Eishockey-Regionalliga Südwest Eisbären erwartet ein „schwarz-gelbes Meer“

Zweibrücken · Eishockey-Regionalligist EHC Zweibrücken fordert am Sonntagabend den Heilbronner EC im ersten Duell der Playoff-Halbfinalserie.

 Wird die Ice-Arena wieder zum Tollhaus? Auf ähnliche Jubelbilder wie vor einem Jahr hoffen die Zweibrücker am Sonntagabend.

Wird die Ice-Arena wieder zum Tollhaus? Auf ähnliche Jubelbilder wie vor einem Jahr hoffen die Zweibrücker am Sonntagabend.

Foto: maw/Martin Wittenmeier

Es knistert rund um die Peter-Cunningham-Memorial-Arena. Fans, Mannschaft, Trainer – alle sind sie heiß auf die wichtigsten Spiele des Jahres. Und spätestens am Sonntag (18.30 Uhr) dürfte aus der Zweibrücker Eishalle wieder der gefürchtete Hexenkessel werden. Das ist zumindest der Wunsch von Coach Ralf Wolf, der mit seinen Hornets dem ersten Playoff-Halbfinale gegen den Heilbronner EC entgegenfiebert. Mehr als 1000 Anhänger sollen den EHCZ „nach vorne peitschen und zeigen, warum sie die besten Fans der Liga sind“.

Denn jetzt beginnt die heiße Phase. Die reguläre Saison in der Eishockey-Regionalliga Südwest ist vorbei, vier Teams sind übrig geblieben, die in den nächsten Wochen die Meisterschaft unter sich ausmachen. Mit dem ersten Bully im Halbfinale geht die Runde quasi von vorne los, die Karten werden neu gemischt. „Die Spiele der Hauptrunde zählen nichts mehr“, warnt Wolf, die „Best-of-three“-Serie in irgendeiner Art überheblich anzugehen. Dass seine Mannschaft die Heilbronner Eisbären in dieser Saison dreimal (4:2, 7:4, 10:3) geschlagen habe, müsse am besten ganz raus aus den Köpfen. „Für die guten Ergebnisse kannst du dir heute gar nix kaufen.“

Zumal die Heilbronner in den letzten Wochen immer stärker in Form gekommen sind und sich am vergangenen Wochenende durch ein 8:2 gegen den EC Eppelheim doch noch mit einem Playoff-Ticket belohnt haben. Von einer „spielstarken Mannschaft, die ein hohes Tempo gehen kann“, hat sich Wolf selbst vor Ort ein Bild gemacht. „Die sind sowohl in der Abwehr als auch im Sturm gut besetzt und haben einige Spieler, die in solchen Partien den Unterschied machen können“, betont Wolf und verweist vor allem auf Stefano Rupp. Der HEC-Angreifer ging für die Heilbronner Falken und die Wölfe Freiburg in der zweithöchsten deutschen Spielklasse (DEL2) auf Torejagd und ist mit 16 Treffern und 15 Vorlagen Heilbronns Topscorer. Rupps Sturmkollege Sven Breiter „bringt mit seiner Wendigkeit immer viel Unruhe rein“. Dazu gesellen sich erfahrene Regionalliga-Spieler wie Felix Kollmar oder Leontin Kreps, „die uns alles abverlangen werden“, rechnet Wolf am Sonntag mit einem Duell auf Augenhöhe. Genauso wie im zweiten Halbfinale, dass der EV Ravensburg und der amtierende Meister Bietigheim Steelers 1b bestreiten. „Die vier stärksten Mannschaften haben sich durchgesetzt, da gibt es keinen Favoriten mehr. Von jetzt an entscheidet die Tagesform“, betont Wolf.

Es den Hornets so schwer wie möglich zu machen, möglichst sogar die „Suppe zu versalzen“, hat das Heilbronner Trainerduo Pavol Jancovic und Milan Maruschka als Devise ausgegeben. „Für uns ist das eine Zugabe und darauf haben wir hingearbeitet“, wird Eisbären-Stürmer Aiden Wagner auf „Hockeyweb.de“ zitiert. „Wir müssen ins Spiel kommen, dann ist alles offen.“ Und Jancovic fügt an: „Nachdem wir Anfang des Jahres Aiden Wagner und Artem Klein erst noch einbinden mussten, haben wir uns jetzt gefunden und sind eine intakte Mannschaft. Wir wissen, was wir gegen Zweibrücken bisher falsch gemacht haben und werden das abstellen.“

Aber auch die Hornets gehen „mit dem notwendigen Selbstbewusstsein“ in die Halbfinals. „Wir haben lange auf diese Spiele gewartet, wir sind bereit“, betont Wolf. Sorge, dass seine Mannschaft dem Druck nicht gewachsen sein könnte, hat der EHC-Trainer nicht. „Die Jungs bringen die Erfahrung mit, die du brauchst. Jeder weiß, was zu tun ist.“ Bereits vor einem Jahr begegneten sich beide Teams an gleicher Stelle. Damals besiegten die Hornets in einer dramatischen Serie Heilbronn in Spiel drei nach 0:3-Rückstand noch mit 5:4 und zogen ins Finale ein, wo die Zweibrücker Bietigheim hauchdünn unterlagen.

Damit der Weg in diesem Jahr noch einen Schritt weiter geht, appelliert Wolf auch an die Zweibrücker Fans: „Ich hoffe, dass die Halle am Sonntag brennt und die Zuschauer uns bis zur letzten Minute unterstützen. Sie sind der siebte Mann auf dem Eis.“ Deshalb sei das Heimrecht so wichtig. Ein „schwarz-gelbes Meer“ soll die Eisbären am Sonntagabend das Fürchten lehren, vertraut Wolf darauf, dass sich die Hornets-Anhänger wieder eine Aktion einfallen lassen, um die Zweibrücker Eishalle in das ligaweit berüchtigte Tollhaus zu verwandeln.

Keine Experimente ging Wolf unter der Woche in der Vorbereitung auf das erste Halbfinale ein. „Wir lassen uns von unseren Konzept nicht abbringen, aber verbessern kann man natürlich immer etwas“, will sich der Hornets-Trainer nicht groß in die Karten schauen lassen. Eine zusätzliche Einheit habe er aber doch in das Training eingebaut: Penaltyschießen. „Die Spiele sind so eng, wir wollen auf alles vorbereitet sein“, erklärt der 40-Jährige, dem am Sonntag das gleiche Personal wie zuletzt in Hügelsheim zur Verfügung steht. Neben Stürmer Dustin Bauscher, der nach seiner Matchstrafe aus dem Mannheim-Spiel noch gesperrt ist und erst im zweiten Halbfinale am Freitag (20 Uhr) in Heilbronn wieder aufs Eis darf, fehlen auch Calvin Engel mit einem gebrochenen Handgelenk und Marcel Ehrhardt (Knieverletzung).

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