Fußball-Regionalliga Onangolo will sich beim FCH durchbeißen
Homburg · Personell läuft Fußball-Regionalligist FC Homburg auf der letzten Rille. Deshalb sollen vor Schluss des Transferfensters am Montag womöglich noch Winter-Neuzugänge her. Einer ist schon da: Shako Onangolo will seine Chance beim FCH nutzen.
Shako Onangolo ist der bislang einzige Winter-Neuzugang des Fußball-Regionalligisten FC Homburg. Es ist aber nicht auszuschließen, dass er bis zum Transferschluss am Montag um 18 Uhr nicht der einzige bleiben wird. Denn FCH-Trainer Timo Wenzel standen letzte Woche im Training teilweise nur zwölf der 23 Feldspieler seines Kaders zur Verfügung. Damit die Grün-Weißen ein geregeltes Training durchführen konnten, standen mit Nicolas Jörg und Reber Kazik zwei Nachwuchsspieler aus der U19 im auf dem Platz. Beide wirkten auch beim 5:3-Testspielsieg des FCH am Samstag gegen Oberligist Hertha Wiesbach mit (siehe Infobox).
Wegen der vielen Ausfälle hatte Wenzel auch den für letzten Mittwoch vorgesehenen Test gegen den Oberligisten FV Diefflen absagen müssen. Dafür testen die Homburger bereits am Dienstag erneut. Um 13.30 Uhr tritt der FCH auf einem Nebenplatz des Stadions am Böllenfalltor beim Tabellenführer der 2. Bundesliga, SV Darmstadt 98, an.
Die Liste des Lazaretts bei den Grün-Weißen ist lang: Thomas Gösweiner arbeitet nach dem Kreuzbandriss, den er sich vor einem halben Jahr zuzog, individuell auf die Rückkehr ins Teamtraining hin. Ivan Sachanenko ist schon einen Schritt weiter, er macht Teile des Mannschaftstrainings mit. An einen Einsatz ist aufgrund seiner hartnäckigen Knieprobleme aber noch nicht zu denken. Philipp Hoffmann sollte nach seiner Leistenoperation im November nun eigentlich wieder auf dem Platz stehen. Doch der offensive Mittelfeldmann musste mittlerweile erneut unters Messer und wird in dieser Saison kein Spiel mehr bestreiten. Beide Adduktoren waren abgerissen, wie Ärzte bei einer Untersuchung feststellten. Über Probleme an den Adduktoren klagt auch Loris Weiß. Janis Reuss wird nach einer Schulter-Operation wohl noch rund vier Monate fehlen. Auch für den Innenverteidiger ist die Saison damit gelaufen.
Bei anderen Akteuren ist das Ende der Ausfallzeit zumindest absehbar. Marco Hingerl steckt nach einem positiven Corona-Test noch in Quarantäne. Markus Mendler, Niklas Knichel und Seonghoon Cheon fehlen zuletzt erkrankt.
Zumindest Daniel Di Gregorio, der sich beim 4:1-Testspielsieg gegen den luxemburgischen Erstligisten UNA Strassen eine Platzwunde und eine leichte Gehirnerschütterung zugezogen hatte, steht wieder im Training. Dank der Leihgaben aus der Jugendabteilung „haben wir diese Woche trotzdem alle Trainingsblöcke durchgezogen wie geplant“, sagt Trainer Wenzel.
Die überschaubare Zahl an Trainingsgästen bietet den weniger etablierten Kräften zumindest die Chance, sich in den Vordergrund zu spielen. Zum Beispiel für Shako Onangolo. Der 21-jährige Kongolese, der zuletzt vereinslos war, ist auf der rechten Seite offensiv und defensiv einsetzbar.
Geboren wurde Onangolo in der kongolesischen Hauptstadt Kinshasa, im Alter von fünf Jahren kam er mit seinen Eltern nach Deutschland und begann kurz darauf bei der FVGG Mainz-Mombach mit dem Fußballspielen. Seit 2017 spielte er in der U17-Bundesliga für den FSV Mainz 05. Zwei Jahre später wechselte Onangolo, der auch den deutschen Pass besitzt, in das U23-Team des VfL Wolfsburg.
Doch die Saison 2019/20 wurde auch in der Regionalliga Nord vorzeitig abgebrochen. Und zur folgenden Runde meldeten die Wolfsburger ihr Regionalliga-Team ab. So war Onangolo seit Mitte vergangenen Jahres ohne Verein. Im November spielte er beim FC Homburg zwei Wochen als Testspieler vor. Mit Erfolg. „Er hat uns überzeugt und wir wollen ihn weiter beobachten“, sagte Wenzel, nachdem Onangolo beim FCH einen Vertrag bis Saisonende unterschrieben hatte.
„Mich durchbeißen und möglichst viele Minuten auf dem Platz stehen“, gibt Onangolo als sein Ziel bei den Saarpfälzern aus. Am wohlsten fühle er sich auf der rechten Außenverteidiger-Position. „Da habe ich auch in meiner Jugend gespielt.“ Beim Test am Samstag vergangener Woche gegen Strassen agierte er aber über 90 Minuten weiter vorne. „Wegen der vielen Ausfälle hat mich der Trainer dorthin beordert. Das ist kein Problem Auf dem rechten offensiven Flügel kann ich auch spielen. “
Beim FC Homburg fühle trotz der Kürze der Zeit schon „recht gut integriert. Ich versuche immer 100 Prozent zu geben – im Training und im Spiel.“ Nur so könne er sich schließlich für einen Vertrag empfehlen, der über die Saison hinausgeht.