Oberligist dominiert Klasse nach Belieben FC Homburg eilt weiter von Sieg zu Sieg

Homburg · FCH gewinnt auch gegen Verfolger FV Diefflen souverän mit 2:0. Trotz Überzahl brauchen die Grün-Weißen Geduld.

 Patrick Dulleck (links) setzt sich hier gegen den Dieffler Dominic Selvaggio durch. Im Spitzenspiel der Oberliga ließ der Stürmer allerdings einige Torchancen für den FC Homburg liegen.

Patrick Dulleck (links) setzt sich hier gegen den Dieffler Dominic Selvaggio durch. Im Spitzenspiel der Oberliga ließ der Stürmer allerdings einige Torchancen für den FC Homburg liegen.

Foto: Markus Hagen

Auch der Tabellenzweite der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar, der FV Diefflen, konnte den Siegeszug des FC Homburg am Samstag vor über 1200 Zuschauern im Homburger Waldstadion nicht stoppen. Mit einem verdienten 2:0 (0:0)-Sieg blieb das Team von Trainer Jürgen Luginger auch im sechsten Saisonspiel ohne Punktverlust und festigte damit die Tabellenführung.

„Das Spiel wurde für uns zu einem Geduldsspiel“, erklärte Luginger. Er sprach von einem mehr als verdienten Arbeitssieg für seine Mannschaft. So sah es auch Diefflens Spielertrainer Thomas Hofer, der sich trotz der Niederlage mit der Leistung seiner Elf zufrieden zeigte. „Wir haben es dem FC Homburg besonders in der ersten Halbzeit sehr schwer gemacht, obwohl wir früh in Unterzahl geraten sind“, sagte er. Was war passiert? Ein etwas strammes Zuspiel von Diefflens Torhüter Enver Marina aus dem eigenen Strafraum zu Toni Jakic bekam der Mannschaftskapitän des FVD nicht ganz unter Kontrolle. Patrick Lienhard spritzte dazwischen und für sein hartes Einsteigen gegen den Homburger linken Außenspieler sah Jakic (6.) von Schiedsrichter Dominic Mainzer Rot.

Der FC Homburg dominierte in Überzahl. Die erste Großchance vergab Konstantinos Neofytos (9.), als er aus kurzer Distanz den Ball über das Dieffler Tor schoss. Viel Glück hatte der FVD, dass das Schiedsrichtergespann Patrick Lienhard auf dem Weg zur Führung wegen einer angeblichen Abseitsstellung zurückpfiff. Ein klare Fehlentscheidung. Der FV Diefflen, bei dem inzwischen Spielertrainer Hofer in der Innenverteidigung spielte, setzte trotz Unterzahl durch Chris Haase zwei nicht ungefährlichen Nadelstiche in der Offensive. Ansonsten hatte der FCH zwar viel mehr Ballbesitz, große Torchancen gab es aber kaum, wenn man einmal von einem 15-Meter-Schuss von Sven Sökler (35.) genau auf Diefflens Keeper Marina einmal absieht.

„Es war klar, dass wir in Unterzahl immer mehr unter Druck geraten und der FC Homburg noch energischer und druckvoller aus der Kabine kommt“, sagte der 40-jährige Dieffler Torwart. Der Tabellenführer aus Homburg spielte nun effektiver, zielstrebiger und ließ Diefflen fast keine Luft mehr zum Atmen. Torchancen über Torchancen erarbeitete sich das Team von Trainer Luginger. Patrick Dulleck (48.) verfehlte aus 16 Metern knapp das Tor, wie auch Konstantin Neofytos (55.), der die Lederkugel aus drei Metern um Zentimeter verpasste. Dulleck scheiterte bei seinem Alleingang im Strafraum an Marina, der schließlich sein Ganzes Können gegen einen abgefälschten Schuss von Neofytos (67.) zeigen musste, um den längst fälligen Führungstreffer des FC Homburg zu verhindern.

Zehn Minuten später war Marina doch geschlagen. Nach Vorarbeit von Tim Stegerer setzte sich Neofytos gegen Christian Eggert durch. Der Abschluss des Griechen im Homburger Trikot schlug unter der Latte zum 1.0 (77.) für den FC Homburg ein. Marina hatte dabei nicht den Hauch einer Abwehrchance. Der FCH ließ nun nicht mehr locker und drängte auf das zweite Tor. Nach zwei hochkarätigen Möglichkeiten für Tom Schmitt krachte ein Schuss des eingewechselten Gaetano Giordano an die Latte (80.). Doch Alexander Hahn (83.) sorgte mit seinem Freistoßknaller aus 25 Metern fast in den Torwinkel für die Entscheidung in dem längst einseitig verlaufenen Spitzenspiel. Das 2:0 war bereits Saisontor Nummer vier für den brandgefährlichen Innenverteidiger der Grün-Weißen.

„Es war uns schon vor dem Spiel klar, dass dieses Spiel für uns zum Geduldsspiel wird. Der frühe Platzverweis für Diefflen kam uns nicht entgegen, weil der Gegner nun noch massiver in der Abwehr stand und uns das Leben doch lange sehr schwer machte“, sagte Torschütze Hahn. Der Sieg für den FCH, so der 24-Jährige, sei aber dann aufgrund der zweiten Halbzeit mehr als verdient gewesen. „Wir kamen immer besser ins Spiel und irgendwann mussten die Tore nach so vielen Chancen auch fallen“, resümierte er.

FCH-Außenspieler Tom Schmitt sprach von einer durchwachsenen ersten Halbzeit. „Diefflen hat es uns richtig schwer gemacht. Aber in der zweiten Halbzeit lief es für uns immer besser und wir haben nicht mehr locker gelassen.“ Jürgen Luginger war letzten Endes hoch zufrieden, „auch wenn wir wieder einige Möglichkeiten liegen gelassen haben. Aber gegen einen Tabellenzweiten muss man erst einmal zu so vielen, guten Chancen kommen“, sagte der FCH-Trainer. Von einem Durchmarsch seiner Mannschaft in Richtung Meisterschaft angesichts der 18 Punkten aus sechs Spielen will Luginger nicht sprechen. „Dazu ist die Saison noch viel zu lang“, so der 49-jährige Fußballlehrer.

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