Erfolg hängt vom Körper und Kopf ab

Zweibrücken · Bei einem Spitzensportler müssen Körper und Kopf Leistung bringen. Der Sportpsychologe Sebastian Brückner stellte einige Techniken vor, um die mentale Leistung zu steigern. Diese helfen auch Breitensportlern.

 Die Gäste des Stammtisches folgten gestern Abend dem Vortrag von Dr. Sebastian Brückner (Vierter von rechts). Foto: Svenja Kissel

Die Gäste des Stammtisches folgten gestern Abend dem Vortrag von Dr. Sebastian Brückner (Vierter von rechts). Foto: Svenja Kissel

Foto: Svenja Kissel
 Geschafft: LAZ-Stabhochspringer Daniel Clemens schreit seine Freude nach dem gelungenen Versuch heraus. Der ganze Druck fällt von ihm ab. Foto: bir/pma

Geschafft: LAZ-Stabhochspringer Daniel Clemens schreit seine Freude nach dem gelungenen Versuch heraus. Der ganze Druck fällt von ihm ab. Foto: bir/pma

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"Bei den Topathleten muss alles passen. Der Körper und der Kopf", meinte der Militär-Europameister im Stabhochsprung vom LAZ Zweibrücken, Daniel Clemens, gestern Abend beim Merkur-Sportstammtisch. "Je höher ein Athlet springt, um so mehr muss das Mentale stimmen." So fragte der Sportpsychologe und -wissenschaftler Sebastian Brückner auch die Stammtischrunde, welchen Anteil des Erfolgs vom Kopf abhängt.

Von 51 Prozent, wie der LAZ-Vorsitzende Bernhard Brenner vermutet, über 70 Prozent, wie Horst Kircher sagte, bis zu 100 Prozent (Herbert Brünisholz) reichten die Antworten. Brückner stellte nach seinen Erfahrungen fest, dass mit steigendem Leistungsniveau auch der Anteil der "Kopfarbeit" steigt. Auch Studien aus Nordamerika bestätigten dem Wissenschaftler am Olympiastützpunkt Rheinland-Pfalz/Saarland zufolge, dass erfolgreiche Sportler insgesamt besser mental vorbereitet sind.

Wie sieht das aus? Hier gibt der 22-jährige Stabhochspringer Clemens einen Einblick in die Arbeit. Nach guten Trainingssprüngen soll noch ein "richtiger Kracher" kommen. Dann muss man sich vorstellen, das ist die Deutsche Meisterschaft oder Europameisterschaft. "Du musst den Sprung im Spitzenwettkampf schon im Training durchleben."

Dazu gibt es nach Aussage Brückners einige Techniken, wie Ziele erarbeiten, Entspannungstechniken lernen, Vorstellungstraining oder Konzentrationsübungen. Diese Techniken könnten Sportpsychologen nahebringen oder auch gut ausgebildete Trainer. Diese Techniken seien auch übertragbar vom Spitzen- auf den Amateur- und Breitensport. Und von der Individualsportart auf den Mannschaftssport. Damit räumte Brückner auch mit dem Vorurteil auf, dass Sportpsychologie nur etwas für Spitzensportler sei. "Das kann jedem nutzen. Auch in Schule und Beruf." Auch einem weiteren Mythos, dass Sportpsychologie nur etwas für Sportler mit psychischen Problemen sei, widersprach der Wissenschaftler. Brückner. "Die Sportpsychologie verbessert nicht über Nacht die Ergebnisse." Sie bewirke keine Wunder. Die Sportpsychologie sei die Schnittstelle zwischen Psychologie, Sportwissenschaft und der sportlichen Praxis.

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