Virtueller Verbandstag des SWFV Außergewöhnliche fünfjährige Amtszeit
Edenkoben · Beim ersten virtuellen Verbandstag des SWFV steht unter anderem die Neuwahl des Präsidiums auf der Tagesordnung – sowie der Antrag des SV Ixheim und der VB Zweibrücken zur Bildung von Spielgemeinschaften bis zur Herren-Verbandsliga.
Ungewöhnliche fünf Jahre liegt der letzte Verbandstag des Südwestdeutschen Fußballverbands (SWFV) zurück. Außergewöhnlich sind allerdings auch die Umstände, aufgrund derer die für 2020 geplante Versammlung veschoben worden war. Hatten die SWFV-Verantwortlichen durch die coronabedingte Verlegung im Vorjahr noch auf die Möglichkeit einer Präsenzveranstaltung gehofft, wird der Verbandstag an diesem Samstag ab zehn Uhr nun erstmals virtuell durchgeführt. „Das ist nicht nur den derzeit geltenden staatlichen Regelungen geschuldet, sondern auch dem Anliegen, die Gesundheit Aller zu schützen“, erklärt der SWFV in einer Mitteilung.
Dass der Verbandstag nun digital durchgeführt werden muss, ist aber sicher nicht die größte Herausforderung der zurückliegenden eineinhalb Jahre. „Wir haben ja durch Kreisschiedsrichtertage, Kreisjugendtage und zehn Kreistage bereits Übung“, erklärt SWFV-Sprecher Oliver Herrmann mit einem Lachen und fügt an: „Wir haben in dieser Woche auch zwei Testveranstaltugen mit insgesamt 60 Vereinen durchgeführt – bislang lief alles reibungslos.“
Reibungsloser als die vergangenen 16 Monate nicht nur für den gesamten Amateurfußball: Ausbruch der Corona-Pandemie, Lockdown, Stillstand in Trainings- und Spielbetrieb, zwei abgebrochene Spielzeiten. Die vergangene fünfjährige Amtszeit von SWFV-Präsident Dr. Hans-Dieter Drewitz war damit sicher die herausfordernste seit der Übernahme des Postens 2010. Dennoch wird der 72-Jährige, der vor elf Jahren auf Georg-Adolf Schnarr folgte – und nach Karl Fahrbach (Ludwigshafen), Eugen Müller (Ludwigshafen) sowie Schnarr erst der vierte SWFV-Präsident seit Gründung des Verbandes am 23. Juli 1949 ist – am Samstag für eine weitere Amtszeit kandidieren. Die dann allerdings nur drei Jahre betragen wird. „Normalerweise wählen wir für vier Jahre“, sagt Oliver Herrmann. Der Verbandstag 2024 – im Jahr des 75. SWFV-Jubiläums – soll aber wie geplant stattfinden. „Wir kommen dann wieder in den normalen Rhythmus rein.“ Als eine große Aufgabe der nächsten Jahre sieht es Drewitz an, „den Wiedereinstieg in die Normalität nach der Pandemie zu meistern“. Auch der gesellschaftliche Wandel und das veränderte Freizeitverhalten seien eine große Herausforderung für den Fußball.
Neben den Neuwahlen stehen zudem einige Satzungsänderungen auf der Tagesordnung. So soll es künftig zum Beispiel einen Ausschuss der jungen Generation geben. Auch verschiedene Anträge gehen in den Verbandstag ein. Darunter der der VB Zweibrücken und des SV Ixheim zur Zulassung von Spielgemeinschaften auch oberhalb der A-Klasse, was im Südwestdeutschen Fußballverband – anders als etwa im Saarland – derzeit nicht möglich ist. Im Kreistag des Fußballkreises Pirmasens/Zweibrücken, in dem die Vereine dem Antrag im April zustimmten, hatte VBZ-Vorstandsmitglied Johannes Müller erklärt, dass „ab der Bezirksliga nur ein spieltechnischer Zusammenschluss möglich ist. Das bedeutet, dass alle Spielerpässe im aktiven Bereich auf einen Verein geschrieben werden müssen“. Dadurch sei ein Club im Aktivenbereich nicht mehr existent. Dies habe auch Auswirkungen auf die A-Junioren. Im vorliegenden Fall hat der SV Ixheim, der seit 2018 gemeinsam mit den VBZ auflief, die Pässe der Aktiven auf die VB Zweibrücken umgeschrieben. Da der SV Ixheim somit keine eigene aktive Mannschaft hatte, konnten die A-Jugendlichen ohne Ablöse wechseln. „Immer mehr Vereine werden in Zukunft ohne solche Spielgemeinschaften keinen aktiven Spielbetrieb mehr aufrechterhalten können“, verweist der SVI-Vorsitzende Sascha Grimm auf die sinkende Zahl von eigenständigen Jugend- und Aktiventeams. Die Konsequenz aus der derzeitigen Regulegung im SWFV sei, dass der Verband „das Vereinssterben fokussiert beziehungsweise die Vereine zu einer Fusion zwingt. Somit sollen teilweise über 100-jährige Vereinstraditionen ad acta gelegt werden, um Neugründungen beziehunsgweise Fusionen anzustreben“, heißt es in dem Antrag.
Da der Club von der Römerstraße in dieser Saison wieder eine eigenständige Aktivenmannschaft in den Spielbetrieb schickt, wird diese nur unter der Fahne des SV Ixheim in der C-Klasse auflaufen. Die bisher gemeinsame erste (Landesliga) und zweite Mannschaft (A-Klasse) werden wieder als VB Zweibrücken ins Rennen gehen.
