Fußball-Regionalliga Ein grün-weißes Wechselbad der Gefühle

Homburg · Fußball-Regionalligist FC Homburg gewinnt beim FC Astoria Walldorf nach 0:2-Pausenrückstand mit 3:2. Siegtorschütze Stefano Maier hatte dem FCH in Walldorf schon letzte Saison einen Punkt gerettet.

  In der ersten Halbzeit gab der FC Homburg um Spieler Jannik Sommer (am Ball) gegen den FC Astoria Walldorf kein gutes Bild ab. Nach dem Seitenwechsel drehten die Grün-Weißen aber mächtig auf und holten einen 0:2-Rückstand auf.

In der ersten Halbzeit gab der FC Homburg um Spieler Jannik Sommer (am Ball) gegen den FC Astoria Walldorf kein gutes Bild ab. Nach dem Seitenwechsel drehten die Grün-Weißen aber mächtig auf und holten einen 0:2-Rückstand auf.

Foto: Markus Hagen

  Und die Geschichte wiederholt sich doch – zumindest für den FC Homburg. In der vergangenen Saison gelang dem Fußball-Regionalligisten beim FC Astoria Walldorf das Kunststück, einen 0:3-Rückstand zur Halbzeitpause noch in ein 3:3 zu verwandeln. Am Dienstagabend lief es für die Grün-Weißen im coronabedingt leeren Dietmar-Hopp-Sportpark in Walldorf sogar noch besser. Obwohl der FCH nach 45 Minuten mit 0:2 zurück lag, verließen die Homburger das Spielfeld nach 90 Minuten als 3:2-Sieger. Besonderes Kuriosum am Rande: Nachdem Stefano Maier schon beim damaligen 3:3 den letzten Treffer nach einem Eckball erzielt hatte, markierte der Innenverteidiger in der 83. Minute auch diesmal das letzte Tor nach einer Ecke – nur eben zum Sieg.

Bevor der FCH im zweiten Spielabschnitt das Spiel auf beeindruckende Weise noch drehte, hatte Matthias Mink allerdings eine erste Hälfte erleben müssen, die ihm überhaupt nicht gefallen hatte. „Wir haben zwei grundverschiedene Halbzeiten erlebt. In der ersten lief der Ball zwar ganz ordentlich, aber wir haben zu schlecht verteidigt und waren viel zu passiv. Wir haben Burgio bei seinen beiden Toren ja eher begleitet als ernsthaft dagegen zu halten“, wetterte der Homburger Cheftrainer über das nicht zum ersten Mal mangelhafte Defensivverhalten seiner Mannschaft.

Der Übungsleiter hatte die Startelf seines Teams im Vergleich zur letzten Partie gegen den FSV Frankfurt (2:2) auf mehreren Positionen umgestellt. Patrick Dulleck spielte für Damjan Marceta (muskuläre Probleme) im Sturmzentrum. Jannik Sommer kehrte für Marcel Carl in die Startelf zurück, Mart Ristl durfte für den verletzten Daniel Di Gregorio im defensiven Mittelfeld auflaufen und in der Hintermannschaft wurde Innenverteidiger Ivan Sachanenko durch Stefano Maier ersetzt.

Der FCH begann vielversprechend. Bereits in der dritten Minute traf Dulleck aus 16 Metern die Latte. Nur vier Zeigerumdrehungen später hatte auch Philipp Hoffmann die Führung der Gäste auf dem Fuß. Doch so stark sich die Grün-Weißen in der Offensive präsentierten, so fehlerbehaftet agierte der FCH in der Abwehr. Mit dem ersten Angriff ging Walldorf durch den Ex-Homburger Giuseppe Burgio in Führung (8. Minute).

Der FC Homburg wirkte geschockt – und hatte Glück, dass er zehn Minuten später nicht höher zurücklag. Walldorfs Tilmann Jahn hatte den Innenpfosten getroffen. Das 0:2 aus FCH-Sicht fiel dann aber trotzdem. Erneut war es Burgio, der in der 31. Minute von der Homburger Defensive nur halbherzig angegangen wurde und seinen zweiten Treffer markierte. Mink war bedient: „Das war überhaupt nichts. Vorne lassen wir die mögliche Führung liegen und hinten stimmte gar nichts. Wir haben in der Halbzeitpause einige Themen angesprochen. Es ist wohl nachvollziehbar, dass es dabei lauter wurde. Danach hat die Mannschaft dann Farbe bekannt. Da war eine ganz andere Grundaggressivität zu spüren“, berichtete der Coach.

Die Homburger waren nun wachgerüttelt und spielten wie es sich Mink von Beginn an gewünscht hätte. Die Abwehrkette der Grün-Weißen stand stabiler – und vorne drückte der FCH auf den Anschluss. Der fiel bereits in der 50. Minute: Philipp Hoffmann ließ zwei Gegenspieler ins Leere laufen und traf von der Strafraumgrenze. Nur wenig später erzielte Loris Weiss den Ausgleich (62.).

Bis in die Schlussphase blieb es beim 2:2, ehe der FCH in der 85. Minute einen Eckball zugesprochen bekam. Weiss trat die Ecke – Walldorfs Torwart Nicolas Kristof tauchte unter dem Leder durch – und am langen Pfosten drückte der mit aufgerückte Innenverteidiger Maier den Ball über die Linie. In der 89. Minute flog Walldorfs Kapitän Max Müller nach wiederholtem Foulspiel noch mit Gelb-Rot vom Platz.

„Das ist sicher nicht selbstverständlich. Du drehst nicht einfach so einen 0:2-Rückstand in einen Sieg“, lobte Mink die Moral seiner Truppe. Der Trainer weiß aber auch, dass er die Probleme im Abwehrverhalten in den Griff bekommen muss: „Es sind immer wieder dieselben Themen, die wiederkehren. Man hat ja beim 2:2 gegen den FSV Frankfurt gesehen, dass wir es können. Da haben wir uns mit krassen individuellen Fehlern die Gegentore selbst ins Nest gelegt.“

Auch Torschütze Hoffmann sah Licht und Schatten: „Wir hätten früh in Führung gehen können, aber was wir dann gezeigt haben, war gar nichts. In der zweiten Halbzeit waren wir konzentrierter, haben hinten nicht mehr viel anbrennen lassen.“

Loris Weiss fand zwar ebenfalls, dass sich sein Team für eine „klare Leistungssteigerung“ belohnt hätte, dem FCH „so eine erste Halbzeit aber nicht passieren“ dürfe.

Am Samstag trifft Homburg um 14 Uhr im Heimspiel auf den VfR Aalen. Zuschauer sind zu der Partie nicht zugelassen. Hoffmann fordert: „Wir warten zu Hause seit drei Spielen auf einen Sieg. Am Samstag müssen die drei Punkte im Waldstadion bleiben.“

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