Handball-Oberliga Erst nach der Pause in meisterlicher Form
Diefflen/Zweibrücken · Der nächste Schritt in Richtung 3. Liga ist gemacht: Die erste Herrenmannschaft des SV 64 Zweibrücken hat am Samstagabend das Saarderby in der Handball-Oberliga beim HC Dillingen/Diefflen souverän mit 27:16 (12:9) gewonnen.
Rund 120 Zuschauer waren in die Dieffler Sporthalle gekommen, um das Derby gegen den Tabellenführer aus Zweibrücken zu sehen. Gut die Hälfte davon reiste aus der Rosenstadt an, feuerte ihr Team mit Trommeln und Fanfaren an und sorgte somit für eine richtig gute Stimmung beim Oberligaspiel des Ersten beim Tabellenletzten. Auf dem Spielfeld war in den ersten zwölf Minuten bis zum Zwischenstand von 3:5 allerdings kein großer Unterschied zu erkennen. Die Schützlinge von Trainer Stefan Bullacher taten sich gegen aufopferungsvoll kämpfende Gastgeber durchaus schwer. Dillingen knüpfte nahtlos an die gute Leistung ihres Auswärtsspiels bei den Sportfreunden Budenheim an und bot den Gästen ein Duell auf Augenhöhe.
SV-Trainer Bullacher reagierte, beorderte den erfahrenen Benni Zellmer ins Abwehrzentrum und fortan eroberten die Löwen immer wieder den Ball. Vor allem die Flügelzange mit Philipp Hammann und Tim Schaller schalteten am schnellsten und münzten die Ballgewinne schnörkellos in Kontertore um. Im Angriff zog Spielmacher Marc-Robin Eisel, mit achte Treffern bester Werfer der Partie, klug die Fäden und als Zellmer etwa zehn Minuten nach der Umstellung den Treffer zum 12:4 erzielte, schien die Vorentscheidung bereits früh gefallen zu sein.
Doch die 64er hatten die Rechnung ohne Andreas Altmeyer und Pascal Simon gemacht. Die beiden Routiniers fanden jetzt immer wieder die richtigen Lücken im Zweibrücker Abwehrverband und im Dillinger Gehäuse wuchs Torwart Dominik Robert mit starken Paraden über sich hinaus. Als Folge gelang den Saarpfälzern bis zum Seitenwechsel kein einziger Treffer mehr und durch einen 0:5-Lauf war die Partie zur Pause beim 9:12 plötzlich wieder völlig offen. War der Einbruch vor der Halbzeit für viele Fans fast unerklärlich, übernahm SV-Trainer Bullacher im Anschluss bereitwillig die Verantwortung dafür: „Das geht voll auf meine Kappe. Ich wollte in so einem Spiel allen 14 Jungs ausreichend die Gelegenheit geben, um sich auszuzeichnen und Spielpraxis zu sammeln. Die Oberliga ist so stark, dass ich dazu nicht allzu häufig die Möglichkeit habe. Am Ende waren es in der Situation vielleicht ein paar Wechsel zu viel. Das war aber auch nicht dramatisch und wir haben es nach der Halbzeit ja auch direkt wieder korrigiert“.
Und so war es dann auch. Bullacher schickte mit Hammann, Schaller, Eisel, Grieser, Ihl und Zellmer seine an diesem Abend besten Feldspieler auf die Platte und brachte mit Benni Berz für Marko Ivankovic auch gleich noch einen Torwart, der einen Sahnetag erwischen sollte. Berz entschärfte neun von 16 Würfen und avancierte zum sicheren Rückhalt seines Teams. Binnen zwölf Minuten war der alte Acht-Tore-Vorsprung wiederhergestellt (11:19/42.) und der Tabellenführer ließ keinen Zweifel mehr aufkommen, wer am Ende die Punkte einfahren würde. Zwischenzeitlich wuchs die Differenz sogar auf zwölf Tore Unterschied an, aber die die Truppe von Sven Malte Hoffmann zeigte bis zum Schlusspfiff eine gute Moral und wollte auf jeden Fall ein ähnliches Debakel wie im Hinspiel beim 41:18 vermeiden. Den Schlusspunkt setzte der starke Kreisläufer Pascal Simon mit seinem Treffer zum 16:27.
HC-Trainer Hoffmann äußerte sich im anschließenden Trainergespräch positiv zu den Gewinnern und den Verlierern: „Dass wir hier heute keine Punkte holen können, wussten wir vorher. Die Zweibrücker spielen so einen super Handball, das schau ich mir ja selbst immer gerne an. Dort wird ein richtig guter Job gemacht. Aber meine Jungs haben großartig gekämpft und haben sich nie aufgegeben, ganz egal wie der Spielstand war.“
Am kommenden Samstag (19.30 Uhr) treten die Löwen auswärts bei der HSG Kastellaun/Simmern an.