Radsport Entscheidung nach dem Zielfoto

OBERBEXBACH · Der Oberbexbacher Lokalmatador Michael Gannopolskij hat das Radrennen bei sich vor der Haustüre gewinnen können. Doch es war ganz schön knapp zum Schluss.

Am Ende eines langen Tages musste das Zielfoto entscheiden. Es war an Pfingstmontag genau 18 Uhr, als beim traditionellen Radrennen in Oberbexbach die letzte Entscheidung nahte. Beim Höhepunkt, dem Rennen der Elite-Amateure über 68 Kilometer, fuhren zwei Sportler fast gleichauf über die Ziellinie. Minutenlang war unklar, ob der Oberbexbacher Lokalmatador Michael Gannopolskij oder Fabian Genuit vom Team Möbel Ehrmann als Sieger des Hauptrennens hervorgingen. Das Siegerfoto wurde genau ausgewertet. Erst dann war klar, dass ein Gastgeber-Erfolg des RV Blitz gefeiert werden durfte. „Wir waren als Team ganz vorne gut vertreten. Am Schluss ging es nur noch darum, dranzubleiben. Bei uns im Team fährt jeder für jeden und wir sind eine verschworene Gemeinschaft“, erklärte Gannopolskij. Der 33-Jährige freut sich nun auf den anstehenden Urlaub. „Ich hatte unter der Woche mit Fieber zu kämpfen. Ich hatte mich zunächst gar nicht gut gefühlt – um so schöner ist nun natürlich die Freude über Platz eins und wie gut es mit dem Team insgesamt geklappt hat“, meinte der Lokalmatador. Auf dem Heimkurs sei es wichtig, „mit Auge zu fahren. Es geht relativ lange hoch. Und wenn der Wind etwas oben steht, dann kann sich das Ganze auch noch einmal schnell aussortieren“. Die richtige Taktik sei wichtig.

Ein zufriedenes Gesamtfazit zog Thomas Ruffing vom Veranstalterverein. Seit 45 Jahren ist der 60-Jährige bereits aktiv mit dabei. Derzeit betreibt das Ur-Gestein seine letzte Saison und startete daher auch letztmalig beim Heimrennen. Er ist der Rennsport-Spartenleiter bei Blitz. „Wir bieten hier einen schweren und anspruchsvollen Kurs an, da es ständig hoch und runter geht. Selbst bei Regen ist er ein sicherer Kurs. Aber natürlich sind wir darüber froh, dass die Witterung trotz anderweitiger Vorhersagen so gut gehalten hat“, betonte Ruffing. Mit den ungefähr 250 Teilnehmern sei man zufrieden. Genau wie in anderen Sportarten gelte es, dem Abwärtstrend im Nachwuchsbereich entgegenzusteuern. „Es muss zwei bis drei Mal pro Woche trainiert werden. Und vor allem müssen die Eltern dazu bereit sein, die Kinder Sonntag für Sonntag auf ein Radrennen zu fahren“, sagte Ruffing. Sein Dank gilt den Behörden vom Kreis und der Stadt, den Sponsoren und den anderen Vereinen, die ihren Beitrag zum Gelingen dieser Großveranstaltung leisten. „Der Weg führt immer mehr dorthin, dass sich die Vereine gegenseitig unterstützen. Wir hoffen, dass wir mit der Veranstaltung noch einige Jahre so weitermachen können“, sagte Ruffing.

Die Zuschauerresonanz sei über den gesamten Tag sehr gut gewesen. Bis Ende September sitzt nun Ruffing noch selbst im Sattel. Beim letzten Heimrennen gab es noch einmal Platz zwei. Seine Trainertätigkeit wird der Rennsport-Spartenleiter fortsetzen. „Ich hoffe, dass noch mehr Nachwuchs dazukommt und wir so immer wieder frisches Blut an die Aktiven heranführen können. Die Eltern müssen mitziehen, die Kinder müssen wollen und wir als Verein müssen ein gescheites Training anbieten“, nannte Ruffing die in Sachen Nachwuchsarbeit „entscheidenden drei Faktoren“.

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