European Games Vorfreude auf ungewöhnlichen Wettkampf

Zweibrücken · LAZ-Sprinterin Sina Mayer startet mit der Leichtathletik-Nationaltmannschaft bei den European Games in Minsk – in einem besonderen Teamwettbewerb.

 Punkte zum Teamwettbewerb bei den Europaspielen beitragen will LAZ-Sprinterin Sina Mayer (Mitte).

Punkte zum Teamwettbewerb bei den Europaspielen beitragen will LAZ-Sprinterin Sina Mayer (Mitte).

Foto: bir/Wolfgang Birkenstock

Teamarbeit ist für Sina Mayer nichts Neues. Gerade erst sprang die Sprinterin beim Sky’s the Limit-Meeting des LAZ Zweibrücken von einer Ecke in die andere, um überall dort zu helfen, wo es gerade nötig war. Auf der Tartanbahn ist die 24-Jährige aber doch zumeist als Einzelkämpferin unterwegs. Ganz anders sieht das bei den European Games in Minsk aus.

Am Freitagmorgen machte sich das Aufgebot des Deutschen Leichtathletikverbandes (DLV) auf zu den Europaspielen nach Weißrussland, wo die Wettkämpfe in einem komplett neuen Team-Modus – in drei K.o-Runden und einem Finale – ausgetragen werden. „Das ist für uns schon etwas ungewöhnlich“, sagt Mayer mit Blick auf den anstehenden Wettbewerb. Insgesamt sind 24 Nationen in der Leichtathletik am Start. „Es gibt vier Matches, an einem Match nehmen sechs Nationen teil“, erklärt die Sprintspezialistin des LAZ Zweibrücken. Deutschland startet am Sonntag in einer Gruppe mit Zypern, Griechenland, Ungarn, der Schweiz und der Slowakei.

Nacheinander werden die Disziplinen durchgeführt. Auf dem Wettkampf-Programm bei den Frauen stehen die 100 Meter, 100 Meter Hürden, Weitsprung und Speerwurf. Die Männer starten über 100 Meter, 110 Meter Hürden und Hochsprung. Hinzu kommt eine Mixed-Staffel über 4 Mal 400 Meter, die im Herbst in Doha (Katar) erstmals auch zu den offiziellen WM-Wettbewerben zählt. Am Ende machen sich je zwei Männer und zwei Frauen in einer Medley-Staffel auf Verfolgungsjagd. „Dabei werden Punkte für die Plätze eins bis sechs vergeben. Nach acht Disziplinen entscheidet sich, wer direkt ins Halbfinale einzieht“, erklärt Sina Mayer. Das schaffen die jeweiligen Sieger der Matches sowie die zwei besten Zweiten. Alle anderen Teams müssen dienstags im Viertelfinale noch einmal ran. Das Halbfinale steht am Mittwoch mit zwei Matches à sechs Teams an. Im Finale am kommenden Freitag kämpfen dann die besten sechs Mannschaften um den Sieg.

„Dieses Team-Feeling ist schon etwas Besonderes, ansonsten sind wir alle ja eher als Individualisten unterwegs“, freut sich die 24-Jährige auf den Wettkampf. Vor allem aber auch darauf, nach ihrer vierwöchigen Wettkampfpause endlich wieder ein Rennen zu bestreiten. Nach der „guten Vorbereitung“ musste Mayer, die mittlerweile ihren Trainingsschwerpunkt nach Paderborn zu Coach Thomas Prange verlagert hat (wir berichteten), gleich nach dem Auftakt in Weinheim ruhiger treten. „Die Verletzung war eigentlich nicht so schlimm“, sagt Mayer, „ich hatte mit muskulären Problemen am Gesäßmuskel zu kämpfen“. Auf einen Start bei der Hochschul-DM musste die LAZ-Sprinterin, die derzeit über die 100 Meter die 11,73 Sekunden aus Weinheim als Saisonbestleistung stehen hat, verzichten. Auch die Universiade im Juli in Neapel hatte sie sich vor der Deutschen Meisterschaft Anfang August in Berlin ursprünglich zum Ziel gesetzt. „Der Normzeitraum ist aber jetzt schon gelaufen“, erklärt Mayer. „Das ist schade, es war für mich aber erst mal wichtig, wieder fit und gesund zu werden.“

Das ist Sina Mayer nun wieder, sodass sie voller Tatendang nach Weißrussland reist. „Minsk wird sicher cool.“ Vor allem dann, wenn sie es in dem Teamwettkampf schaffen sollte, über die 100 Meter näher an ihre Bestzeit von 11,25 Sekunden heranzukommen.

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