Eishockey-Regionalligist EHC Zweibrücken Jetzt geht es in „die heiße Phase“ der Saison

Mannheim/Zweibrücken · Mit einem Sieg und einer Niederlage hat der EHC Zweibrücken die Hauptrunde der Eishockey-Regionalliga Südwest beendet. Die ist nun aber schon „Schnee von gestern“. Für den Zweiten richtet sich der Blick auf das Playoff-Viertelfinale gegen die Maddogs Mannheim.

 Dan Radke machte am Samstag nicht nur ein starkes Spiel, er führte die Hornets auch erstmals als Kapitän auf das Eis.

Dan Radke machte am Samstag nicht nur ein starkes Spiel, er führte die Hornets auch erstmals als Kapitän auf das Eis.

Foto: Martin Wittenmeier

„Super-Hornets, Super-Hornets, hey, hey...“ Mit lautstarken Sprechchören der 70 mitgereisten Fans ließ sich der Zweibrücker Eishockey-Regionalligist am Samstagabend feiern. Durch den souveränen 11:3 (5:1/5:1/1:1)-Erfolg im Auswärtsspiel bei den Maddogs Mannheim hatte das Team von Trainer Ralf Wolf Hauptrunden-Platz zwei bereits gesichert, bevor es in das abschließende Heimspiel gegen den Tabellenvierten aus Hügelsheim ging. In dem „Härtetest“ vor den am kommenden Wochenende startenden Playoffs mussten die Hornets dann am Sonntagabend vor 578 Zuschauern eine knappe 2:3 (0:1/1:2/1:0)-Heimpleite hinnehmen. Dennoch bleibt Zweibrücken Zweiter und trifft in der Finalrunde somit erneut auf die Maddogs.

 Bei dem Sieg in Mannheim am Samstag „hat man gesehen, dass es ein ganz anderes Spiel ist, wenn wir mit drei kompletten Reihen antreten“, blickt EHCZ-Trainer Ralf Wolf zufrieden auf die erste Partie des Wochenendes zurück. Seine Mannschaft habe eine ganz andere Geschwindigkeit aufs Eis bringen können. Einmal mehr sei deutlich geworden, „dass ich unbedingt eine breite Bank brauche, damit wir auch reagieren können, wenn wir während eines Spiels Ausfälle haben. Das wird uns am Ende retten“. Das haben die Zweibrücker nicht erst in Zeiten der Corona-Pandemie gelernt, die die Mannschaften immer wieder durch kurz- und langfristige Spielerausfälle vor Herausforderungen stellen. Lehrreich war in dieser Hinsicht für die Hornets auch das Playoff-Halbfinale 2020 gegen Heilbronn. „Wenn wir in den vergangenen Jahren Ausfälle hatten, konnten wir nicht nachlegen, mussten dezimiert weiter machen. Gerade gegen Heilbronn haben wir damals nur mit vier Verteidigern gespielt – daraus haben wir gelernt“, erklärt Wolf verbunden mit der Hoffnung, dass er in den nächsten Wochen ausreichend Spieler an Bord haben wird.

„Hoffen ist dabei aber ein so leichtes Wort“, sagt er sorgenvoll. „Es ist schon auch schwierig, mit Spielern, die an Corona erkrankt waren. Die sind danach ja nicht einfach wieder bei 100 Prozent. Wir haben Spieler, die aussetzen müssen, weil sie sagen: Da stimmt etwas nicht.“ Die Auswirkungen der Corona-Erkrankungen seien nicht zu unterschätzen. „Vor den Gefahren verschließt man vielleicht so ein bisschen die Augen, weil man sich auf die Aufgaben freut, die nun kommen“, fühlt sich Wolf auch in der Verantwortung, betroffene Spieler vom Eis zu nehmen, wenn es die Gesundheit gefährden könnte. „Wir hoffen, dass das alles gut geht.“

Am Samstag konnten die Zweibrücker in Mannheim immerhin wieder mit drei kompletten Reihen antreten. Und so verlief das Spiel nach dem Geschmack von Wolf und den 70 mitgereisten Fans. „Wir haben die Zweikämpfe angenommen, haben die Geschwindigkeit aufs Eis gebracht – und die Jungs hatten Spaß“, lobt der EHCZ-Coach das gelungene Spiel seiner Mannschaft. Wobei er vor allem die Kontingentspieler Dan Radke und Joshua Mikes heraushebt. „Die haben die ganze Mannschaft mitgerissen“, erklärt Wolf. Radke glänzte dabei nicht nur als doppelter Torschütze und dreifacher Vorbereiter. Wolf hat den 30-Jährigen nach dem Ausfall von Stephen Brüstle (Knieverletzung) erstmals auch als Mannschaftsführer aufs Eis geschickt. „Ich habe mich am Anfang hier nicht getraut, einen Englisch sprechenden Spieler als Kapitän aufzustellen. Aber die Schiedsrichter sind der Sprache ja auch mächtig“, freut sich der Hornets-Trainer, dass es letztlich so gut funktioniert hat.

Und Radke selbst war es auch, der den Torreigen der Hornets am Samstag eröffnete. Auf Zuspiel von Mikes traf er zum 1:0 (4.). Nur drei Minuten später ließ Fabian Fellhauer das 2:0 folgen (7.). Noch blieben die Maddogs durch den Treffer von Linus Betzwieser dran (8.), doch noch im ersten Drittel zogen die Gäste durch die Tore von Erik Betzold (12.), Joshua Mikes (13.) sowie Dustin Bauscher (18.) auf 5:1 davon. „Wir haben die Abschlüsse gesucht und sind so richtig in einen Flow gekommen“, erklärt Wolf. Und so stürmten auch im zweiten Drittel vor allem die Zweibrücker. Christian Werth (25.), Bauscher (26.), Betzold (28.) und Mikes (31.) bauten die Hornets-Führung uneinholbar auf 9:1 aus, ehe Leon Bachstein verkürzte (38.). Doch noch vor der zweiten Pause stellte Radke den alten Abstand wieder her (40.). Im Schlussabschnitt nahmen die Gäste das Tempo dann etwas raus. Bauscher ließ noch seinen dritten Treffer des Abends zum 11:2 folgen (49.), Mannheims Vladislav Ermolin setzte den Schlusspunkt unter den verdienten 11:3-Sieg der Hornets (55.).

Am Sonntag erfüllte die Mannschaft ihrem Trainer den Wunsch, die Hauptrunde mit einem Erfolg zu beenden allerdings nicht. Doch das 2:3 gilt es nun schnell abzuhaken. Denn der Blick der Hornets geht nun Richtung Playoff-Auftakt am Sonntag (18 Uhr) in der heimischen Ice-Arena. Dass der Viertelfinal-Gegner in der Best-of-Three-Serie EKU Mannheim heißt, war spätestens in dem Moment am Sonntagabend fix, als der Verband die im Januar coronabedingt ausgefallenen Partien erwartungsgemäß alle mit 5:0 für den nicht absagenden Club wertete. „Das ist ein gutes Los für uns“, sagt Wolf. „Das sind quasi alles Spiele vor der Haustür.“ Letztlich sei er nun einfach froh, „dass das Theater“ vorbei ist und die Playoff-Paarungen feststehen. Jetzt sei es schon Schnee von gestern, wie die Abschlusstabelle der Hauptrunde aussieht, „denn jetzt beginnt die heiße Phase“.

Die Begegnungen im Playoff-Viertelfinale: 1. CfR Pforzheim - SC Bietigheim-Bissingen 1b; EHC Zweibrücken - EKU Mannheim; Stuttgarter EC - EV Ravensburg; ESC Hügelsheim - Heilbronner EC.

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