Saisonbilanz Aufsteiger FC Homburg spielt Spitzensaison

Homburg · Der FC Homburg hat in der Fußball-Regionalliga Südwest eine starke Runde gespielt. Beinahe hätten die Grün-Weißen sogar Vorjahresmeister und Saar-Rivalen 1. FC Saarbrücken überflügelt. Ist der Verein in der kommenden Runde schon reif für den Aufstieg?

 Besonders der 2:1-Heimsieg über den Rivalen 1. FC Saarbrücken löste beim FC Homburg große Freude in der jüngsten Regionalliga-Saison aus. Der Aufsteiger landete am Ende nur knapp hinter dem FCS auf Rang drei.

Besonders der 2:1-Heimsieg über den Rivalen 1. FC Saarbrücken löste beim FC Homburg große Freude in der jüngsten Regionalliga-Saison aus. Der Aufsteiger landete am Ende nur knapp hinter dem FCS auf Rang drei.

Foto: Markus Hagen

Nachdem der FC Homburg den „Betriebsunfall“ Abstieg vor zwei Jahren aus der Fußball-Regionalliga Südwest nur ein Jahr später mit der Rückkehr in die vierthöchste deutsche Spielklasse ausgebügelt hatte, lagen die Vorzeichen vor der letzten Saison günstig. Dank des angehobenen Etats von rund 3,5 Millionen Euro konnte sich der FCH um Trainer Jürgen Luginger sofort hohe Ziele setzen. „Wir waren als Aufsteiger in die Saison gestartet und wollten unter die ersten Vier bis Sechs in der Tabelle“, erklärt der FCH-Vorsitzende Herbert Eder. Mit Platz drei ist die Zielvorgabe souverän erreicht, sogar übertroffen worden. Das mache Eder unheimlich stolz.

Gelungen ist den Grün-Weißen das auch dank teilweise namhafter Verstärkungen: Mit Maurice Neubauer (FSV Mainz 05 II), Thomas Steinherr (SpVgg Unterhaching), Sven Sellentin (SV Elversberg), Andreas Knipfer (1. FC Nürnberg II), Kevin Maek (SV Elversberg), Christopher Theisen (Fortuna Köln), Luca Plattenhardt (SSV Reutlingen) und Bernd Rosinger (SF Lotte) und Daniel Di Gregorio (Waldhof Mannheim) wurden gleich neun Neue verpflichtet. Nicht alle schafften den Sprung in die Stammelf. Der oft verletzte Sellentin spielte wie auch Rosinger kaum eine Rolle. Letzterer muss sich trotz gültigen Vertrags bis 2020 nach einem neuen Verein umsehen. Doch Theisen, Steinherr, Maek und Neubauer spielten sich in Lugingers Team. Pechvogel Di Gregorio musste im Dezember am Knie operiert werden und fiel dann die gesamte Rückrunde aus.

Der Start in die Runde begann für die Grün-Weißen mit einer 1:2-Niederlage bei Wormatia Worms zwar wenig verheißungsvoll. Doch dann startete der FCH eine beeindruckende Siegesserie und fand sich am 6. Spieltag plötzlich auf Platz eins wieder. „Eine Momentaufnahme“, bremste Luginger die Euphorie im Umfeld Und tatsächlich folgte mit einer 1:2-Heimniederlage gegen Hoffenheim II prompt ein Dämpfer. Und es kam noch schlimmer: Nach einer 0:1-Pleite beim späteren Absteiger Hessen Dreieich und derm0:2 gegen den FSV Frankfurt war die Euphorie so schnell verschwunden wie sie gekommen war. Spitzenreiter Waldhof Mannheim war dem FCH zu diesem Zeitpunkt bereits um sieben Zähler enteilt. Doch die Homburger bissen sich in die Runde. Mit einem 2:1-Auswärtssieg beim SC Freiburg II fand der Verein in die Spur zurück – und feierte dann den Höhepunkt der Saison. Im Homburger Waldstadion gewann Grün-Weiß vor 8000 Zuschauern gegen den großen Rivalen aus der Landeshauptstadt 1. FC Saarbrücken mit 2:1. Den Schwung konnte die Luginger-Elf allerdings nicht mitnehmen. Die Vorrundenbilanz des FCH war mit neun Siegen, zwei Unentschieden und sechs Niederlagen für einen Aufsteiger dennoch in Ordnung. Als Sechster ging die Mannschaft in die Winterpause. Im Saarlandpokal musste der FCH indes beim späteren Pokalsieger Saarbrücken schon im Achtelfinale die Segel streichen.

Mit Ihab Darwiche von den Offenbacher Kickers kam im Winter nur eine Verstärkung. Homburg erwischte einen guten Start in die Restrunde. Die ersten sechs Spiele gewann der FCH, auch weil der in der Vorrunde verletzte Innenverteidiger Kevin Maek (Knie) nun mit Alexander Hahn ein starkes Innenverteidigerduo bildete. die Abwehr um Torhüter David Salfeld wurde nun zu einem fast unüberwindbaren Bollwerk. Mit lediglich 30 Gegentreffern stellte die Mannschaft die beste Abwehr der Liga. Nur einmal sah die FCH-Defensive nicht gut aus und das ausgerechnet gegen den Saar-Rivalen. Gegen den FCS verlor Homburg sein einziges Spiel nach der Pause mit 0:3. In den abschließenden sechs Partien gingen Homburger nicht mehr als Verlierer vom Platz – auch nicht gegen Übermannschaft Waldhof Mannheim. Damit beendete der Aufsteiger die Runde auf Platz drei – drei Zähler hinter dem FCS. Sehr positiv sah auch die Zuschauerbilanz der Saarpfälzer aus. Mit durchschnittlich 1920 Fans strömten so viele Anhänger ins Waldstadion wie in keiner Regionalliga-Saison zuvor.

Mit einem nochmals um eine Million Euro erhöhten Etat möchte Homburg in der kommenden Saison ein ernstes Wort um den Titel mitreden. Mit den Neuzugängen Matthias Köbbing (1. FC Heidenheim), Yannick Sommer (Waldhof Mannheim), Damjan Marceta (FC Gießen), Loris Weiss (Hessen Dreieich) und Serkan Göcer (Kickers Offenbach) war der FCH schon auf dem Transfermarkt aktiv. Zudem stoßen die Eigengewächse Stefan Bosle und Niclas Knichel zur Mannschaft. Allerdings wiegt der Abgang des torgefährlichen Innenverteidigers Alexander Hahn (12 Tore/zu Rot-Weiß Essen) schwer. Das beste Innenverteidigerduo der Liga mit Maek wird gesprengt. Im Angriff hat der FCH ohnehin noch Luft nach oben. Mit Patrick Dulleck hat der Verein zurzeit nur einen gelernten Stürmer. Ob allein Marceta diese Lücke schließen kann, bleibt abzuwarten. Denn die Ambitionen des FC Homburg sind klar. Es soll noch weiter nach oben gehen, als in der abgelaufenen Saison.

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