Favorit ist in starkem Feld nicht auszumachen

Zweibrücken · Lautstark brettern am Sonntag wieder zahlreiche Motorräder über die Zweibrücker Rennwiese. Bereits zum 56. Mal liefern sich die Fahrer spannende Kämpfe, wobei der Lauf um die „Silberne Rose“ ein Höhepunkt ist.

 Spektakulär sind beim Grasbahnrennen die Rennen der Seitenwagenfahrer mit waghalsigen Unterstützern im Beiwagen. Foto: mw/pma

Spektakulär sind beim Grasbahnrennen die Rennen der Seitenwagenfahrer mit waghalsigen Unterstützern im Beiwagen. Foto: mw/pma

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Ohrenbetäubendes Dröhnen der Motoren, der Geruch von Methanol - und bei der Hitze vor allem riesige Staubwolken in der Luft. Das erwartet Motorsportfans an diesem Sonntag auf der Zweibrücker Rennwiese, wenn der Motorsportclub (MSC) zum 56. Mal zu seinem internationalen Grasbahnrennen ruft.

Seit Tagen wirft das Event seine Schatten voraus. Fangzäune wurden aufgestellt, im vorderen Bereich der Tribüne Platten installiert, Strohballen platziert. "Die Sicherheit steht ganz oben", sagt Rennleiter Michael Laise. Alles ist gerichtet, damit am Sonntagmorgen um 9.30 Uhr das erste Training starten kann. Die offiziellen Rennen beginnen um 13.30 Uhr.

Trotz des immer wieder enormen Aufwands freut sich der MSC auf die Rennen . Der Zwei-Jahres-Rhythmus, den der Verein eingeschlagen hat, habe sich bewährt, erklärt Laise: "Von der Beschaffung der Bahn her auf jeden Fall. Uns ist klar, dass es Leute gibt, die die Rennen gerne öfter hätten, aber auch personell ist das für uns nicht zu stemmen." 15 bis 20 Helfer sind bei den Vorbereitungen auf der Rennwiese derzeit eingebunden. Am Renntag werden es noch mal mehr.

Hochkarätig besetzt sind die Starterfelder. Bei den internationalen Solisten wird erstmals Langbahn-Weltmeister Erik Riss in Zweibrücken am Start sein. Stephan Katt startet nur einen Tag nach einem Rennen zur WM-Quali im südfranzösischen Tayac auf der Rennwiese. Ebenso der Finne Aarni Heikkilä. Chancen auf einen Sieg darf sich auch der Brite Andrew Appleton machen. Der 33-Jährige war 2010 Grasbahn-Europameister und kennt die Strecke in Zweibrücken . Hinzu gesellen sich unter anderem Glenn Phillips, Mitglied des englischen Langbahn-Nationalteams, wie auch Richard Hall. Zum ersten Mal in Zweibrücken ist auch Martin Smolinski. Der 30-Jährige wurde 2011 Grasbahn-Europameister. "Das sind einige klangvolle Namen, einen Favoriten kann ich da nicht ausmachen - das Feld ist sehr stark", erklärt Laise. Da Katt die Strecke gut kennt, traut der Rennleiter dem 35-Jährigen einiges zu. Riss sei sehr talentiert, aber nicht so vertraut mit der Bahn.

Stark besetzt ist auch die internationale Seitenwagen-Klasse. Zehn Teams messen sich hier. Darunter der amtierende Deutsche Meister Markus Venus mit Markus Heiß im Boot und der dänische Meister Stinus Lund mit Beifahrer Mike Fredriksen. Imanuel Schramm gibt sein Debüt in Zweibrücken . Eine Besonderheit: Er hat MSC-Fahrer Hermann Bacher an seiner Seite. Auch die hochkarätigen Felder seien dem neuen Rhythmus zu verdanken. Jedes Jahr könne sich der Verein das nicht leisten. "Das Geschäft ist sehr hart geworden." 3000 Zuschauer würde sich der MSC daher trotz der Hitze wünschen. "Zu heiß ist nie gut", hadert der Rennleiter. Um zumindest den Staub in Grenzen zu halten, müsse die Bahn immer wieder genässt werden. "Mehr können wir nicht machen."

Traditionell geht es im letzten Lauf des Tages in der internationalen Soloklasse um die "Silberne Rose" der Stadt, die von Oberbürgermeister Kurt Pirmann verliehen wird. Das Rennen sei sehr beliebt, da es in einem einzigen Lauf entschieden wird. "So können auch Underdogs gewinnen." Zudem sei auch der Preis, "den es sonst nirgendwo zu kaufen gibt", besonders.

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