„Es geht um mehr als drei Punkte“

Zweibrücken/Homburg · Derbyzeit an diesem Samstag, 14 Uhr, im Zweibrücker Westpfalzstadion. Der FC Homburg ist in der Regionalliga-Partie zu Gast beim SVN Zweibrücken. Dabei begegnen sich auf und neben dem Platz alte Bekannte.

 Unter anderem für SVN-Stürmer Irvin Parra (hinten) gibt es am Samstag ein Wiedersehen mit alten Bekannten, wenn sein Ex-Cub FC Homburg zum Derby ins Westpfalzstadion kommt. Foto: cos/pm

Unter anderem für SVN-Stürmer Irvin Parra (hinten) gibt es am Samstag ein Wiedersehen mit alten Bekannten, wenn sein Ex-Cub FC Homburg zum Derby ins Westpfalzstadion kommt. Foto: cos/pm

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Viele alte Bekannte treffen am Samstag aufeinander, wenn der FC Homburg im Derby zu Gast beim SVN im Westpfalzstadion ist. Eine besondere Kulisse. Klar ist, dass beide Teams die drei Punkte absahnen wollen. Doch den Druck sieht Peter Rubeck, Trainer des Regionalliga-Aufsteigers aus Zweibrücken, ganz bei den Gästen. Die Grün-Weißen seien als einer der Favoriten in die Saison gestartet, "haben nach der Winterpause noch mal angreifen wollen und den Lizenzantrag für die 3. Liga gestellt - und haben jetzt sechs Punkte weniger als wir", betont der 52-Jährige. Gewinnt der SVN am Samstag, sind es neun, verliert er, drei. "Doch damit könnten wir gut leben", sagt Rubeck mit gelassener Miene. Doch obwohl es immer das Ziel sei, drei Zähler zu sichern, sei es auch klar, "dass wir die gegen Homburg noch lieber holen - es ist schließlich ein Lokalderby".

Vorfreude bei Spielern

Eines auf das sich auch SVN-Stürmer Irvin Parra besonders freut. Er kam im August 2012 von den Saarländern an die Hofenfelsstraße. Der 20-Jährige ist sich sicher, "dass wir am Ende der 90 Minuten die drei Punkte kriegen - ich glaube an unsere Mannschaft". Und nicht nur für den Stürmer ist es ein Aufeinandertreffen mit seinem Ex-Verein. Peter Rubeck, Cedric Mimbala, Torwart Thorsten Hodel, der von 2003 bis 2010 das Trikot der Grün-Weißen überstreifte, standen schon im Dienste des FCH. "Alles was dort nicht ‚gebraucht wird', kommt zu uns", scherzt Rubeck, "Trainer, Spieler, Pressesprecher, Schatzmeisterin, Fotograf - wir sind ja fast schon eine Filiale". Besonderer Motivationsreden vor dem Anpfiff bedarf es da nicht.

Doch auch in den Reihen des FCH kehrt einer mit einem besonderen Gefühl ins Westpfalzstadion zurück: der Zweibrücker Dennis Gerlinger. Der 23-Jährige spielte 2010/11 beim SVN, ehe er über die VB Zweibrücken 2011 nach Homburg wechselte. "Klar, als Zweibrücker und ehemaliger Spieler geht es für mich um mehr als drei Punkte", meint der Stürmer. Gerlinger würde sich freuen, wenn er ausgerechnet im Westpfalzstadion seine Flaute beenden könnte. Sein letztes Tor wurde am 7. Dezember im Heimspiel gegen den SC Pfullendorf notiert. Indessen fordert Sebastian Stache, bis zum Saisonende Interimstrainer beim FCH, beim SVN in Sachen Spielwitz, Taktik, Laufbereitschaft und Aggressivität alles in die Waagschale zu werfen, um zu gewinnen. "Wir wissen um unsere Qualitäten, nur müssen wir unser Potenzial auch umsetzen."

Und auch der Trainer des Tabellenfünften, Peter Rubeck, weiß, dass er auf "eine Top-Mannschaft" trifft. Das Training hat er nach der "Willensschulung" in der vergangenen Woche nun wieder etwas heruntergeschraubt. Dennoch hätten alle Gas gegeben. Rubeck: "Das zeigt, dass die Spieler sich auf die Partie freuen und alle auflaufen wollen." Auch Parra hat hart an sich gearbeitet, nachdem es nach der Winterpause nicht mehr so rund lief. "Das Gefühl war nicht so da. In der Vorrunde habe ich besser gespielt", gibt der 20-Jährige selbstkritisch zu. Aber es bleibe ja noch etwas Zeit, wieder an die guten Leistungen anzuknüpfen, um dann dem nun gesteckten Saisonziel des Trainers gerechtzuwerden. "Dass wir auf der Position stehen, haben wir uns hart erarbeitet", erklärt Rubeck. Natürlich sei er jetzt nicht mehr damit einverstanden, die Saison auf Platz 14 zu beenden. "Wir wollen möglichst weit vorne landen, doch Priorität Nummer eins ist es für uns, den Pokal zu gewinnen - wenn wir dann nebenbei noch den FC Homburg bezwingen, wäre das auch ganz nett." Aber der Coach könne es auch einschätzen, wenn das am Samstag nicht klappt. Denn bislang habe der Aufsteiger nicht so viel falsch gemacht. "Das beweist auch die Tatsache, dass drei unserer Spieler ein Angebot für die 3. Liga haben."

Stache wird auf Homburger Seite personell wohl einige Veränderungen vornehmen. "Ich habe wieder mehr Alternativen." Emil Noll kehrt nach überstandener Grippe in die Abwehrkette zurück. Claudio Bellanave dürfte nach Absitzen seiner Gelbsperre wieder zurück in die Startelf kehren. Im Derby muss der SVN-Trainer auf René Schwall verzichten, der wegen eines Kreuzbandrisses ausfällt (wir berichteten). Auch Adam Bouzid fehlt weiterhin. Ob Irvin Parra wieder von Beginn an auflaufen wird, verrät Rubeck nicht. "In den letzten Partien hat er nicht das gezeigt, was er kann, aber im Training hat er hart gearbeitet - wir werden es am Samstag sehen", lässt sich der 52-Jährige nicht in die Karten schauen.

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