Eishockey-Regionalliga Zvoniks Nervenstärke bringt Arena zum Beben

Zweibrücken · Der Eishockey-Regionalligist EHC Zweibrücken bezwingt den Heilbronner EC in einem dramatischen ersten Halbfinale mit 3:2 nach Penaltyschießen.

 Die Hornets feiern den Ausgleichstreffer zum 2:2 durch Dan Radke im Schlussdrittel. Dieser rettete die Zweibrücker im ersten Playoff-Halbfinalspiel gegen Heilbronn ins Penaltyschießen.

Die Hornets feiern den Ausgleichstreffer zum 2:2 durch Dan Radke im Schlussdrittel. Dieser rettete die Zweibrücker im ersten Playoff-Halbfinalspiel gegen Heilbronn ins Penaltyschießen.

Foto: Martin Wittenmeier

Seinen Schläger schleuderte Steven Teucke in hohem Bogen in die Luft, riss sich freudestrahlend die Maske vom Kopf. Sekunden später war der Hornets-Torwart verschwunden. Verschluckt von einer Traube jubelnder Mitspieler, die nach dem entscheidenden Penalty aufs Eis gestürmt waren. Von den Rängen hallten minutenlang „Super Hornets, super Hornets“-Sprechchöre durch die Peter-Cunningham-Memorial-Arena.

In einem hochklassigen und hochdramatischen ersten Halbfinale hat der EHC Zweibrücken am Sonntagabend den Heilbronner EC mit 3:2 (0:0/1:1/1:1/0:0) im Penaltyschießen geschlagen und führt in der „Best-of-three-Serie“ jetzt mit 1:0. Nachdem die reguläre Spielzeit und auch die fünfminütige Verlängerung keinen Sieger hervorbrachten, fand der Playoff-Krimi seinen ultimativen Höhepunkt - im Duell „Mann gegen Mann“.

Über 1000 Zuschauer hält es da kaum noch auf ihren Sitzen: Zweibrücken beginnt, aber Dan Radke scheitert am Pfosten. Auf der Gegenseite entschärft Steven Teucke den Schuss von Stefano Rupp. Auch in der zweiten Runde will der Puck nicht über die Linie. Fabian Fellhauer findet im starken Gäste-Keeper Andrew Hare seinen Meister, Heilbronns Robin Platz legt den Puck am Hornets-Tor vorbei. Dann läuft EHC-Verteidiger Vladimir Zvonik an und verwandelt mit einem trockenen Schuss. Vorteil Zweibrücken! Augenblicke später ist das erste Halbfinale entschieden. Als Claudio Schreyers Schlenzer nur an den Innenpfosten klatscht, gleicht die Ice-Arena einem Tollhaus. Das so wichtige erste Halbfinal-Spiel geht an die Hornets.

Terry Trenholm war nach dem Match fix und fertig, dankte dem euphorischen Publikum für die Unterstützung. „Sie haben uns nach vorn gepeitscht. Ohne die Fans hätten wir nicht gewonnen, und dieser Sieg heute war so wichtig“, sagte der Hornets-Trainer mit einem breiten Grinsen im Gesicht. EHC-Torhüter Steven Teucke hatte bereits vor dem Spiel ein gutes Gefühl, „und im Penaltyschießen war ich mir dann sicher: Das Ding gewinnen wir!“

Von Beginn hatten beide Teams Dampf gemacht. „Das ist Playoff-Eishockey“, meinte Trenholm. „Da heißt es kämpfen, kämpfen, kämpfen.“ Zweibrücken und Heilbronn begegneten sich mit offenem Visier, auf dem Eis ging es rauf und runter. Tore fielen im ersten Abschnitt aber nicht, denn auch beide Torhüter hatten einen Sahnetag erwischt. Die beste Zweibrücker Chance vereitelte Hare nach einem Alleingang von EHC-Stürmer Dan Radke (12.). Auf der Gegenseite bewahrte Steven Teucke sein Team nach einem Puckverlust vor dem Rückstand.

Im zweiten Drittel waren die Gäste zunächst etwas aktiver und gingen in der 26. Minute durch Sven Breiter in Führung. Sein Schlenzer schlug unhaltbar für Teucke unter der Latte ein. Doch die Hornets wehrten sich und wurden belohnt: Eine Vorlage von Christian Werth nutzte Fabian Fellhauer zum Ausgleich. Ex-Zweitligaprofi Hare war endlich geschlagen.

Im letzten Drittel legte Heilbronn wieder vor. Erneut war es Breiter (47.), der für die Gäste zur Stelle war. Diesmal konnte Radke ausgleichen (52.). Nach einem Heilbronner Wechselfehler waren die Hornets in Überzahl, der EHC-Angreifer schaltete vor Hare am Schnellsten und drückte den Puck im Fallen zum 2:2 über die Linie. In den letzten Minuten drängten beide Mannschaften auf die Entscheidung. Doch die Torhüter vernagelten ihr Gehäuse, auch in der Verlängerung gelang kein Treffer mehr. Bis sich Vladimir Zvonik im Shootout ein Herz fasste und die Hornets ein Stück näher in Richtung Meisterschaft schoss.

Nächsten Sonntag (18.30 Uhr) treffen beide Teams in Heilbronn erneut aufeinander. Gewinnen die Zweibrücker, stehen sie im Finale. Andernfalls steigt am 10. März ein entscheidendes drittes Spiel, dann wieder in der Rosenstadt. Im zweiten Halbfinale gewann der amtierende Meister Bietigheim das erste Spiel mit einem 7:5 gegen Hügelsheim und führt in der Serie ebenfalls mit 1:0.

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