Fußball-Regionalliga Wenzel fordert von seinem Team „Drecksarbeit“

Homburg · Fußball-Regionalligist FC Homburg empfängt am Samstag die TSG Balingen zum Spitzenspiel. FCH-Trainer Timo Wenzel hat personell die Qual der Wahl – und hofft nach acht Spielen ohne Niederlage auch auf die Unterstützung der Zuschauer.

 Auch Homburgs Edeltechniker Markus Mendler (grün) will sich am Samstag im Topspiel gegen Überraschungsmannschaft Balingen in den Zweikämpfen aufreiben. Mit einem Sieg hätten der FCH Spitzenreiter Ulm noch im Blick.

Auch Homburgs Edeltechniker Markus Mendler (grün) will sich am Samstag im Topspiel gegen Überraschungsmannschaft Balingen in den Zweikämpfen aufreiben. Mit einem Sieg hätten der FCH Spitzenreiter Ulm noch im Blick.

Foto: Markus Hagen

Es ist das Spitzenspiel der Regionalliga Südwest, wenn der (vor dem Spieltag) Tabellenzweite FC Homburg am Samstag um 14 Uhr den Vierten TSG Balingen empfängt. Die Grün-Weißen haben einen Punkt mehr auf dem Konto als die TSG. Geht es nach FCH-Trainer Timo Wenzel, sollen es nach der Partie vier sein. Die Homburger brauchen die Punkte, um den Rückstand von sechs Zählern auf Spitzenreiter SSV Ulm zu verringern, der im Parallelspiel am Samstag die TSG Hoffenheim II empfängt, die sich ebenfalls noch Hoffnungen im Titelrennen machen kann.

Der Druck im Homburger Waldstadion dürfte am Samstag eher bei den Gastgebern liegen. Denn die TSG Balingen hatte vor der Runde wohl niemand als Titelaspirant auf dem Schirm. „Vor der Saison werden als Meisterschaftskandidaten von den Trainern immer die üblichen Verdächtigen genannt. Daneben sagen alle aber auch, dass eine Mannschaft vorne mit dabei sein wird, die niemand auf der Rechnung habe“, sagt Wenzel. Und ergänzt: „Das ist in dieser Saison eben die TSG Balingen.“

Selbst für Wenzels Trainerkollegen Martin Braun von der TSG kommt das Abschneiden seiner Mannschaft überraschend. „Ich hätte nicht einmal davon geträumt, dass wir nach der Winterpause als Tabellenvierter zum Topspiel nach Homburg reisen.“ Diese Reise trete sein Team nun aber nicht nur an „um zu bestehen – sondern um zu gewinnen“, sagt Braun selbstbewusst. Und ergänzt: „Wir haben nichts zu verlieren.“ Denn das Saisonziel der TSG sei vor der Runde der Ligaverbleib gewesen. „Alles andere ist Zugabe“, sagt Braun.

Die drei Punkte wollen naturgemäß aber auch die Homburger. Kein einfaches Unterfangen, meint Timo Wenzel. „Balingen ist eine eingespielte Truppe, die ziehen einfach ihr Ding durch, sie spielen oft Eins-gegen-Eins über das ganze Feld und sie bestrafen jeden Fehler sofort. Sie überzeugen durch schnelles Umschaltspiel und sind bei Standards torgefährlich“, analysiert der Trainer, der hofft, dass sich sein Team gegenüber dem jüngsten 3:1-Auswärtssieg beim VfR Aalen defensiv noch steigert. „Dort haben wir die eine oder andere Torchance zu viel zugelassen.“ Dass seine Mannschaft es besser könne, habe sie beim torlosen Remis vor zwei Wochen gegen die TSG Hoffenheim II unter Beweis gestellt, als die durch Platzverweise dezimierten Homburger den Punkt mit neun Mann ins Ziel retteten. „Niemand darf sich für die ‚Drecksarbeit‘ – sich in die Zweikämpfe zu werfen, zu schade sein“, fordert Wenzel.

Das gilt auch für Edeltechniker Markus Mendler: „Der Trainer mir gesagt, dass ich im Kampf Mann gegen Mann noch zulegen kann“, berichtet der 30-Jährige Rechtsaußen. Das habe er in den letzten beiden Spielen beherzigt. Auch Mendler sagt: „Um Ulm weiter zu fordern, müssen wir am Samstag gewinnen.“ Die Stimmung in der Mannschaft sei locker – aber nicht zu locker, berichtet Mendler: „Jeder konzentriert sich auf seine Aufgabe, damit wir als Team erfolgreich sind.“ Die Mannschaft schiele aber nicht ständig auf die Tabellenspitze, erklärt der 30-Jährige, der im Hinspiel gegen Balingen (3:0) einen Treffer erzielte. „Natürlich redet man auch mal über die Situation. Aber das ganz große Thema ist es nicht. Wir blicken immer nur auf das nächste Spiel“.

Im Hinblick auf das Personal hat Timo Wenzel die Qual der Wahl. Die zuletzt gesperrten Mart Ristl, Fanol Perdedaj und Nico Theisingenr stehen wieder zur Verfügung. Auch Joel Gerezgiher steht nach einer Wadenverletzung wieder im Training. Ob es bei ihm schon wieder für den Kader reicht, entscheide sich aber erst im Abschlusstraining am Freitag, sagt Wenzel. Erst danach will sich der Trainer auf die Startelf festlegen, die nach acht ungeschlagenen Partien in Serie die nächsten Punkte einfahren soll. 

„Zweiter gegen Vierter – da muss man nicht viel mehr dazu sagen“, meint Wenzel und tut es dann doch: „Es wird auf die Basics ankommen. Mentalität, Wille, Laufbereitschaft. Man muss von der ersten Minute an spüren, dass wir nicht umsonst da oben stehen. Wir müssen von Anfang an die Fans im Rücken haben, so wie gegen Hoffenheim, als jede Aktion beklatscht und bejubelt wurde. Das war Gänsehaut pur. Ich bin mir sicher, wenn wir zu Null spielen, werden wir auch gewinnen.“

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