Fußball-Regionalliga Mendlers Geniestreich ist den Eintritt wert

Homburg · Fußball-Regionalligist FC Homburg gewinnt nach fünf Spiele währender Sieglos-Serie 1:0 gegen Großaspach.

Nur in dieser Szene am Boden: Markus Mendler vom FC Homburg (grün) erzielte gegen Lamar Yarbrough (rot) und seine SG Großaspach seinen 18. Saisontreffer. Damit liegt der 29-Jährige noch im Rennen um die Torjägerkrone.

Nur in dieser Szene am Boden: Markus Mendler vom FC Homburg (grün) erzielte gegen Lamar Yarbrough (rot) und seine SG Großaspach seinen 18. Saisontreffer. Damit liegt der 29-Jährige noch im Rennen um die Torjägerkrone.

Foto: Markus Hagen

501 lange Minuten hat es gedauert, bis die Grün-Weißen endlich wieder ins Schwarze trafen. Fußball-Regionalligist FC Homburg hat sein Heimspiel in der Regionalliga Südwest gegen die SG Sonnenhof Großaspach am Ostersamstag mit 1:0 (0:0) gewonnen. Markus Mendler beendete mit seinem Treffer in der 72. Minute zuerst den Torfluch – und damit auch die fünf Spiele währende Sieglos-Serie in der Liga.

Die 970 Zuschauer im Waldstadion sahen allerdings ein insgesamt mäßiges Spiel, in dem Homburg die Anfangsphase dominierte. Es war noch keine Minute gespielt, als Großaspachs Schlussmann Max Reule schon geschlagen schien, aber Homburgs Shako Onangolo zu lange mit dem Abschluss zögerte und das Leder vertändelte. Fünf Minuten später spielte Marco Hingerl einen starken Pass zu Markus Mendler, der alleine auf Reule zulief, den Ball aber aus 15 Metern knapp neben den Kasten setzte. 

Die vom Abstieg bedrohten Gäste traten offensiv vor dem Seitenwechsel kaum in Erscheinung. Nur ein einziges Mal wurde es vor dem Gehäuse von FCH-Torhüter David Salfeld brenzlig. Dann aber so richtig: Nach einer Ecke von Joel Gerezgieher traf Lamar Yarbrough den Pfosten (34.). Nach dem Seitenwechsel waren es dann die Gäste, denen das Aluminium zur Seite stand. Mendler traf mit einem direkt aufs Tor gezogenen Eckball in der 52. Minute die Latte. Kurz vor dem Seitenwechsel hatte Mendler aus aussichtsreicher Position den Ball nicht richtig getroffen (38.).

Mitte der zweiten Halbzeit tat sich zunächst nicht mehr viel auf dem Rasen. Als sich der eine oder andere Zuschauer ob des müden Kicks schon fragte, ob er den Ostersamstag nicht besser hätte verbringen können, traf Mendler mit einem Traumtor, das alleine das Eintrittsgeld wert war: 25 Meter vor dem Tor legte sich der 29-Jährige den Ball zum Freistoß zurecht. Vier Schritte Anlauf, Mendler trifft die Kugel mit dem linken Fuß perfekt – und der Ball senkt sich in einer ebenfalls perfekten Flugkurve über die Aspacher Mauer hinweg ins rechte Toreck, wo er vom Innenpfosten ins Netz springt. „Ich habe gleich gesagt: Der ist sicher drin. Das war seine Position. Im Training haut Markus die immer rein in den Winkel – heute war’s genauso“, freute sich Trainer Timo Wenzel über Mendlers Geniestreich in Minute 72.

In der Schlussphase geriet der Erfolg der Homburger dann aber noch einmal in Gefahr. Zunächst schoss der ehemalige Bundesliga-Stürmer Sascha Mölders den Ball knapp neben das Tor (84.). Und der eingewechselte Jonas Kühn scheiterte an Salfeld (86.). Dann war Schluss. 

„Nach etwa 30 Minuten haben wir etwas den Faden verloren. Dann hat eben eine Standardsituation herhalten müssen, aber der Sieg war insgesamt verdient“, analysierte Wenzel. So sah es auch Innenverteidiger Jonas Scholz: „Hinten haben wir fast nichts zugelassen. Aus der ersten halben Stunde müssen wir aber mehr Kapital schlagen.“

Dank ihrer starken Abwehr durften die Grün-Weißen nach fünf sieglosen Spielen dann aber trotzdem endlich wieder aber den ersten Dreier jubeln. „Man kann über 90 Minuten nicht jede Aktion verteidigen. Aber wir haben jetzt drei Mal zu null gespielt. Das ist sehr erfreulich, nicht nur für die Abwehr, sondern für die gesamte Mannschaft“, fand FCH-Außenverteidiger Luca Plattenhardt lobende Worte.

Markus Mendler ist nach seinem 18. Streich bei nur zwei Toren Rückstand auf Hoffenheims Nick Proschwitz übrigens ein Anwärter auf die Torjägerkanone. „Ob ich den noch einhole, muss man sehen. Ich schaue nur auf uns“, sagte Mendler. Drei Partien stehen noch aus, in denen er Proschwitz überflügeln kann. Die erste am kommenden Sonntag, wenn er mit dem FC Homburg um 14 Uhr bei der U21 des VfB Stuttgart antritt. Noch wichtiger wäre für die Saarpfälzer aber ein weiterer Sieg. Auf das die grün-weißen Anhänger nicht wieder über 500 Minuten auf einen Torerfolg warten müssen.

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