Leichtathletik Erste schwere Hürde überwunden

Zweibrücken · Stabhochspringer Daniel Clemens vom LAZ Zweibrücken schaut nach ordentlichem Auftakt zuversichtlich in diese Saison.

Wieder richtig ins Fliegen kommen. Das ist das primäre Saisonziel von Daniel Clemens. Nachdem der Stabhochspringer des LAZ Zweibrücken im vergangenen Jahr noch mit den Nachwehen seiner Fußverletzung zu kämpfen hatte, ist er mit dem Auftakt des neuen Jahres schon ganz zufrieden. Beim Neujahrsspringen in Merzig schwang er sich über 5,31 Meter, am vergangenen Wochenende in Potsdam standen 5,38 in der Ergebnisliste. „Dieser letzte Wettkampf war eigentlich ganz gut. Ich hatte auch sehr gute Versuche über 5,48 Meter“, erklärt der 25-Jährige. Einmal war er sogar drüber. „Ich habe mich aber zu früh gefreut und beim Jubeln doch noch gerissen. Das war ärgerlich.“ Dennoch sei es für den Kopf wichtig zu wissen, dass die Höhen noch drin sind.

Noch entscheidender sei allerdings das erste Meeting des Jahres in Merzig gewesen. Erstmals seit seiner einjährigen Verletzung aus der Saison 2016 ist Clemens dort einen Wettkampf aus 16 Schritten Anlauf gesprungen, erstmals auch wieder mit härteren Stäben. „Im vergangenen Jahr habe ich nur Sprünge aus 14 Schritten gemacht. Mit den härteren Stäben kostet es dann schon Überwindung, den Absprung zu nehmen. Wenn man es dann einmal gemacht hat, ist es aber wieder gut“, sagt Clemens lachend und hofft nach diesem Schritt, „dass es in diesem Jahr auch wieder höher hinausgehen kann“. In der zurückliegenden Wettkampfsaison, in die der Zweibrücker erst im Sommer eingestiegen ist, hatte er doch zu kämpfen. Nach seiner Pause meldete er sich zwar mit dem Sieg bei der deutschen Hochschulmeisterschaft ganz ordentlich zurück. An seine Bestmarke von 5,60 Metern kam er allerdings nicht heran und verpasste die Qualifikation für die deutschen Meisterschaften. Das Soll in diesem Jahr anders laufen. Eine wichtige Voraussetzung dafür sei gewesen, dass er gesund und verletzungsfrei durch die Wintervorbereitung gekommen ist. Zwar fehlten ihm nach über fünf Wochen Bundeswehrlehrgang in Warendorf noch ein paar Sprünge, aber das komme noch. Wichtig sei, dass der Fuß hält, der Körper mitmacht.

Am liebsten hin bis zur Teilnahme an den Europameisterschaften im Sommer in Berlin. „Das wäre natürlich ein Traum.“ Die Normhöhe von 5,65 Metern, die die neue Bestmarke für Clemens bedeuten würde, habe er eher theoretisch drauf, ist sich der ehrgeizige Athlet sicher. Aber es komme immer auch auf die Leistungen der anderen deutschen Athleten an. Nicht nur Raphael Holzdeppe, Karsten Dilla, Florian Gaul oder die deutsche Nachwuchshoffnung Bo Kanda Lita Baehre (Bayer Leverkusen), der in diesem Jahr bereits 5,60 Meter überflogen hat, hätten diese Höhe drauf und seien demnach Kandidaten für die EM. Und sie alle träumen vom Start vor heimischem Publikum. „2009 war ich bei der WM in Berlin als Zuschauer im Stadion. Das war schon ein tolles Erlebnis. Und wenn man jetzt sieht, wie viele Tickets für die EM schon weg sind, hat man natürlich Lust, im Olympiastadion als Athlet dabei zu sein. Die Motivation ist auf jeden Fall da“, betont Clemens.

 Der Zweibrücker Stabhochspringer Daniel Clemens ist zum Saisonstart bereits ganz gut in Schwung gekommen.

Der Zweibrücker Stabhochspringer Daniel Clemens ist zum Saisonstart bereits ganz gut in Schwung gekommen.

Foto: Wolfgang Birkenstock

Am kommenden Wochenende stehen für den Zweibrücker Höhenflieger aber zunächst einmal die Rheinland-Pfalz-Meisterschaften in Ludwigshafen auf dem Wettkampf-Programm. Diesen folgt der vereinseigene Himmelsstürmer-Cup am Karnevalssamstag. Dieser sei auch bei der sechsten Auflage noch immer ein Highlight der Hallensaison. Zumal sich Clemens nach der Zwangspause im vergangenen Jahr besonders darauf freut, wieder vor der eigenen Haustür starten zu können. „Es ist immer wieder ein tolles Gefühl. vor den vielen Menschen zu springen, die einen kennen und einen als Lokalmatadoren vielleicht nochmal ein bisschen mehr anfeuern.“ Eine Woche nach dem LAZ-Meeting geht es für die deutschen Leichtathleten dann in Dortmund um den nationalen Hallentitel. Den Abschluss der Wintersaison bildet für Daniel Clemens das Stabhochsprung-Meeting in Bad Oeynhausen. „Dann ist die Hallensaison schon wieder zu Ende.“ In einem zweieinhalbwöchigen Trainingslager in Südafrika werden dann Ende März die Grundlagen für die Sommersaison gelegt. Womöglich mit dem Höhepunkt: EM-Start in Berlin.

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