EM-Sturz vom Reck: Hambüchen muss unter Schmerzen aufgeben

Sofia · Erst die Reckstange verfehlt, dann böse auf den Rücken geknallt: Statt nach der Goldmedaille zu greifen, hat Fabian Hambüchen zum Abschluss der Europameisterschaften in Sofia nach einem Sturz im Finale des Königsgeräts aufgeben müssen. Schon beim zweiten Flugelement, dem gebückten Kovacs, bekam Hambüchen die Stange nicht mehr zu fassen und konnte den Abflug nicht vermeiden.

Er rappelte sich unter Schmerzen auf und entschied sich nach einer kurzen Diskussion mit seinem Vater und Trainer Wolfgang dafür, den Wettkampf nicht fortzusetzen. Hambüchens Pech war das Glück von Epke Zonderland. Der Olympiasieger und Weltmeister aus den Niederlanden holte sich fast wie selbstverständlich und überlegen den Titel. Schon zuvor am Barren, den TG-Saar-Turner Oleg Wernjajew gewann, war Zonderland mit Bronze dekoriert worden.

Der gesunde Hambüchen hatte am Samstag maßgeblichen Anteil daran gehabt, dass die deutsche Riege im Mannschafts-Finale nach schwacher Leistung im Vorkampf noch an Bronze schnuppern durfte und mit Rang vier einigermaßen im Haben blieb. "Im Vorfeld sind Fehler gemacht worden. Wir müssen analysieren, wo wir anders arbeiten müssen", so Bundestrainer Andreas Hirsch und hatte dabei einen Adressaten im Blickfeld. Vor allem Marcel Ngyuen blieb deutlich unter seinen Möglichkeiten, nicht einmal an seinem Spezialgerät erreichte der zweimalige Barren-Europameister den Endkampf. Am Reck nahm ihn der Chefcoach sogar aus der Riege für das Teamfinale, doch der Stuttgarter ging mit dieser Degradierung locker um: "In unserer Mannschaft kann jeder Reck turnen."

Der Nachwuchs jedenfalls kann die arrivierten Athleten noch nicht unter Druck setzen. Rang neun in der Mannschaftswertung folgte ein 21. Platz im Mehrkampf für den Erfurter Nils Dunkel. Immerhin: Als Vierter turnte Dunkel am Pauschenpferd nur knapp an einer Medaille vorbei.

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