Eishockey-Regionalliga Traum platzt nach Penalty-Drama

Bietigheim · Eishockey: Der EHC Zweibrücken unterliegt nach Krimi im entscheidenden Finalspiel 5:6. Bietigheim verteidigt den Titel.

 Geschlagene Hornets: Die enttäuschten Spieler des EHC Zweibrücken bedankten sich nach der Final-Niederlage in Bietigheim bei ihren Fans.

Geschlagene Hornets: Die enttäuschten Spieler des EHC Zweibrücken bedankten sich nach der Final-Niederlage in Bietigheim bei ihren Fans.

Foto: Chris Büch/Chris Buech

Von Svenja Hofer

Die Enttäuschung steht den Spielern nach dem entscheidenden Treffer ins Gesicht geschrieben. Helme und Schläger rutschen den Hornets aus den Händen, landen verstreut auf dem Eis der Bietigheimer EgeTrans-Arena. Entsetzen auch bei den zahlreichen mitgereisten Fans. Unfassbar knapp ist der EHC Zweibrücken an der Meisterschaft in der Eishockey-Regionalliga Südwest vorbeigeschlittert. Nach einem erneuten Krimi mussten sich die Hornets im alles entscheidenden dritten Playoff-Finale dem SC Bietigheim-Bissingen 1b erst nach Penaltyschießen mit 5:6 (2:0/1:2/2:3) geschlagen geben. Dieses allein brachte genug Spannung für eine ganze Spielzeit mit sich. Erst nach dem je zehnten Schützen fiel die Entscheidung. Zugunsten der Steelers. Miroslav Jirusek machte alles klar für die Bietigheimer, die damit den Titel verteidigten. „Penaltyschießen ist vom Prinzip her immer ein 50:50-Ding. Natürlich gehört auch Glück dazu – das hat uns gefehlt“, blickt Hornets-Schlussmann Steven Teucke zunächst recht nüchtern auf den bitteren Abend zurück.

Doch auch einen Tag nach dem zerplatzten Traum der Zweibrücker, nach 2017 zum zweiten Mal den Regionalliga-Titel zu erringen, ist Teucke „richtig down“. „Das ist nicht so einfach wegzustecken“, erklärt der 33-Jährige. Zumal Mannschaft und Fans am Samstag einmal mehr ein wahres Wechselbad der Gefühle durchlebt haben. Die Hornets erwischten einen optimalen Start in die Alles-oder-nichts-Partie. Nur 34 Sekunden nach Beginn brachte Maximilian Dörr die Gäste mit 1:0 in Führung. Neun Minuten später durften die Hornets-Anhänger unter den 724 Zuschauern erneut ausrasten: Christian Werth erzielte auf Zuspiel von Fabian Fellhauer das 2:0. Danach sei aber gleich spürbar gewesen, dass Bietigheim ordentlich drückt und volles Tempo geht. „Aber wir haben unsere Sache zunächst auch gut gemacht, haben dagegen gehalten und unsere Aufgabe umgesetzt, deren Spiel zu zerstören“, erklärt Teucke. „Uns war aber klar, dass wir alten Säcke das nicht über 60 Minuten durchhalten können gegen die ganzen jungen, schnellen Bietigheimer Spieler.“

So verkürzten die Steelers im zweiten Durchgang durch Mathias Vostarek auf 1:2 (26.). Doch Fabian Fellhauer stellte den alten Abstand wieder her (32.). Nach dem Anschluss durch Bietigheims Lars Heintz (36.) gingen die Zweibrücker mit der knappen 3:2-Führung ins letzte Drittel. Gerade in diesem kassierte der EHCZ dann „unnötige Gegentreffer“. „Die waren zwar alle astrein herausgespielt, aber wir haben da zeitweise einfach unsere Hausaufgaben nicht gemacht“, hadert Teucke. Erstmals in der Begegnung gerieten die Hornets so neun Minuten vor Schluss in Rückstand. Den Maximilian Dörr „zum Glück“ nochmal egalisierte (56.). So ging es in die Verlängerung. „In der Overtime wollte keine Mannschaft das Risiko gehen, einen blöden Konter zu kassieren.“ So musste das Penaltyschießen her. Mit dem ganz bitteren Ausgang für die Zweibrücker Mannschaft – und ihre Anhänger. „Es ist echt überragend, wie uns unsere Fans unterstützt haben, wie viele auch am Samstag nach Bietigheim gekommen sind“, betont der Hornets-Goalie, der diese dafür nur zu gerne mit der Meisterschaft belohnt hätte.

„Aber was soll man machen, das Leben geht weiter“, versucht sich Steven Teucke in Optimismus. Dennoch fällt es ihm schwer, nur einen Tag nach dem geplatzten Traum zu realisieren, was für eine starke Runde, welche tollen Leistungen in den Playoffs er gemeinsam mit der Mannschaft eigentlich aufs Eis gebracht hat. „Dafür ist denke ich jeder von uns so kurz danach viel zu enttäuscht, der Frust über das knappe Scheitern sitzt noch zu tief.“

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