen Hessen Kassel mit 1:2 – es war bereits die sechste Heimpleite in dieser Saison.

Foto: Martin Wittenmeier

Der Aufschwung des FC Homburg nach der Entlassung von Cheftrainer Matthias Mink vor gut zwei Wochen war nur von kurzer Dauer. Nach den 2:1-Siegen gegen die Abstiegskandidaten TSV Schott Mainz und Eintracht Stadtallendorf kassierte der Fußball-Regionalligist wie gegen Kickers Offenbach auch am Samstag gegen den KSV Hessen Kassel eine 1:2-Niederlage. „Ich bin enttäuscht über das Ergebnis und darüber, wie das Spiel gelaufen ist. Wenn man sich den Spielverlauf ansieht, ist das Ergebnis nicht ungerechtfertigt“, räumte Interimstrainer Joti Stamatopoulos sichtlich bedient ein. „Gegen Kassel müssen wir eigentlich siegen. Aber sie wollten den Sieg mehr als wir“, sagte auch Abwehrspieler Ivan Sachanenko, der diesmal statt innen als Außenverteidiger auflief.

Den Gästen reichte eine durchschnittliche Leistung, um die drei Punkte aus dem Waldstadion zu entführen. Der FC Homburg, der auf die gesperrten Patrick Lienhard und Luca Plattenhardt verzichten musste, startete passabel und hatte durch Patrick Dulleck die erste gute Gelegenheit des Spiels (8. Minute). Er scheiterte am Kasseler Schlussmann Nicolas Gröteke

In Führung gingen nach 13 Minuten aber die Gäste. Ingmar Merle sah, dass FCH-Torwart David Salfeld zu weit vor seinem Kasten stand und erzielte mit einem Treffer der Marke „Tor des Monats“ von der Mittellinie das 1:0 für die Hessen.

Nur sechs Minuten später musste Salfeld zum zweiten Mal hinter sich greifen. Die komplette Homburger Hintermannschaft um Jonas Scholz, Stefano Maier, Daniel Di Gregorio und Sachanenko sah nicht gut aus, als Kassels Kevin Nennhuber den Pfosten traf und Robin Urban den Abpraller über die Linie drückte. Kassel hatte in der 24. Minute in Person von Alban Meha sogar die Chance auf den dritten Treffer. Doch diesmal war Salfeld auf dem Posten.

Homburg spielte behäbig, hatte kurz darauf aber dennoch die große Chance auf den Anschluss. Nach einem Foul von Merle an Homburgs Jannik Sommer im Kasseler Strafraum entschied Schiedsrichterin Fabienne Michel auf Strafstoß. Daniel di Gregorio trat an – doch Gröteke hielt die Zwei-Tore-Führung seiner Elf fest. „Das wäre die Chance zur Wende gewesen. Wenn wir den Elfer verwandeln, wird es vielleicht ein anderes Spiel“, haderte Stamatopoulos. Im Anschluss tat sich vor dem Seitenwechsel nicht mehr viel. Dulleck (38.) für Homburg und der Kasseler Lukas Iksal (44.) verzeichneten Halbchancen.

In der zweiten Halbzeit verflachte die Partie, die sich spielerisch ohnehin auf überschaubarem Niveau bewegte, noch mehr. Stamatopoulos sah, wie die Angriffsbemühungen seiner Mannschaft immer harmloser wurden. Der kurz zuvor eingewechselte Thomas Gösweiner traf mit einem Kopfball kurz vor Schluss zwar doch noch zum Anschluss (87.) – für ein Remis reichte es aber nicht mehr.

„Wir haben zu keiner Phase an die Leistung aus dem Spiel gegen Offenbach anknüpfen können. Die Mannschaft ist verunsichert. Es ist schon eine Kopfsache“, meinte der Homburger Interimscoach. Dass den Grün-Weißen „die Bissigkeit und Aggressivität gefehlt“ habe, wie der Trainer attestierte, ist dabei aber nur die eine Seite der Medaille. Ebenso besorgniserregend scheint, dass dem FCH die spielerische Klasse fehlte, um dem Aufsteiger ernsthaft Probleme zu bereiten. „Wir müssen in der Mannschaft untereinander mal reden und dann zusehen, dass wir das in Zukunft besser machen“, meinte Sachanenko.

Doch nicht nur der aktuelle Tabellenplatz neun – auch die Partie am Samstag verdeutlichte, dass der ambitionierte FC Homburg in dieser Saison keine Topmannschaft ist. Besonders die Heimbilanz der Grün-Weißen liest sich erschreckend. Im 14. Spiel auf eigenen Rasen setzte es für den FCH gegen Kassel bereits die sechste Pleite. Damit hat der FCH zu Hause mehr Spiele verloren als gewonnen (5). Keine Bilanz eines Aufstiegsanwärters. Daran, dass die Homburger noch einmal ganz oben würden mitmischen können, hatten in den vergangenen Monaten ohnehin nur noch die kühnsten Optimisten geglaubt. Mittlerweile liegen die Saarpfälzer aber sogar näher an der Abstiegszone als an den Aufstiegsrängen.

Vielleicht ist es für die Homburger ja gar nicht schlecht, dass jetzt erstmal zwei Auswärtsspiele auf dem Programm stehen. Am kommenden Samstag muss der FCH beim Tabellen-16. FK Pirmasens ran. Und eine Woche später geht es im Saar-Derby zur wiedererstarkten SV Elversberg an die Kaiserlinde, die sich zuletzt wieder im Titelrennen zurückgemeldet hat. Dort wollte der FCH in dieser Saison eigentlich auch mitmischen. Die triste Realität lautet in dieser Saison aber: Der FC Homburg ist nur Mittelmaß.

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