Eishockey-Regionalliga Den Titel mit dem neuen Team fest im Blick

Zweibrücken · Andreas Druzhinin fühlt sich bei den Hornets gut aufgehoben. Der Neuzugang des Eishockey-Regionalligisten setzt sich mit den Zweibrückern gleich hohe Ziele. Der nächste Schritt soll am Sonntag im Heimspiel gegen die Maddogs Mannheim folgen.

 Andreas Druzhinin (am Boden) war in seinem ersten Spiel für den EHC Zweibrücken gegen Eppelheim gleich mittendrin im Geschehen. Der Neuzugang konnte nach seiner Premierenpartie für die Hornets einen Sieg bejubeln.

Andreas Druzhinin (am Boden) war in seinem ersten Spiel für den EHC Zweibrücken gegen Eppelheim gleich mittendrin im Geschehen. Der Neuzugang konnte nach seiner Premierenpartie für die Hornets einen Sieg bejubeln.

Foto: maw/MArtin Wittenmeier

Blitzschnell fiel die Entscheidung, blitzschnell klappte es mit der Freigabe – und schon stand Andreas Druzhinin für den EHC Zweibrücken auf dem Eis. Gleich durfte der Abwehrspezialist, der zuletzt noch für den Ligakonkurrenten ESC Hügelsheim auflief, am Wochenende in seinem ersten Spiel für die Hornets gegen Eppelheim einen Sieg vor heimischem Publikum feiern. Von dem der 21-Jährige ebenso gut aufgenommen wurde, wie von Trainer Terry Trenholm und seinen neuen Mannschaftskollegen. „Nach dem Sieg am Sonntag war das Gefühl einfach nur geil“, beschreibt Druzhinin seine ersten Eindrücke bei dem Eishockey-Regionalligisten.

Seine Leistung beim Debüt im Hornets-Dress umschreibt er als „ganz okay“. Besonders sei es vor allem gewesen, nun auf der anderen Seite in der Zweibrücker Ice-Arena vor den „super Fans“ zu stehen. „Die sind echt klasse und motivieren einen zusätzlich.“

Doch nicht nur wegen der tollen Fans habe sich Andreas Druzhinin für den Wechsel nach Zweibrücken entschieden. „Bei den Hornets zu spielen, passt mir persönlich besser“, erklärt er. Auch, wenn alles ziemlich schnell ging, habe er nicht lange überlegen müssen, als der Anruf aus Zweibrücken kam. „Ich wollte etwas Neues ausprobieren“, sagt Druzhinin, der Coach Terry Trenholm sowie dessen beide Söhne Marco und Sebastian noch aus Hügelsheimer Zeiten kennt.

Dabei bringt der gebürtige Kasache in seinen jungen Jahren bereits einiges an Erfahrung mit. Nach seinen ersten Gehversuchen auf dem Eis im Alter von sechs Jahren war schnell die Leidenschaft für den Sport entflammt. „Meine Mutter hat in Freiburg direkt neben der Eishalle gearbeitet, da habe ich dann reingeschnuppert“, erzählt der Hornets-Neuzugang von seinen Anfängen. Über die Laufschule sei er zum Eishockey gekommen. „Die Härte im Spiel, dass es nicht langsam ist. Es ist einfach meine Leidenschaft“, beschreibt der 21-Jährigen die Faszination für seinen Sport, in dem er bis 2012 alle Jugendmannschaften der Breisgauer Talentschmiede durchlief. Dann wechselte er nach Iserlohn in die Schüler-Bundesliga. Von 2015 bis 2017 spielte der Defensivspezialist in Schwenningen in den höchsten deutschen Nachwuchsklassen (DNL, DNL2). 2016 folgten die ersten Einsätze im Seniorenbereich. Zur Saison 2017/18 wechselte Andreas Druzhinin dann nach Hügelsheim. Nach einem Aufenthalt in Amerika, bei den El Paso Rhinos (Western States Hockey League), kam der Lockruf aus der Oberliga. Unter Trainer Arno Lörsch spielte der Kasache, der mittlerweile auch den deutschen Pass besitzt, 27 Mal in der Oberliga Nord für den EC Harzer Falken Braunlage. Nach dem finanziellen Aus der Falken schloss sich Druzhinin zur neuen Spielzeit wieder den Baden Rhinos an und begann eine Ausbildung zum Immobilienkaufmann in Karlsruhe, wo er auch zusammen mit seiner Freundin wohnt.

Der lange Weg nach Zweibrücken habe ihn bei seinem Wechsel zu den Hornets nicht abgeschreckt. „Ich kann mit dem Coach zusammenfahren“, erklärt Druzhinin, der beim EHC neben dem stark besetzten Kader vor allem „den sehr guten Teamgeist“ bewundert. Da möchte sich der Neuzugang nahtlos einfügen. „Ich stelle mich in den Dienst der Mannschaft“, leitet er die Beschreibung seiner Spielerpersönlichkeit ein. „Ich bin durch und durch Defensivspezialist und stark im Penalty-Killing. Das sieht man ja an meinen wenigen Scorerpunkten“, sagt er lachend. Positiv sei auch, dass er auf dem Eis nicht hektisch werde, mit viel Ruhe und Übersicht „immer mein Bestes gebe“. Und mit all dem will er dazu beitragen, mit seinem neuen Team am Ende der Saison ein bestimmtes Ziel zu erreichen: „Meisterschaft, darunter gibt es nichts“, sagt er ganz selbstbewusst. Die Playoffs seien nur der erste Schritt, und natürlich sei ihm bewusst, dass es da immer ein „50:50-Ding“ ist. Aber den Titel hat Andreas Druzhinin mit den Hornets dennoch fest ins Visier genommen.

Für eine bestmögliche Ausgangsposition wollen die Zweibrücker nach zuletzt vier Erfolgen in Serie am Sonntag, 19 Uhr, im letzten Heimspiel des Jahres gegen Schlusslicht EKU Mannheim nachlegen. Als Zweiter, mit zwei Punkten – aber auch zwei Spielen weniger auf dem Konto – als Spitzenreiter Ravensburg sieht die Tabelle derzeit ziemlich gut aus. Der Sprung an die Spitze ist vor Weihnachten noch möglich. Daher ist „ein Sieg gegen Mannheim Pflicht. Aber gegen den Letzten ist es nie leicht, zu spielen“, betont der Linksschütze. „Jeder will gegen die Mannschaften, die ganz oben stehen, gewinnen.“ Gerade die Maddogs seien eine bissige Mannschaft. „Die werden alles geben“, schätzt Andreas Druzhinin den kommenden Gegner ein.

Bevor es dann in die kurze Weihnachtspause geht, steht am 22. Dezember noch die Auswärtspartie beim SC Bietigheim-Bissingen auf dem Programm. Und auch zum Jahresauftakt am Samstag, 4. Januar, bei Druzhinins Ex-Club ESC Hügelsheim müssen die Hornets wieder in der Fremde ran. Doch zunächst darf der Zweibrücker Neuzugang an diesem Sonntag noch einmal die „tolle Stimmung“ vor heimischer Kulisse genießen.

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