FC Homburg Guter Abschluss einer mäßigen Saison?

Homburg/Saarbrücken · Der FC Homburg hofft nach einer unbefriedigenden Spielzeit in der Regionalliga auf den Sieg im Saarlandpokal-Finale gegen Elversberg.

Für Trainer Timo Wenzel und den FC Homburg lief die Regionalliga-Saison alles andere als befriedigend. Mit einem Saarlandpokalsieg würde die Spielzeit zumindest versöhnlich enden.

Für Trainer Timo Wenzel und den FC Homburg lief die Regionalliga-Saison alles andere als befriedigend. Mit einem Saarlandpokalsieg würde die Spielzeit zumindest versöhnlich enden.

Foto: Hagen/Markus Hagen

Eine Woche ist es her, dass sich der FC Homburg und die SV Elversberg am letzten Spieltag der Fußball-Regionalliga Südwest gegenüberstanden. Meister und Aufsteiger Elversberg ließ den Grün-Weißen keine Chance, dominierte die Partie fast über 90 Minuten und gewann sein Heimspiel hochverdient mit 2:0.

Am Samstagnachmittag stehen sich beide erneut gegenüber. Während das Ligaspiel auf den Saisonausgang keinen Einfluss mehr hatte, geht es ab 14.45 Uhr im Saarbrücker Ludwigsparkstadion um mehr. Um den Fußball-Saarlandpokal – und die damit verbundene Qualifikation zur ersten Runde im DFB-Pokal, die den Vereinen mindestens 150 000 Euro in die Taschen spülen würde.

Sowohl der Homburger Trainer Timo Wenzel, als auch sein Elversberger Kollege Horst Steffen waren sich bei der Pressekonferenz vor dem Finale einig: Das Punktspiel vor einer Woche sei weder Fingerzeig, noch habe es Einfluss auf das Aufeinandertreffen am Samstag in der saarländischen Landeshauptstadt.

„Wir wollen das Double: Meisterschaft und Pokalsieg – das ist der SV Elversberg in ihrer Vereinsgeschichte noch nie gelungen“, sagte SVE-Trainer Steffen. Und Wenzel meinte: „Klar ist Elversberg Favorit, aber man hat es am Mittwoch wieder gesehen, wie es laufen kann“. Der Trainer verwies damit auf das dramatische Europapokalfinale zwischen Eintracht Frankfurt und den Glasgow Rangers. Er ergänzte: „Für einen guten Abschluss müssen die Jungs einfach noch mal alles aus sich rausholen“. In der Liga in Elversberg standen fünf Spieler in der Startelf, die Homburg verlassen müssen – für Wenzel darf das keine Rolle spielen. „Du willst dich doch auf jeden Fall mit dem Titel verabschieden.“

Bei der Vorbereitung auf das Pokalfinale stand bei Wenzel am Dienstag noch einmal die Videoanalyse des Ligaspiels auf dem Programm. Es habe dabei auch „harte und eindringliche Worte“ in Richtung seiner Spieler gegeben. Doch Wenzel ist sich sicher: „Wir können auch ganz anders: Kampfbereitschaft, Laufbereitschaft. Taktische Disziplin. Das alles haben wir in dieser Saison schon gezeigt.“ Allerdings zu selten, weshalb die Grün-Weißen die Runde auf dem eher enttäuschenden sechsten Platz beendeten. „Wir sind natürlich nicht zufrieden, wie das Jahr gelaufen ist“, unterstrich Wenzel. Die mäßige Saison mit dem Saarlandpokal-Triumph noch zu kitten, ist für ihn aber nicht der Ansatz. „Die Aussage, eine Saison vielleicht mit einem einzigen Spiel zu retten, ist mir zu pauschal und ein Stückweit zu negativ. Wir wollen einfach alles daransetzen, die Saison gut zu beenden“, so der Trainer, der weiter an sein Team glaubt: „Wenn wir an die Leistung beim Halbfinal-Sieg gegen den 1. FC Saarbrücken (2:1 An. d. Red.) anknüpfen, ist alles möglich“, bekräftigte der Trainer die Chance auf einen Pokalerfolg. Der letzte der Homburger liegt übrigens sechs Jahre zurück (siehe Text unten).

Auch die Spieler der Grün-Weißen glauben an den Triumph: „Vor zwei Jahren haben wir unglücklich im Elfmeterschießen in Elversberg verloren. Jetzt sind wir wieder an der Reihe“, sagte Außenverteidiger Luca Plattenhardt. Er wünscht sich vor allem für die vielen Homburger Fans einen gelungenen Saisonabschluss, nachdem die Runde in der Liga „holprig“ verlaufen sei.

Mart Ristl, der auch am Samstag auf der Sechserposition auflaufen wird, meinte: „Wer nicht motiviert ist, den Pokal zu gewinnen, hat auf dem Platz nichts zu suchen.“

Im Vergleich zum Punktspiel in Elversberg wird es bei Homburg Änderungen in der Startelf geben. Jonas Scholz, der bei der SVE coronabedingt in der Innenverteidigung fehlte, nahm am Dienstag wieder das Training auf und wird auflaufen. Für den Verteidiger, dessen Verbleib noch immer unklar ist, ist das Finale „definitiv das wichtigste Spiel der Saison.“ Tim Stegerer, der Scholz zuletzt auf dessen Position ersetzte, könnte wieder als Außenverteidiger spielen. Doch das ist noch fraglich. Stegerer hat sich im Training eine Knieblessur zugezogen. Alternativ könnte auch Philipp Schuck als Außenverteidiger auflaufen. Stürmer Patrick Dulleck, der den Verein verlassen wird, nahm am Donnerstag nach Krankheit wieder das Training auf. Auch er wird zumindest im Kader stehen. Die Kraft reicht aber voraussichtlich noch nicht für einen längeren Einsatz. „Ich wäre aber sehr gerne dabei – denn so soll das Ganze eigentlich nicht für mich enden“, hat Dulleck noch Hoffnung. Auch für Kapitän Patrick Lienhard, der nach fünf Jahren in Homburg in seine Heimat Freiburg zurückkehrt, wäre der Pokal zum Abschied eine schöne Erinnerung.

Für Homburgs Kapitän Patrick Lienhard (grün) endet nach fünf Jahren das Kapitel bei den Grün-Weißen. Lienhard kehrt in seine Heimat Freiburg zurück. Auch er würde sich gerne mit dem Saarlandpokal verabschieden.

Für Homburgs Kapitän Patrick Lienhard (grün) endet nach fünf Jahren das Kapitel bei den Grün-Weißen. Lienhard kehrt in seine Heimat Freiburg zurück. Auch er würde sich gerne mit dem Saarlandpokal verabschieden.

Foto: Hagen/Markus Hagen

Bei der SV Elversberg fehlen ebenfalls zwei Stammkräfte: Charles-Elie Laprevotte und Torjäger Israel Suero Fernandez, mit 15 Treffern drittbester Torjäger der Regionalliga Südwest. Angeschlagen sind Kevin Koffi und Spielmacher Luca Schnellbacher. Doch Homburgs Trainer Wenzel weiß: „Egal welche Elf die SVE gegen uns bringt, das ist immer eine richtig spielstarke Mannschaft.“

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